Archiv ...
Damals & Heute: PERCHTOLDSDORF BURG, KIRCHE , WEHRTURM, DREIFALTIGKEITSSÄULE 11 Jh. bis 2021

117Bilder

Dreifaltigkeitssäule Erbaut 1713 bis 1714
Burg Perchtoldsdorf Herzogsburg Bauzeot 11 bis 15 Jh.
Befestigter mitteralterlicher Wehrhof Gebäudekern 12 bis 13 Jh.
Pfarrkirche hl. Augustinus 1217und 1236 wieder zerstört.
Wehrturm Erbaut 1450 - 1521 Höhe 60 m
Martini - Kapelle Erbaut 1512 bis 1520
--------------------------------------------------------------------------------------
Die Kirche wurde auf dem östlichen Burghof innerhalb der ehemaligen Burgbefestigung erbaut. 1217 wurde die Pfarrerhebung der Burgkapelle hl. Maria urkundlich genannt. 1236 wurde Burg und Kirche im Zuge einer Strafexpedition Friedrichs des Streitbaren gegen den aufständischen Otto I. von Perchtoldsdorf zerstört, die Kirche wiederhergestellt und 1270 neu geweiht. 1290 wurde die Burg unter dem damaligen Herzog Albrecht I. erneut zerstört, nachdem auch Otto III. von Perchtoldsdorf an einem Adelsaufstand beteiligt war. Nachdem die Burg an die Herzöge von Österreich als Lehen gegeben wurde, wurde Burg und Kirche wieder aufgebaut. Von 1336 bis 1338 erfolgte der Zubau der sogenannten Herzogskapelle unter dem Patrozinium hl. Nikolaus unter Albrecht II. Sie bildet heute den südlichen Seitenchor. Dem Bau der Herzogskapelle folgte der Abbruch der spätromanischen Kirche und die Errichtung des heutigen gotischen dreischiffigen Chores unter Einbeziehung der Herzogskapelle. Die Weihe erfolgte 1362. Nach dem Abbruch des westlichen Joches der Herzogskapelle erfolgte ab 1435 die Errichtung des Langhauses der Kirche unter Pfarrer Thomas Ebendorfer von Haselbach. Sie wurde 1449 geweiht. 1683 wurde die Kirche im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung schwer beschädigt und in der Folge wiederhergestellt. 1967/1975 fanden eine Außenrestaurierung, 1983/1985 und zum 800-Jahr-Jubiläum 2017 Innenrestaurierungen statt.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Bereits um 1706 wurde durch Pfarrer Maximilian Aunosky die Errichtung einer Pestsäule angeregt. Nach dem Tod des Pfarrers wurde das Projekt jedoch nicht weiter verfolgt. 1712/13 suchte die Pest – siehe auch Große Pest von 1708 bis 1714 – den Osten Österreichs wiederum heim, dabei wurde Perchtoldsdorf im Gegensatz zu anderen Orten der Umgebung nur wenig geschädigt und daraufhin realisierte sein Nachfolger, Johann Daniel Bock, aus Dankbarkeit mittels Spenden der Perchtoldsdorfer und vieler Wiener das Vorhaben. Am 3. November 1713 erfolgte die Grundsteinlegung der Dreifaltigkeitssäule und im Juni 1714 die Benediktion.

Ende des 19. Jahrhunderts fand eine umfangreiche Restaurierung statt und dabei erfolgte auch ein Umbau in der Annahme, dass es eine Rekonstruktion des vermuteten ursprünglichen Charakters war. So wurde unter anderem die Balustrade mittels aufgefundenen Balustern vergrößert und die Steinfiguren, die den hl. Augustinus und den hl. Antonius darstellen, hinzugefügt. Weiters wurde der Schaft, die Liegefigur der hl. Rosalia sowie die vier schilderhaltende Engel und die Figur des hl. Leonhard gänzlich erneuert. Die Neusegnung erfolgt am 3. Juni 1888 und die Kosten von 7.000 Gulden trug zur Gänze der Anatom und Wahl-Perchtoldsdorfer Joseph Hyrtl.

