"Endlich Schluss mit Geheimniskrämerei"
Im Gespräch mit SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzender Melanie Erasim über Gleichstellung.
In den letzten Jahren hat die SPÖ viel für die Frauen getan, gibt es noch immer Bereiche, in denen die Gleichberechtigung von Mann und Frau nicht gegeben ist?
Frauen haben heute mehr Chancen und Möglichkeiten als früher. Frauenförderung gewinnt in vielen Betrieben zunehmend an Bedeutung und Unternehmen müssen sich verpflichtend mit den Einkommensunterschieden ihrer Mitarbeiterinnen auseinandersetzen.
Was bedeutet das für eine Familie?
Das einkommensabhängige Kinderbetreuungsgeld und die Kinderbetreuungsgeldvarianten, bei denen zwischen zwei und sechs Monate für den Partner reserviert sind, soll eine Unterstützung bieten, diese Muster aufzubrechen. Die Erhöhung der Zuverdienstgrenzen soll auch Vätern die Möglichkeit geben, sich bei der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder zu engagieren, ohne dass die Familie allzu große finanzielle Einbußen hinnehmen muss.
Welche Ziele haben die SPÖ-Frauen konkret?
Zum einen wäre da die Einführung eines Mindestlohns von 1.500 Euro für alle Branchen. So viel muss Arbeit in einem Vollzeit-Job wert sein. Außerdem fordern wir gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Auch Betriebe unter 150 MitarbeiterInnen sollen Löhne und Gehälter offenlegen, damit endlich Schluss ist mit der Geheimniskrämerei um die Einkommen.
Was sind die nächsten Schritte in Sachen Kinderbetreuung?
"Wichtig ist uns die Schaffung von Klein- und Kleinstkinderbetreuungsplätzen – nur dann können Eltern Familie und Beruf vereinbaren. Kind und Beruf dürfen sich nicht ausschließen. Die Eltern müssen die Wahlfreiheit haben, ob sie arbeiten oder zu Hause bei ihrem Kind bleiben wollen. Deswegen ist es die Aufgabe der Politik, für Kinderbetreuungsplätze zu sorgen, die gut erreichbar und leistbar sind und sich auch mit ihren Öffnungszeiten an den Arbeitszeiten der Eltern orientieren.
Was halten Sie von Väterkarenz?
Ich finde dieses Modell sehr gut. Wir wollen einen bezahlten Papamonat in der Privatwirtschaft und mehr Väterbeteiligung bei der Kinderbetreuung und im Haushalt. Väter verdienen es, direkt nach der Geburt die ersten Entwicklungsschritte hautnah mitzuerleben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.