So bleiben Sie g'sund in Mistelbach
Gesundheitskrise an der Basis
Übervolle Ambulanzen, offene Kassenstellen und das zähe Ringen um ein Kassen-MRT.
BEZIRK. Hoch über der Stadt thront das Landesklinikum. Das größte Krankenhaus des Weinviertels ist Arbeitsplatz für 1.700 Menschen aus der Region. Neben der Versorgung der Patienten ist es auch der Ausbildung künftiger hochqualifizierter Pflegekräfte verpflichtet. Doch ein Krankenhaus alleine kann die Gesundheitsversorgung des Bezirks nicht stemmen. Es kracht und knarzt im niedergelassenen Bereich. Kassenverträge finden kaum Interessenten. Die Gemeinden buhlen mit Prämien und Angeboten.
Offene Stellen
Für die Stadt Mistelbach sind drei Kassenfacharztstellen ausgeschrieben, eine für Chirurgie, eine für Haut- und Geschlechtskrankheiten und eine für Kinder- und Jugendheilkunde. Letztere ist alternativ für Laa ausgeschrieben. "Für diese Stellen gibt es derzeit keine Bewerber", verrät Sigrid Ofner, Pressesprecherin der Ärztekammer. In der Bezirkshauptstadt bemüht sich die Politik seit Jahren um ein Primärversorgungszentrum. Bürgermeister Erich Stubenvoll ist hoffnungsfroh für eine Umsetzung in diesem Jahr.
MRT auf Kasse
Ein langgehegter Wunsch der Bevölkerung, der Politik und des Mistelbacher Instituts ist es ein Kassenvertrag für MRT-Untersuchungen. Knapp vor der Landtagswahl wurde im Dezember 2022 die Lösung präsentiert: Das Krankenhaus sprang ein. Allerdings lief das Provisorium bereits nach sechs Monaten ersatzlos wieder aus. In der Testphase zeigte sich, dass die Nachfrage (20) weit über dem möglichen Angebot von acht Untersuchungen pro Woche liegt. Der Vorrang im Krankenhaus lag selbstverständlich bei Akut- sowie stationären Patienten. "Erst im Mai 2023 wurde aufgrund unserer zahlreichen Interventionen das Thema vom NÖ Landtag aufgegriffen - mit dem Erfolg, dass nun ein einstimmiger Beschluss des NÖ Landtags vorliegt, die Anzahl der MRT-Geräte für NÖ gemäß dem Österreichischen Strukturplan Gesundheit anzupassen. Das Gesundheitsministerium wurde daher seitens des Landes NÖ aufgefordert den Großgeräteplan im Sinne des Beschlusses anzupassen - seither herrscht leider Stillstand", freut sich Altbürgermeister und Petitionsinitiator trotzdem darüber, dass zumindest Bewegung in das Thema kommt.
Nächste Woche lesen Sie in unserer Serie über kuriose Aussagen: Mythos oder Wahrheit.
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