Auszeichnung
„Weinviertler Kellerkultur“ auf Liste zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe
Kellergassenführer erhielten Urkunde in Landeck
LANDECK/WEINVIERTEL. Insgesamt elf Neuaufnahmen in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes gab es im Tiroler Landeck zu feiern. Die „Weinviertler Kellerkultur“ als spezielle Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens wurde als immaterielles UNESCO-Kulturerbe in das österreichische Verzeichnis aufgenommen. Die Initiative dazu ging vom Verein der Kellergassenführer mit Obmann Joachim Maly und der AGRAR PLUS/Kellergassenmanagement aus. In Landeck waren schließlich auch sieben Kellergassenführer vertreten, um die Auszeichnung vom Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle entgegen zu nehmen.
Köllapartie
Wesentlich ist das Zusammenkommen von Menschen in Presshäusern und Kellern, wobei diese Interaktion nach Regeln abläuft, die seit Generationen Gültigkeit haben: dazu gehören die – regelmäßige oder spontane – „Köllastund“ und die ausgedehnte „Köllapartie“, bei der eine herzhafte „Köllajausn“ aufgetischt wird. Den „Köllamaunn“ freut es, wenn Essen und Wein munden. Diese „Weinviertler Kellerkultur“ war auch in Landeck spürbar, weil die Kellergassenführer*nnen (als moderne Vertreter der „Köllamaunna“) mit dem obligaten „Köllazega“ auftraten und auch Weinviertler Wein mitgebracht haben.
Lebendige Rituale
Gesellschaftliche Rituale müssen lebendig sein, um auf diese Liste gesetzt zu werden. Sie werden von menschlichem Wissen und Können getragen und von einer Generation an die nächste weitergegeben. Mit der Sichtbarmachung durch die UNESCO-Auszeichnung entsteht nicht nur für die „Weinviertler Kellerkultur“ ein neues Verständnis für regionale Besonderheiten und funktionierende Gemeinschaften. In diesem Sinne ist es von großer Bedeutung für die Akteure in den Weinviertler Kellergassen, dass die „Weinviertler Kellerkultur“ nunmehr zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe zählt.
Gemeinsam mit der Weinviertler Kellerkultur wurden unter anderem auch „Das Handwerk der österreichischen Zuckerbäcker“, die „Patscher Schellenschlagerinnen“ oder „Das Freihandschmieden“ ausgezeichnet.
Die Begründung der UNESCO
Bereich: Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste
Von „Köllamaunn“ [Kellermann] über die „Köllastund“ [Kellerstunde] und die „Köllapartie“ [Kellerpartie] bis hin zur „Köllajausn“ [Kellerjause] – mit der Weinviertler Kellerkultur hat sich eine spezielle Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens entwickelt. Wesentlich dabei ist das Zusammenkommen von Menschen in Presshäusern und Kellern, wobei diese Interaktion weiterhin von tradierten Regeln geprägt ist.
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