Neunkirchens Park-Chaos neben der Blätterstraße

BEZIRK NEUNKIRCHEN. Das Slalom-Fahren durch die verparkten Seitengassen der Blätterstraße ist eine Herausforderung. Besonders arg betroffen sind die Petzoldgasse und die Waldrandgasse.

Enger geht's nicht

Kritik an der Verkehrssituation übt der SPÖ-Gemeinderat und Anrainer Gustav Morgenbesser: "Ich wohne seit 52 Jahre in der Petzoldgasse." Die Parksituation nennt Morgenbesser wörtlich "total beschissen". "Weil teilweise die Architekten der neuen Reihenhäuser nur einen Parkplatz für ein Haus geplant haben", ergänzt der Fotohändler.
In der Praxis fallen pro Familie aber zwei oder sogar drei Autos an, die möglichst nahe geparkt sein wollen. Und das führt vor allem am Wochenende zu chaotischen Zuständen. "Es ist alles bummvoll. Ob ein großes Feuerwehrauto durchkommt, weiß ich nicht. Es bleibt nur eine Spur frei. Da muss man sich zumindest langsam durch manövrieren", so der SPÖ-Mandatar.
Gesetzmäßige Zustände herrschen also nicht. Denn laut Straßenverkehrsordnung ist vorgesehen, dass zwei Spuren mit 5 m Breite freibleiben. Theoretisch könnte also die Polizei laufend Strafmandate verteilen. – In Ternitz etwa zeigt eine Bürgerin rigoros Leute an, die in der Seitengasse die 5 m-Grenze unterschreiten (die BB berichteten).
Eine richtige Lösung sieht Morgenbesser nicht. Ein Parkhaus beim Wald hält er für illusorisch. "Die Leute gehen ja nicht einen halben Kilometer zum Auto in der früh." Geht es nach dem SPÖler, könne man anregen, dass ein Auto pro Familie hier genug ist.

Parkplatz würde teuer

"Würden wir hier ein Grundstück kaufen oder gar ein Parkhaus bauen, müssten wir sämtliche Gebühren wohl „verhundertfachen“, um das finanzieren zu können, daher: auf keinen Fall", erteilt Vizebürgermeister Martin Fasan (Grüne) einem Extra-Parkplatz eine Abfuhr. Fasan meint, mit der, von den Bürgern selbst geschaffene Situation müssen diese auch leben.

"Schicke die Polizei"

In Wien verhindert ein Parkpickerl verpackte Gassen. Wäre das ein Lösungsansatz für Neunkirchen? ÖVP-Stadtchef Herbert Osterbauer: "Ein Pickerl ist kein Thema. Aber ich werde die Polizei durchschicken, wenn das nicht funktioniert."