Fünf Jahre danach: So geht es dem Pöchlarner Samuel

- Samuel und Mutter Doris Kronsteiner stehen vor dem neu eingebauten Lift in ihrem Haus in Pöchlarn.
- hochgeladen von Daniel Butter
Nach dem tragischen Unfall kämpft sich der Samy mit seiner Mutter in ein "normales" Leben zurück.
PÖCHLARN. "Komm Samuel, zeig, was du schon alles kannst", spornt Mutter Doris Kronsteiner ihren nach einem Unfall im August 2012 bewegungseingeschränkten Sohn Samuel Leskiw an. Und siehe da, mit seiner linken Hand kann er Menschen begrüßen, auch die Gurtschnalle an seinem Rollstuhl kann er, wenn es seine Mutter erlaubt, selbst aufmachen und auch Kippbewegungen nach vorne sowie eine Runde auf dem elektrischen "Rad" funktionieren schon.
Ein irrsinniger Ehrgeiz
Doch all dies ist nach der ersten Diagnose der Ärzte keine Selbstverständlichkeit. "Damals haben sie gesagt, dass er sich nicht mehr viel bewegen kann. Doch ich hab nie aufgegeben und gesagt, nein, er wird wieder", erinnert sie sich zurück, "man muss auch dazu sagen, Samuel ist irrsinnig ehrgeizig. Wenn er nicht so dahinter wäre, könnte es auch anders sein." Seit dem Unfall hat die Mutter übrigens ihren Job aufgegeben, um sich rund um die Uhr um Samuel kümmern zu können.
Reha in Wilhering/Linz
Doch Mutter Doris ist nicht die Einzige, die den Jugendlichen antreibt. "Seine Therapeuten in der Rehabilitations-Klinik Wilhering bei Linz haben ihn schon ins Herz geschlossen. "Dort bekommt er zwei bis drei Mal im Jahr noch einen zusätzlichen Motivationsschub", lacht die Pöchlarnerin.
Sonderurlaub AC/DC-Konzert
So machte es auch nicht viel aus, dass er mitten in der Reha einen wichtigen Termin in Wien hatte und sich "Sonderurlaub" nehmen durfte. "Wir haben ihm extra Karten für das AC/DC Konzert – er ist ein riesengroßer Fan – im Mai besorgt. Am nächsten Tag fuhren wir von Pöchlarn wieder nach Linz. Trotz Schlafdefizit war er doppelt motiviert bei den Übungen", lacht Kronsteiner.
Heuer erwartet den Kämpfer übrigens eine weitere Überraschung: Eine AC/DC-Coverband wird im Sommer für ihn und seine engsten Freunde ein Privatkonzert geben.
Änderungen im letzten Jahr
Doch dies war nicht das einzige Highlight, welches Samuel und seine Mutter letztes Jahr erlebten. "Nach vier Jahren entschloss ich mich, in einen Fahrstuhl für Samuel zu investieren", erklärt Samuels Mutter. Davor spielte sich das ganze Leben im Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss ab. Seit dem Sommer kann Samuel wieder in seinem Zimmer im ersten Stock schlafen. "Es war eine Entlastung für uns beide. Mein großer Dank gilt dem Herrn Teufl aus Purgstall, der uns nicht nur gut beraten hat, sondern auch darauf geschaut hat, dass die Baustelle nicht zu lange dauert", so die pflegende Mutter.
Selbstständiges Atmen
Auch im Sommer wurde ein weiterer Schritt in die Selbstständigkeit von Samuel getätigt: Seine Tracheostoma – Luftröhre im Hals – wurde entfernt. Seit diesem Zeitpunkt kann Samuel wieder durch den Mund und die Nase atmen und breiige Speisen essen. "Es sind zwar immer nur Kleinigkeiten, aber für Samuel und mich wirklich große Schritte", sagt Kronststeiner voller stolz.
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