Sperrstunde
Die Leiden der Gastronomie

Franz und Isolde Gartner lieben ihren Beruf: "Man bekommt auch sehr viel zurück." | Foto: Böhm
  • Franz und Isolde Gartner lieben ihren Beruf: "Man bekommt auch sehr viel zurück."
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  • hochgeladen von Karina Seidl-Deubner

Leicht hatten es die Wirten schon vor der Pandemie nicht. Ein Blick in die Gaststuben.

Können Sie sich vorstellen in der Gastro zu arbeiten?

BEZIRK MISTELBACH. Wie haben wir uns gefreut, dass wir endlich wieder Gaststätten, Restaurants und Cafés besuchen können. Doch nicht alle haben nach der Pandemie wieder aufgesperrt. Manche schließen jetzt ihre Gaststuben. Die Gründe sind vielfältig.
Oft findet man keinen Nachfolger oder das passende Personal.
In Gaweinstal schließt das Traditionshaus Schilling seine Tore. "Wir sind beide schon in Pension. Es geht jetzt einfach nicht mehr", bedauert Roswitha Schilling den Schritt. Da das Ehepaar auch im selben Haus lebt, sucht man derzeit erst gar nicht nach einem Nachfolger. "Wir werden es jetzt erst einmal ruhig stellen," meint die Wirtin über die nächste Zukunft.

Verkleinerung

Bewegt verbrachte Isolde Gartner die Corona-Zeit. Mit dem Umzug des Wirtshauses von Hörersdorf nach Paasdorf schlug die Gastronomin ein neues Kapitel auf. "Das neue Lokal ist kleiner und damit günstiger in der Erhaltung. Wir brauchen dafür nicht so viel Personal, das ohnehin kaum zu finden ist", erzählt sie. Seit der Übernahme suchen die Gartners einen Koch. Dabei locken die Gartners mit für Gastronomiebetriebe angenehmen Arbeitszeiten. Weil das Abendgeschäft unter den Erwartungen blieb, passte man die Öffnungszeiten an und konzentriert sich nun auf Mittagsgeschäft und die Wochenenden. Am Gehalt kann es aber auch nicht liegen, ist Isolde Gartner überzeugt: "Denn die Leute wissen gar nicht, was ich zahle, weil sie erst gar nicht zum Bewerbungsgespräch kommen."

Als Unternehmerin müsse sie ihr Produkt auch verkaufen können. "Zahle ich dem Koch 3.000 Euro, dann müsste das Schnitzel 22 Euro kosten. Da werde ich aber nicht sehr viele Gäste haben", rechnet die Wirtin vor. Fachkräftemangel in der Gastronomie gab es bereits vor der Pandemie. "Warum man die Leute dann während der Lockdowns auch noch umschult, verstehe ich nicht", ärgert sich Isolde Gartner.

Personalmangel

Bei der Wirtschaftskammer kennt man die Sorgen der Gastronomen. Während die einen über zu geringe Auslastung klagen, müssen die anderen Veranstaltungen absagen, weil sie über zu wenig qualifiziertes Personal verfügen, um die Arbeit zu stemmen.
"Die aktuellen Ergebnisse des WKNÖ-Wirtschaftsbarometers zeigen, dass mehr als drei Viertel der niederösterreichischen Tourismusbetriebe befürchten, dass die Rekrutierung von Fachkräften im Inland in den nächsten fünf Jahren noch schwieriger als jetzt wird", bestätigt der Leiter der Mistelbacher Wirtschaftskammer Klaus Kaweczka.

ZUR SACHE

Mit 31.3.2020 hatten wir in der Fachgruppe Gastronomie im Bezirk 341 Betriebe mit einer aktiven Gewerbeberechtigung. Mit Stand 30.06.2021 sind es 347.

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