Orange the World
Starke Frauen aus dem Bezirk Melk gegen Gewalt

Ingrid Lebersorger und Herta Mikesch setzten mit "Orange the World" ein Zeichen gegen Gewalt in den eigenen vier Wänden. | Foto: Mikesch
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Orange Signale: Melkerinnen setzen ein Zeichen gegen den Druck in den eigenen vier Wänden.

BEZIRK. Die Mutter Alkoholikerin, der Vater – wenn er am Wochenende zu Hause war – ebenfalls und zudem auch extrem gewaltbereit. Dieses Martyrium erlebte eine mittlerweile erwachsene Frau in ihrer Kindheit. "Die Nachwirkungen durchlebt sie jetzt noch. Das zeigt sich vor allem, dass sie in Scham und Schuldgefühlen lebt, welche ihr Leben stark beeinflussen", erklärt Psychotraumatologin Eveline Tanzer.

Drei Frauen helfen weiter

Diese und weitere Horrorgeschichten hören Tanzer, aber auch Rechtsanwältin Ulrike Koller und die pensionierte Hausärztin Ingrid Lebersorger, fast Tag für Tag. Um verstärkt auf die Thematik "Gewalt gegen Frauen bzw. Kinder" aufmerksam zu machen, werden in ganz Österreich 156 Gebäude – darunter die Loosdorfer Firma Ardex, die Turbine in Ybbs und die Melker Firma Fonatsch – in der Farbe Orange erstrahlen. Zudem tragen nach dem Motto "Orange the World" die Mitglieder der Soroptimisten Melk orangefarbene Sachen am Körper. "Wir werden auch auf unseren Türen einen orangen Punkt als Zeichen setzen. Dazu sind natürlich alle Frauen aufgefordert, daran teilzunehmen", erklärt die Präsidentin der "Soroptimisten Melk", Hertha Mikesch.

Herta Mikesch, Bürgermeister Peter Grafeneder und Barbara Braun setzen in Marbach ein Zeichen. | Foto: Mikesch
  • Herta Mikesch, Bürgermeister Peter Grafeneder und Barbara Braun setzen in Marbach ein Zeichen.
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Gewalt ist keine Heldentat

Warum diese Aktion so wichtig ist, erklärt Tanzer mit einem prägnanten Satz: "Gewalt darf nie eine Form von Heldentum darstellen. Dabei ist es egal, ob es physische, psychische, sexuelle oder auch finanzielle Gewalt ist. Man muss den Mut besitzen und Nein sagen können." Gerade im heurigen Jahr ist die Gefahr groß, dass es zu Missbrauch und Gewalt in den eigenen vier Wänden kommt. Für diese Fälle gibt es unter anderem die Frauenhelpline, aber auch die Caritas-Beratung für Männer. "Auch Frauen können durch die vielen Umstände, wie Homeoffice bzw. Homeschooling, Arbeitslosigkeit oder längere Arbeitsschichten in überforderte Situationen kommen und so Dinge tun, zu denen sie normalerweise nie im Stande wären", so Ingrid Lebersorger.

Aufmerksame Nachbarn

Für Außenstehende, wie etwa Nachbarn oder Verwandte, ist im Fall einer möglichen Misshandlung wichtig nicht zu provozieren und nicht einzuschreiten. "Hier sollte man unbedingt Hilfe anbieten, wie die Frauenhelpline oder wenn die Situation eskaliert, die Polizei rufen. Man muss für sich immer darauf schauen, dass einem selber in der Lage nichts passiert. Man hat geholfen ohne sein Leben zu riskieren", erklärt Koller. "Wir hoffen mit der Aktion wieder mehr Bewusstsein zu schaffen, dass Gewalt niemals eine Lösung ist", sagt Mikesch abschließend.

Zur Sache

Frauen oder Kinder, welche Opfer von Gewalt sind, können beim Hausarzt, Psychologen oder direkt beim Anwalt um Beistand bzw. Hilfe ansuchen. Zudem gibt es die Frauenhelpline, welche kostenlos und rund um die Uhr erreichbar ist: Tel. 0800/222555.

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