Semmering
Securities und Polizei sorgen für gesittetes Parken am Zauberberg

- Wenn die Parkplätze am Semmering voll sind, soll die Polizei Autofahrer zurück schicken.
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BEZIRK NEUNKIRCHEN. Warum ausgerechnet der Semmering von Ausflüglern überlaufen wird, kann sich auch ÖVP-Bürgermeister Hermann Doppelreiter nicht erklären. Für den Dreikönigstag will die Gemeinde mit Unterstützung von Securities und Polizei für geordnete Park-Verhältnisse sorgen. Mehr dazu lesen Sie auch an dieser Stelle.
Wer Skifahren will, hat ein Ticket und parkt nicht im Kurort Semmering, sondern bei der Bergbahn. Ganz anders verhält es sich mit den Spaziergängern und Wanderern, die seit Lockdown III den Zauberberg für sich entdecken.
"Verstehe, dass man aus der Stadt raus will"

- Bürgermeister Hermann Doppelreiter hofft, dass nach dem Ansturm im Lockdown auch künftig Ausflügler dem Semmering als Gäste erhalten bleiben.
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"Wenn jemand in einer kleinen Wohnung in der Stadt wochenlang sitzt, verstehe ich, wenn man mit den Kindern raus will", zeigt ÖVP-Bürgermeister Hermann Doppelreiter Verständnis für die Semmering-Ausflügler. Nachdem neulich Wochenende die Hochstraße in der 607 Seelen-Gemeinde aber dermaßen verparkt war, dass es auch Einsatzfahrzeuge schwer hatten, zieht Doppelreiter die Notbremse.
Info-Tafeln beachten
"Tafeln weisen darauf hin, ob noch Parkplätze im Ort frei sind, oder nicht", so Bürgermeister Doppelreiter. Ist der Semmering ausgelastet, sollen Autofahrer zurück geschickt werden. Doppelreiter: "Dafür haben wir – je nach Zustrom fünf bis acht Securities im Einsatz. Und auch die Polizei wird kontrollieren."
Ab 17 Uhr entspannt sich die Lage
Die Erfahrung weist, dass die meisten Ausflügler den Semmering gegen 17 Uhr – also bei Einbruch der Dunkelheit – verlassen. "Es hat sich gezeigt, dass der große Zustrom gegen 11 Uhr oder später einsetzt. Denn ein paar Stunden halten auch Kinder durch, wenn die keine Gastronomie geöffnet hat", berichtet der Bürgermeister von seinen Erfahrungen mit den Semmering-Bummlern.
Migrations-Österreicher entdecken Zauberberg für sich
Im Gegensatz zu normalen Wintersaisonen kommen nun auch vermehrt Österreicher mit Migrationshintergrund auf den Semmering. Eine Beobachtung, die auch der Bürgermeister gemacht hat: "Ich sehe das aber nicht negativ. Wenn einige die Liebe zum Schnee und Skisport entdecken, sind das Gäste, die wir sehr gerne künftig am Semmering willkommen heißen."
Bei vielen Gästen handelt es sich um Spaziergänger oder Wanderer, die laut Doppelreiter z.B. Richtung Wolfsbergkogel marschieren. Trotz der Menschenmassen im Kurort hält sich das Müllaufkommen in Grenzen. Doppelreiter: "Wir haben Vorsorge getroffen und im Bereich der großen Parkplätze, die uns gehören, und bei den Skiwiesen große Mülltonnen aufgestellt."
Rodelwiese bleibt gesperrt – Gäste weichen aus
Gerade die Warteschlangen fürs Rodeln auf der Panhans-Wiese sorgte dafür, dass Sicherheitsabstände und Covid-Bestimmungen nicht eingehalten werden konnten. Die Gemeinde hat daher die Rodelwiese gesperrt. Mehr zum Ansturm auf die Rodelwiese lesen Sie hier.

- Bürgermeister Doppelreiter mit Absperrgittern bei der Rodelwiese.
- Foto: Gemeinde Semmering
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Das hat die Rodler aber nur gezwungen, anderswohin auszuweichen. Doppelreiter: "Die Gäste fahren weiter Richtung Spital und Steinhaus und rutschen dort auf den Wiesen runter." Timna Tonn, Anrainerin am Semmering, hat aber auch beobachtet: "Dass wirklich jeder Hang fürs Rodeln genutzt wird. Die Panhans-Wiese ist gesperrt, dafür rodeln die Leute nun vom Teich überall runter, wo es ein bisserl steil ist."

- Timna Tonn ist Anrainerin am Semmering. Sie berichtet von einer komplett verparkten Hochstraße.
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Nur gewisse Kapazitäten vorhanden
Auch Anrainerin Timna Tonn kann nachvollziehen, dass die Leute aus Wien raus wollen. Aber das Park-Chaos auf der Hochstraße sei eine Katastrophe gewesen. "Überall sind Autos gestanden. Die Leute denken sich: unten sind die Parkplätze voll, also fahren wir die Hochstraße rauf. Irgendwann sind die Kapazitäten bei uns erschöpft und das sollten sie auch akzeptieren", hofft Tonn auf einen weniger überlaufenen Ortskern.
Ob ihr Wunsch in Erfüllung geht, bleibt abzuwarten. Denn während des Interviews mit Tonn gegen 9.15 Uhr fährt ein Auto aus Wien vor. Zwei Frauen springen raus, rufen freudig "geschafft" und holen ihre Rucksäcke aus dem Kofferraum... Und als die Bezirksblätter den Semmering verlassen rollen bereits weitere Wiener auf den Semmering.




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