Vereine überdenken Umgang mit Suchtmitteln
Zwischen Spaß und Risiko

- Vizebürgermeisterin Sabrina Seidl-Koch, Workshop Leiter Gerhard Wallisch, Ortsvorsteherin Judith delle Grazie im Gemeindezentrum Kreuzstetten.
- hochgeladen von Gabriele Dienstl
Vereinsleben steht für gemeinsam arbeiten, spielen und feiern. Alkohol und Nikotin sind häufig vom Jugendalter an mit dabei - hier sind Signale zur Bewusstseinsbildung gefragt.
KREUZSTETTEN. Bei einem Workshop für Vereine und Personen in der Jugendarbeit zeigte der Referent der NÖ Fachstelle für Suchtprävention, Gerhard Wallisch, Fakten zu Alkohol- und Nikotinkonsum auf. Gemeindevertreter, Vereinsobleute von Musikverein, Feuerwehr, Fußball- und Sportverein, Jugend- und Klemmbausteinverein holten sich Impulse zur Hinterfragung von althergebrachten Traditionen und neuen Rahmenbedingungen. Vizebürgermeisterin Sabrina Seidl-Koch und Ortsvorsteherin Judith delle Grazie, die Organisatorinnen des Impulsabends:
"Wir möchten das Thema Prävention anstoßen und gemeinsam Ideen und Wege finden, dass sich in einer sicheren Umgebung alle Jugendlichen wohlfühlen."
Es war schon immer so?
Bewusstsein gilt es dafür zu schaffen, ob Alkohol tatsächlich zum Gruppenritual gehört, wie das Begrüßungsglaserl oder das Bier nach Probe oder Training. Gemeinsames Zuprosten wirkt verbindend und rückt Neulinge und Alte Hasen auf eine Ebene. Dies wäre jedoch ebenso durch andere Gesten des Zusammenhaltes oder mit alkoholfreien Getränken erreichbar. "Wir stoßen mit unseren Mitgliedern gerne persönlich an, aber dabei muss eigentlich kein Alkohol im Glas sein," wird es von Workshop Teilnehmern auf den Punkt gebracht. Für einen sicheren Umgang mit dem omnipräsenten Alkohol sollen Jugendliche immer wieder auf die "safer use" Regeln hingewiesen werden.
"Bei Jugendlichen stellt eher das riskante Konsumieren von Alkohol oder Drogen Gefahren dar, und nicht tatsächliche Abhängigkeiten," erklärte Wallisch.
Eine gelebte Einhaltung des Jugendschutzgesetzes und das Ansprechen von Auffälligkeiten sind Voraussetzung für ein gesundes Vereinsleben, so der Experte.
"Safer use" von Alkohol
Junge Menschen sollten wissen, dass nicht bei jeder Geselligkeit getrunken werden muss. Wenn, dann sollte vor dem Trinken ausreichend gegessen werden, die Alkoholsorten nicht gemischt und zwischendurch Wasser oder Säfte zu sich genommen werden, da Alkohol dehydriert. Ebenso ist das Achtgeben auf Freunde und das strikte Verbot von alkoholisiertem Fahren oder Mitfahren bei Betrunkenen essentiell. Der Gruppenzwang ist nicht zu unterschätzen, so ist es hilfreich, mindestens im gleichen Ausmaß alkoholfreie Getränke aktiv anzubieten und auf die Altersgrenzen zu achten. Aktuelle Gesundheitstrends sind zusätzlich ein Anreiz auf Alkoholverzicht, denn Trainingserfolge nach dem Sport werden durch das Bier danach deutlich geschmälert.
Link zu Fachstelle Prävention NÖ




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.