Landesklinikum Mistelbach
MRT-Termine bis Juni ausgebucht
Termine bekommt man keine mehr im Landesklinikum Mistelbach für eine MRT Untersuchung. Dafür wird evaluiert, ob das System Zukunft hat.
MISTELBACH. Als man am Krampustag im Vorwahlkampf zur Landtagswahl die Lösung zur MRT-Krise im Bezirk Mistelbach präsentierte, war man noch sehr hoffnungsfroh. Was der niedergelassene Bereich nicht schafft, muss das Krankenhaus kompensieren. Doch kaum wurde die Idee präsentiert, kamen die ersten Unkenrufe: "Tolle Idee, aber mit welchem Personal?"
Wenige Wochen später war auch den Patienten klar, was gemeint ist. 20 Anfragen wöchentlich standen gerade mal acht MRT-Termine gegenüber. Da im Schwerpunktkrankenhaus die Versorgung akuter und stationärer Patienten im Vordergrund steht, wurden zwischen Landesgesundheitsagentur (LGA) und Gebietskrankenkassen (ÖGK) auch nur maximal zehn Untersuchungen pro Woche auf Kasse vereinbart.
Gespräche
Nun sind alle Termine bis Juni vergeben; danach bekommt man jetzt keine, da die Kooperation evaluiert wird. "Derzeit laufen Gespräche", halten sich ÖGK und LGA in der Beantwortung, wie es für die Mistelbacher Patienten weitergeht, vage. Statt klarer Ansagen ist man in der ÖGK davon überzeugt die Planungsrichtwerte und den derzeit gültigen Großgeräteplan zu erfüllen. "Für die Versorgungsregion Weinviertel sind vier MRT im Plan vorgesehen. Zwei intramurale Geräte (LK Mistelbach und LK Korneuburg) und zwei extramurale (Gänserndorf und Stockerau)", erklärt das ÖGK Presseteam.
Die LGA widerspricht dem etwas und verweist darauf, dass das MRT im Landesklinikum Mistelbach ja grundsätzlich der Akutversorgung dient.
Patientenrealität
Nun sehen die verantwortlichen Stellen ihre Pflicht – oder besser gesagt Pläne und Vereinbarungen – als erfüllt an. Die Patienten, die auf einen MRT-Termin warten, dessen Kosten zur Gänze von der Krankenkasse übernommen werden, brauchen aber weiterhin Geduld. Im Krankenhaus Mistelbach können derzeit gar keine Termine mehr vergeben werden, da man noch nicht weiß, ob die Kooperation nach dem Juni weitergeführt wird.
Im Gänserndorfer Institut ist man bei der Terminvergabe derzeit im Juli, es sei denn man hat Glück und es gibt Ausfälle, die einen früheren Termin ermöglichen.
Schneller geht es natürlich, wenn man selbst Geld in die Hand nimmt. In der privaten Ordination Linhart & Nowatschek bekommt man innerhalb von zwei Tagen einen Termin. Da man solche Untersuchungen zumeist auch rasch braucht, um eine weitere Diagnose stellen zu können, ist der Griff ins Börserl naheliegend.
Patientenfreundliche Lösung ist das aber noch keine.
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