Melks 'Bus-Löwe' ist auf dem Campingtrip
Business Brunch: Reiseunternehmer Michael Ringsmuth über Expansionsgrenzen und eine Stadt der Einzelkämpfer.
BEZIRKSBLÄTTER: Den Namen Zwölfer verbindet man in der Region seit eh und je mit Bussen, den Namen Ringsmuth nicht ganz so lang. Wie kam's?
MICHAEL RINGSMUTH: "Als ich 1996 eingestiegen bin, hatten wir drei Busse und keinen einzigen Mitarbeiter. Heute haben wir 52 Angestellte und 27 Busse."
Wie kam es zu diesem großen Wachstumsschub?
"Damals begann die Schifffahrt richtig zu boomen, und wir waren ganz vorne mit dabei. Wir haben Schiffsreiseleiter, die mich schon als Kind kannten und bis heute Vertrauen zu uns haben. Und das Wichtigste: Wir sind Tag und Nacht erreichbar und machen alles Menschenmögliche um alle Wünsche zu erfüllen."
Wie schaut's mit weiteren Expansionsplänen aus?
(lacht) "Nein, die Grenze nach oben ist erreicht. Wir haben in Krems und St. Pölten zwei Betriebe übernommen. Damit sind wir zufrieden, denn je größer man wird, desto schwieriger wird es auch."
Großer Betrieb, große Sorgen?
"Es gibt schon auch Nächte, in denen man unruhig schläft, aber mit engagierten Mitarbeitern schafft man Gott sei Dank schon einiges."
Zwölfer Reisen hat ja der Melker Wirtschaftsvereinigung Lebwohl gesagt. Warum?
"Der Austritt hat aber nichts mit der neuen Obfrau Birgit Zöchling zu tun, viel mehr damit, dass es für uns als Betrieb keinen Sinn macht. In Melk gibt es kein Miteinander, man hat nicht verstanden, dass man gemeinsam mehr für den Standort erreichen könnte. Jeder will bei einem Fest in der ersten Reihe stehen – und da mache ich einfach nicht mit."
Was macht eigentlich einen guten Busfahrer aus?
"Gut zu fahren allein reicht nicht, er muss gut mit Menschen können. Wir sind heute mehr denn je Dienstleister. Mürrische Typen können wir nicht brauchen."
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