Bezirk Neunkirchen

Hobby-Bastler nutzte Lockdown fürs Trommelbauen

BEZIRK NEUNKIRCHEN. Langeweile im Lockdown 2.0? Nicht bei Rudolf Faustmann. Er wirkt regelmäßig ehrenamtlich beim Römerfest des Städtischen Museums Neunkirchen mit. Im Lockdown baute er mehrere Schamanentrommeln.

Heuer ist das Römerfest coronabedingt leider ausgefallen. Dennoch können Sie hier einige Stücke sehen, die das Römerfest bereichert hätten. "Dazu gehören nebst meiner Repliken antiker Bogen und Pfeile nunmehr auch einige Schamanentrommel der Reiternomaden aus der damaligen Zeit, die bis zu den nordischen Völkern Verbreitung fanden. Mangels Kassenärzte waren in der damaligen Zeit ja die Schamanen zuständig, für die Volksgesundheit zu sorgen. Wie wir wissen, war die Einbildungskraft schon immer ein treibender Faktor, und neuerdings werden wieder Versuche mit Klangschalen oder auch Heiltrommeln gemacht", erzählt Faustmann.

Bauanleitungen aus dem Netz

Im Internet machte sich Faustmann schlau wie diese Trommeln gebaut werden: "Bereits im September bat ich befreundete Jäger um die Decken und Läufe von Rehen und Hirschen, die ansonsten bei der Tierkörperverwertung landen würden. Aus den Decken machte ich in etlichen Arbeitsgängen ein pergametartiges Material, aus den Läufen gewann ich die Sehnen, die mir als reißfeste Bindfäden dienen sollten." Ein altes Sieb diente als Rahmen der Trommeln. Faustmann verleimte mehrere dünne Holzleisten miteinander, die aus dem Kronenschnitt seiner Bäume im Garten stammten. "Diesen Rahmen bespannte ich fachgerecht mit dem Pergament, welches ich zuletzt mit einer hübschen Bemalung versah", so der versierte Bastler.
Die drei Wochen Lockdown reichen gerade so, um eine Trommel vollständig fertigzustellen. Faustmann hofft sehr, dass seine Trommeln beim Römerfest 2021 bewundert werden können.

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