Lehrreiche Tibetische Medizin
Großes Interesse über die Medizin Tibets beim MINI MED Studium in Mistelbach.
Letzte Woche referierte Reinhold Gabriel, der Kenner der tibetischen Gesundheitslehre und Experte tibetischer Kräuter-Rezepturen im Westen, vor über 145 MINI MED StudentInnen und Studenten über das umfangreiche Thema Tibetische Medizin. Die Tibetische Medizin gehört zu den ältesten praktizierten Medizinsystemen der Welt. Sie ist auch keineswegs eine „Volksmedizin“, sondern kann mit Fug und Recht als „schulmedizinisches System“ bezeichnet werden. Die Wurzeln der Tibetischen Medizin fußen in anderen traditionellen Medizinsystemen Asiens, wie etwa des indischen Ayurveda oder der traditionellen Chinesischen Medizin.
„Geistesgifte“
Die Tibetische Medizin bedient sich in ihren Grundlagen auf drei sogenannte „Geistesgifte“ sowie auf drei „Körperenergien“. Die drei „Geistesgifte“ sind dabei: Hass, Ignoranz und Gier, die ihnen gegenüberstehenden Körperenergien sind Galle (Tripa), Schleim (Beken) und Wind (rLung). Galle und Schleim haben dabei nichts mit den deutschen Begriffen „Gallenflüssigkeit“ und „Schleim“ zu tun. Vielmehr stehen sie für energetische Zustände im Körper.
Galle steht dabei für reifende, wärmende Energie, Schleim dagegen gilt als tragende, strukturierende Substanz. Wind schließlich bezeichnet eine bewegende Kraft. In der Tibetischen Medizin entstehen gesundheitliche Probleme, wenn sich die drei Körperenergien über längere Zeit im Ungleichgewicht befinden.
Energie – Gleichgewicht
Die Wieder-Herstellung des Gleichgewichts der Körperenergien ist das Ziel einer erfolgreichen Behandlung mit Anwendungen aus der Tibetischen Medizin. Diagnostiziert wird dabei mit Hilfe der Pulsmessung. Diese „Pulsdiagnose“ ermöglicht eine Beurteilung der Hohlorgane im Körper (z. B. die Speiseröhre und die Gallenblase), eine Unterscheidung nach Hitze- und Kältepulsen und differenziert nach Körperabschnitten.
Steht die Diagnose fest, machen tibetische ÄrztInnen Vorschläge, wie die drei Körperenergien wieder ins Gleichgewicht gebracht werden können. Das können Veränderungen im Essverhalten sein, auch äußerliche Anwendungen wie Schröpfen oder Massagen kommen zur Anwendung. Je nach Intensität der Energiestörung werden aber auch tibetische Arzneimittel verordnet. In der Tibetischen Medizin spielt der Geschmack der Medikamente eine wichtige Rolle. So werden den Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, bitter, scharf und herb unterschiedliche Heilwirkungen zugeschrieben. Auch die Selbstverantwortung der PatientInnen spielt für den Heilungsprozess eine wesentliche Rolle.
Viele Anwendungsgebiete
Die Wieder-Herstellung des Gleichgewichts der Körperenergien ist das Ziel einer erfolgreichen Behandlung mit Anwendungen aus der Tibetischen Medizin. Neuesten Studien zufolge wirken tibetische Arzneimittel besonders gut bei Durchblutungsstörungen und chronisch-entzündlichen Prozessen, mangelnder Verdauungsleistung und deren Folgen sowie emotionalen Belastungen. Auch die Regeneration der Leberfunktion kann mit tibetischen Medikamenten verbessert werden. Nicht zuletzt hat sich die Tibetische Medizin auch bei Schlafstörungen, Ängsten und Überforderung bewährt.
Gesundheitskompetenz
Das MINI MED Studium unterstützt die Bevölkerung dabei die eigene Gesundheitskompetenz zu erhöhen, indem Spitzenmedizin in einfacher Sprache und ohne Vorbildung erlebt werden kann. Wer besser Entscheidungen über seine Gesundheit treffen kann, lebt besser und länger. Die nächste Veranstaltung in Mistelbach am 13.1 mit dem Referenten Dr. med. Johannes Schobel widmet sich dem Thema „Wenn es im Ohr klingelt: Tinnitus“.
Auch für die weiteren Veranstaltungen des MINI MED Studiums ist keine Anmeldung erforderlich! Der Eintritt ist frei! Weitere Informationen erhalten Sie unter www.minimed.at oder telefonisch unter 0810081060.
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