Verging sich an Kindern
Pädophiler Babysitter aus dem Mostviertel für elf Jahre in Haft

Verteidiger Manfred Sigl | Foto: Ilse Probst
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Als Babysitter für die Tochter eines befreundeten Ehepaares soll sich ein Mostviertler über Jahre hindurch an dem Kind vergangen haben. Auch seine Nichte soll Opfer seiner pädophilen Neigung geworden sein.

MOSTVIERTEL. Am Landesgericht St. Pölten wurde der 62-jährige Pensionist nun zu einer Haftstrafe von elf Jahren mit gleichzeitiger Einweisung in ein Forensisch-therapeutisches Zentrum (eh. Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher) verurteilt (nicht rechtskräftig).
11 Jahre Haft für pädophilen Babysitter

Gutachter Werner Brosch | Foto: Ilse Probst

Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz erhielt vorerst den Zuspruch von 40.000, beziehungsweise 100.000 Euro für die beiden Mädchen, die aufgrund des schweren sexuellen Missbrauchs, laut Gutachter Werner Brosch, an schweren posttraumatischen Belastungsstörungen leiden.

Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz | Foto: Ilse Probst
  • Opfervertreterin Elisabeth Januschkowetz
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Geschlechtsverkehr mit Vierjähriger

Laut Anklage soll sich Mira (Name von der Red. geändert), die Tochter seiner Freunde, häufig in der Obhut des Mannes befunden haben, wobei sie auch im Bett des Ehepaares zwischen den beiden Erwachsenen übernachtete. Als sie etwa vier Jahre alt war, soll der Pädophile zum ersten Mal den Geschlechtsverkehr vollzogen haben. Dem vor Schmerzen weinenden Kind habe er dabei den Mund zugehalten. Nahezu monatlich habe er sie in der Folge bis zu ihrem 15. Lebensjahr sexuell teils schwer missbraucht.

Sexuelle Übergriffe an Nichte

Die ebenfalls teils schweren sexuellen Übergriffe auf seine Nichte sollen während eines gemeinsamen Urlaubes, das Kind war damals elf Jahre, begonnen haben. In unzähligen Fällen habe er sich an den beiden Mädchen auch über den schweren sexuellen Missbrauch hinaus vergangen, obwohl sie ihm immer wieder deutlich machten, dass sie das nicht wollten. Mit subtilen Drohungen habe er erreicht, dass sich seine Opfer erst nach Jahren über ihre traumatischen Erlebnisse anderen anvertrauten.
Wie Verteidiger Manfred Sigl bereits zu Beginn des Prozesses im Namen seines Mandanten erklärte, habe es sich bei der Nichte um einvernehmlichen Sex gehandelt, Mira betreffend bestreite der Angeklagte zumindest den vollzogenen Geschlechtsverkehr. Er bestätigte die pädophile Neigung des Mannes, die auch durch rund 1.000 sichergestellte Bilder und Videos pornografischer Darstellungen unmündiger Mädchen bewiesen scheint.

Verteidiger Manfred Sigl | Foto: Ilse Probst

Volle Berufung gegen Urteil

Während Sigl vor allem den Zusammenhang zwischen den Übergriffen und den angeblich daraus resultierenden psychischen Problemen, die seiner Meinung nach auch andere Ursachen haben könnten, infrage stellte, begründete die vorsitzende Richterin Doris Wais-Pfeffer das Urteil vorwiegend mit der absoluten Glaubwürdigkeit der beiden Opfer, die keinerlei Tendenzen gezeigt hätten, den Mann ungerechtfertigt belasten zu wollen. Strafverschärfend führte sie auch den langen Tatzeitraum, sowie eine Vorstrafe an. Nach Rücksprache mit dem Angeklagten legte Sigl volle Berufung gegen das Urteil ein.

Vorsitzende Richterin Doris Wais-Pfeffer | Foto: Ilse Probst
  • Vorsitzende Richterin Doris Wais-Pfeffer
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