Bankomatenausbau im Melker Bezirk
Mehr Moneten für die Melker

- Martina Fleischanderl beim Bankomaten der Sparkasse in Melk
- Foto: Pöchmann
- hochgeladen von Philipp Pöchmann
"Cash oder Karte": Im Bezirk Melk mehr als eine Grundsatzfrage. Nächster Bankomat ist 2,01 Kilometer entfernt.
BEZIRK. Wer nicht im Zentrum wohnt, kennt das Dilemma nur zu gut: Geld, auch wenn es am Konto liegt, ist nicht immer rasch verfügbar. Wer trotzdem "Bares" will, braucht einen Bankomaten. Früher stand er ums Eck, heute geht ohne Auto meist nichts mehr. MeinBezirk begab sich auf die Suche nach dem "schnellen Geld".
2,8 Kilometer Distanz
Im Bezirk Melk beträgt die Entfernung bis zum nächsten Bankomaten im Durchschnitt 2,01 Kilometer. Die Zeit, die man dafür benötigt, beläuft sich auf rund 3 Minuten und 50 Sekunden. Mit 6,09 Kilometern und einer Fahrtzeit von durchschnittlich 8 Minuten und 50 Sekunden haben die Raxendorfer vor den Bewohnern aus Zelking-Matzleinsdorf mit 5,78 Kilometern und 8 Minuten und 53 Sekunden die weitesten Strecken zurückzulegen, um an ihr "begehrtes Bargeld" zu gelangen.
Raxendorf hebt ab
In der Gemeinde Raxendorf gibt es seit Jahren keine Möglichkeit zur Behebung von Bargeld mehr. "Erwünscht war es schon, aber man muss auch einen Betreiber finden", erklärt der hiesige Bürgermeister Johannes Höfinger und führt weiter aus: "Die Banken schauen natürlich, ob ein Bankomatstandort auch lukrativ ist." Nachdem die Raiffeisenkasse 2013 beschloss, den Standort in Raxendorf zu schließen, kam man nun über 12 Jahre ohne Bankomat aus. "Die Kosten von rund 15.000 Euro jährlich hätte die Gemeinde bezahlen müssen", so Höfinger. Das soll aber nicht die Aufgabe der Gemeinde sein. Es sei laut dem Bürgermeister zu hinterfragen, warum größere Gemeinden und Städte, wo es sich für ein Geldinstitut auszahlt, mehr Recht auf Bargeld haben, als andere Gemeinden.
Die Situation soll sich aber bald ändern. Raxendorf ist eine der 120 Gemeinden, die in Zusammenarbeit mit der Nationalbank einen Geldautomaten bekommen: "Im Herbst soll es soweit sein." Die Stromkosten entfallen dabei auf die Gemeinde - eine doch etwas geringere Belastung für die Gemeinde.
Laut dem Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Mittleres Mostviertel,Hannes Schauchelbauer, betreibt man zwischen Pöggstall und Hollenstein insgesamt 35 Bankomaten, von denen sich aber nur drei rechnen. "Es gibt hier mehr Bankstellen als anderswo, aber natürlich gibt es immer wieder einmal ,weiße Flecken‘ in der Versorgung mit Bargeld. Mit 1,1 Millionen Transaktionen im Vorjahr wird im ländlichen Raum nach wie vor viel Bargeld behoben", so Scheuchelbauer. Auch die Sparkasse NÖ Mitte-West sorgt für Flächendeckung bei den Bankomaten. Das Gebiet umfasst dabei grob den Raum St. Pölten, Melk, Waidhofen/Ybbs, Lilienfeld und das Pielachtal.
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