"Movember": Diagnose 'Sie haben Krebs'
Der November steht im Zeichen von Hoden- und Prostatakrebs. Ein Melker erzählt über seine Erfahrung damit.
MELK. Ein Anruf, der die Welt auf den Kopf stellt. "Als mir der Urologe am Telefon sagte, ich soll schnell vorbeikommen, wusste ich, dass es nichts Gutes war", lässt Herbert Blecha den Dezember 2011 Revue passieren.
Diagnose: Prostatakrebs
Angefangen hat es so: Im Sommer rät die Hausärztin dem damals 59-jährigen Melker bei einer Routineuntersuchung, sich von Spezialisten untersuchen zu lassen. "Ich bin normalerweise froh, wenn ich keinen Arzt aufsuchen muss. Doch dieses Mal hatte ich das Gefühl, ich müsse es machen", so Blecha. Dem Urologen fiel bei der Untersuchung auf, dass der Wert des prostataspezifischen Antigens (PSA) zu hoch sei. Er schickte die Probe weiter zur Uniklinik Wien. "Das war Anfang Dezember. Zwei Wochen später kam das Ergebnis: Prostatakrebs."
Schlechtes Gewissen
Neben der schockierenden Nachricht – es waren drei bösartige Tumore – packte den Pensionisten das schlechte Gewissen. "Ich war jahrelang Blut spenden. Meine Befürchtung war, jemanden mit meiner Spende anzustecken", sagt der besorgte Melker. Doch hier bekam er gleich Entwarnung. Der Krebs ist so nicht übertragbar.
Auf den OP-Tisch
Nachdem diese Frage geklärt war, wurden die Details zur Bekämpfung des Krebses durchgesprochen. In diesem Fall war es schnell klar, eine Operation ist unausweichlich. Im Landesklinikum Krems erklärte man ihm, wie die OP ablaufen würde und welches Risiko dabei auf dem Spiel steht. "Falls sich Metastasen gebildet haben, würde die Operation sofort beendet werden, da diese sich dann rasch noch weiter ausbreiten würden", verrät er das Risiko hinter der ganzen "Aufschneiderei".
Prostata ist nun weg
Drei Elemente rund um die Blase – die Prostata, der Schließmuskel und die Samenblase – wurden dabei entfernt. Seitdem hat er eine 20 cm lange Narbe vom Bauchnabel bis zu den Lenden und es heißt, alle drei Monate den Urologen aufzusuchen. "Ich weiß, dass ich durch meine gesunde Lebensart und der sportlichen Tätigkeiten Glück hatte, dass trotz der Bösartigkeit der Tumore alles gut gegangen ist. Ich kann nur jedem raten sich untersuchen zu lassen um dem vorzubeugen", sagt Herbert Blecha abschließend.
ZUR SACHE: Hoden- und Prostatakrebs
2014 wurden in den Landeskliniken NÖs 1.410 Verdachtsdiagnosen zur Krankheit Hoden- und Prostatakrebs gestellt. Im letzten Jahr wurden 1.540 Prostatauntersuchungen durchgeführt. Die Aktion "Movember", Männer lassen sich einen Bart stehen, soll das Bewusstsein rund um die Krankheit stärken und die Wichtigkeit der Untersuchung fördern. Der Hintergrund der Aktion: Das eingesparte Geld für Bartpflegeprodukte soll für die Krebsforschung gespendet werden.
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