Poysdorf
Aufregung um Lagerhausumbau

- Foto: Sieber
- hochgeladen von Karina Seidl-Deubner
Anrainer warnen vor Bodenversiegelung im großen Stil; das Lagerhaus spricht von Effizienz durch modernen Baumarkt.
POYSDORF. Es geht den Bewohnern der Poysdorfer Johannessiedlung, Mozartstraße und Südtiroler Straße um den Erhalt ihrer Lebensqualität. Jetzt stehen ihre Häuser am Feldrand, ein Paradies für Spaziergänger und Sporttreibende. Doch ein Bauprojekt verdüstert ihren Horizont. Das Lagerhaus Weinviertel Ost plant aus zwei Standorten in der Weinstadt einen zu machen. Das Baucenter soll dem bestehenden Werkstattbereich und Autohaus angeschlossen werden. Die Anrainer befürchten mehr Zufahrtsverkehr und damit mehr Emissions- und Lärmbelastung und dadurch eine Wertminderung ihrer Immobilien.
Jetzt schon betreibt das Lagerhaus einen Baumarkt rund um Haus und Garten, Baustoffe, Räder, Bekleidung und Getränkemarkt in der Feldsbergerstraße. Der soll nun in die Bahnstraße verlegt und ausgebaut werden, wo bereits der Schwerpunkt auf Werkstattbetrieb und Landmaschinen liegt. Die Zusammenführung wäre effizient und kundenfreundlicher, ist man im Lagerhaus überzeugt. Für Bürgermeister Josef Fürst hat das Lagerhaus unter anderem mit seinem Getränkehandel auch Nahversorgungscharakter.
Kommunikationsprobleme
Während die Anrainer von zwei Hektar, die versiegelt werden sollen, sprechen, bestätigt Lagerhaus Geschäftsführer Alfred Hiller nur den Bedarf von rund einem Hektar an Mehrfläche. Es ist nur ein Beispiel der unglücklich gelaufenen Kommunikation mit den Anrainern. Judith Sieber und Christian Schweinzer berichten, erst auf Drängen sporadische Informationen bekommen zu haben. Lagerhaus Geschäftsführer Reinhard Thürr erklärt dies mit dem sehr frühen Zeitpunkt in der Projektplanung: "Wir prüfen derzeit mehre Möglichkeiten: Vom Um- oder Neubau am alten Standort bis zu einem Neubau in der Bahnstraße. Solange die Widmungsfrage mit dem Land nicht geklärt ist, gibt es noch nicht viel, das wir den Anrainer präsentieren können." Thürr ergänzt, dass auch, wenn die Widmung eine Erweiterung des Standortes in der Bahnstraße ermöglichen würde, seitens des Lagerhauses erst die Wirtschaftlichkeit der Optionen bewertet werden muss.
Klimabündnis
Judith Sieber und Christian Schweinzer mahnen die Klimabündnisgemeinde Poysdorf dazu sich an die damit gegebenen Versprechen zu erinnern und sorgsam mit den Bodenressourcen umzugehen. Rund 300 Poysdorferinnen und Poysdorfer, die die Petition unterschrieben haben, sehen das ähnlich. Bürgermeister Josef Fürst ist sich der Verantwortung auch bewusst, versucht aber die Zukunftsorientierung seiner Stadt zwischen Klimaschutz und Job- und Nahversorgung auszubalancieren.


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