Bei der Sanierung 1987/78 wurden die vier am meisten gefährdeten Heiligenskulpturen (Sebastian, Johannes Nepomuk, Karl Borromäus und Franz Xaver) aus Sandstein durch Kunststein-Kopien ersetzt und die Originale in der ehemaligen Kapelle im Wehrturm aufgestellt, so dass sie vor Witterungseinflüssen geschützt sind. Ab Herbst 2007 fand eine weitere umfangreiche Restaurierung statt, die fast 400.000,- Euro kostete und mit einem Festgottesdienst und einer feierlichen Segnung am 31. August 2008 abgeschlossen wurde.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Ursprünge der Burg dürften schon vor das Jahr 1000 zurückgehen. Sie wurde zusammen mit zahlreichen weiteren Burgen am Ostrand des Wienerwaldes errichtet, um das Herrschaftsgebiet der Babenberger vor den immer wieder einfallenden Ungarn zu schützen. Die Burg bestand ursprünglich nur aus einem gemauerten Turm und einigen Holzbauten, die durch eine Palisade und einen Graben geschützt waren. Nachdem sie aber bald zu klein wurde, war sie nur für Verteidigungszwecke bewohnt. Als erster Burgherr wird 1138 Heinricus de Pertoldesdorf genannt. Unter seinem Nachfolger wurden die Holzbauten durch gemauerte ersetzt und eine Vorburg mit einer Mauer errichtet. In diesem Zustand war sie auch wieder Wohnsitz. Es wurde auch der heute noch stehende Südturm als Bergfried errichtet. Die Burgkapelle im zweiten Geschoss der Burg wurde 1217 unter Bischof Ulrich II. von Passau zur Pfarrkirche erhoben. Als freies Eigen von Otto I. von Perchtoldsdorf wurde die Burg 1232 an das Stift Melk übergeben, von dem er es wieder als Lehen zurückbekam. Otto I. war an dem Adelsaufstand gegen Herzog Friedrich dem Streitbaren beteiligt, weshalb die Burg von diesem im Zuge einer Strafexpedition zerstört wurde, sodass nur mehr der Sockel und ein Teil der Südwand übrig blieb. Es scheint, dass Otto danach in seiner neu errichteten Burg Kammerstein wohnte. Die Ruine wurde zur Kirche umgebaut. Unweit der Burg, an der südöstlichen Ecke des heutigen Marktplatzes, entstand eine neue Stadtburg, die hauptsächlich Verwaltungszwecken diente. Erst Otto II., der später an der Schlacht von Dürnkrut und Jedenspeigen an der Seite von Rudolf von Habsburg kämpfte, ließ die Stammburg wieder aufbauen. Bereits um 1270 dürfte der Neubau dieser Burg beendet gewesen sein.

Otto III. von Perchtoldsdorf beteiligte sich an einem weiteren Adelsaufstand. Als Folge wurden alle seine drei Burgen, also die Stammburg, die Stadtburg und die Burg Kammerstein, von Herzog Albrecht I. von Österreich, dem späteren König Albrecht I., um 1290 wieder zerstört. Otto starb vermutlich in Haft.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Wehrturm von Perchtoldsdorf ist ein Wehr- und Glockenturm sowie das Wahrzeichen der niederösterreichischen Marktgemeinde Perchtoldsdorf. Der freistehende, wuchtige und rund 60 Meter hohe Turm ist der größte erhaltene Wehrturm Österreichs. Er wurde zwischen 1450 und 1521 errichtet und wird (Stand 2017) als Museum, Aussichts- und Sendeturm sowie als Glockenturm der Pfarrkirche hl. Augustinus genutzt.
Nach dem Ungarneinfall 1446 unter Johann Hunyadi, bei dem der Markt geplündert und niedergebrannt wurde, wurde ab zirka 1450 der Turm errichtet und mit Unterbrechungen urkundlich 1521 fertiggestellt. Bei der ersten Türkenbelagerung 1529 konnte die Festung Perchtoldsdorf mit dem Turm gehalten werden. Bei der zweiten 1683 wurden jedoch die Burg mit der Kirche und dem Wehrturm in Brand gesetzt und brannten aus. Im Anschluss erfolgte nur eine notdürftige Wiederinstandsetzung des Wehr- und Glockenturmes, so dass die Funktion eines Glockenturmes für die Pfarrkirche hl. Augustinus gegeben war. 1928 wurde das Dach renoviert und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Turm revitalisiert und in ihm ein ortsgeschichtliches Museum eingerichtet.

Archiv: Robert Rieger
Quelle: Wikipedia
Fotos: © Robert Rieger Photography
© Circus & Entertainment Pics by Robert Rieger

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.