Gesundheitsberufe
50 Plätze für FH Mistelbach
MISTELBACH. "Wir sind bereit! Danke, dass ihr zu uns kommt!" Mit weit geöffneten Armen empfängt Christian Pleil von der kollegialen Führung des Landeskrankenhauses Mistelbach die Außenstelle des imc Krems. Mit September wird da angeschlossen, wo man durch die Reform der Pflegeausbildung einen für den Standort Mistelbach harten Bruch machte: es werden wieder gehobene Gesundheitsberufe im Weinviertel ausgebildet.
War es vor der Reform so, dass in der Schule für Gesundheitsberufe Diplomlehrgänge, wie Assistenzausbildungen angeboten wurden, wanderten erstere dank der Akademisierung in die dafür vorgesehenen Fachhochschulen ab. In Mistelbach herrschte Alarmstimmung: Sind die Jungen erst einmal zum Studieren weg, wird es schwer sie wieder zum Arbeiten zurück in die Region zu bekommen.
Derzeit wird die Ausbildung zum gehobenene Pflegedienst in den Fachhochschulen in St. Pölten, Wiener Neustadt und Krems angeboten. Für die Weinviertler aber räumlich interessanter sind die Ausbildungsstätten in Wien.
Stipendium
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister freute sich begleiten zum Standort auch über das niederösterreichweite Pflegepaket, das Menschen, die sich für den Pflegeberuf begeistern, während der Ausbildungszeit finanziell unter die Arme greift. Niederösterreich übernimmt damit die Ausbildungskosten, Studiengebühren und unterstützt mit einem monatlichen Stipendium von 420 Euro. Dafür müssen sich die fertigen Pfleger dann verpflichten, nochmals die Dauer ihrer Ausbildung im niederösterreichischen Landesdienst zu verbringen. "Und hat man einmal bei uns angefangen, bleiben bestimmt viele", ist Teschl-Hofmeister von der Qualität des Landes als Arbeitgeber überzeugt.
Da bis 2030 aber im Land 9.500 zusätzliche Menschen im Gesundheitswesen fehlen werden, war der Handlungsbedarf dringend gegeben. "Man muss nicht nur Plätze schaffen und Geld in die Hand nehmen, sondern auch nah am Wohnort sein", fasst die Landesrätin die Notwendigkeit zusammen.
Anmeldung läuft
Ein lauter Aufschrei der lokalen Politik – federführend hierbei der Mistelbacher Bürgermeister Erich Stubenvoll –, des Krankenhauses und der Pflegeschule fand nach einiger Zeit Gehör bei den zuständigen Stellen. Nun wird ein für Niederösterreich einzigartiges Pilotprojekt gestartet. Die Krankenpflegeschule wird einen Stock ihrer Räumlichkeiten an die imc Krems vermieten, die dann hier eine Außenstelle ihrer Fachhochschulausbildung anbietet. "Es sind die selben Vortragenden und die selbe Ausstattung" ist imc Geschäftsführer Karl Ensfellner bemüht die Gleichwertigkeit der Ausbildung zum Standort Krems zu betonen.
Die Anmeldung für das kommenden Semester läuft noch bis 15. August. In Mistelbach stehen 50 Plätze im ersten Jahr zur Verfügung.
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