Reichenau an der Rax
Theater-Genuss in Reichenau

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Ab 4. Juli ist Reichenau an der Rax wieder im Theaterfieber. In Anwesenheit von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner präsentierte Maria Happel im Palais Niederösterreich ihr Programm. Zu sehen sind heuer Nestroys "Lumpazivagabundus", Schnitzlers "Anatol", Bernhards "Der Ignorant und der Wahnsinnige" sowie Horváths "Der jüngste Tag".

REICHENAU. Die Kulturleckerbissen im Überblick:

Der böse Geist Lumpazivagabundus oder das liederliche Kleeblatt
Johann Nepomuk Nestroy
Regie: Robert Meyer
Premiere: 4. Juli, 19.30 Uhr (24 Vorstellungen im Großen Saal)
Mit Johann Nestroy soll die Komödie, die Unterhaltung in Reichenau ihren festen Platz haben. Nestroy hat sich mit seinem „Lumpazivagabundus“ bis heute in die Herzen seines Publikums geschrieben. Und seine berühmte Zauberposse hat an Aktualität nichts verloren.
Robert Meyer, der im letzten Jahr mit seinem fulminanten „Jux“ die Festspiele Reichenau zum Nestroy-Zentrum erhoben hat, interpretiert den „Lumpazivagabundus“ als allgegenwärtigen Mephisto und vereint tiefgründige Menschheitsfragen mit temporeichem Komödienspiel. In alter Nestroy-Tradition wird er den Schuster Knieriem, der das berühmte Kometenlied singt, verkörpern.
Bühne & Kostüme: Christof Cremer
Musik: Helmut Thomas Stippich
Mit: Thomas Frank (Leim, ein Tischlergesell), Florian Carove (Zwirn, ein Schneidergesell), Robert Meyer (Knieriem, ein Schustergesell), Sebastian Wendelin (Lumpazivagabundus), Franz Xaver Zach (Stellaris/Pantsch/Hobelmann/Hackauf), Brigitte Kren (Fortuna/ Gertraud/Signora Palpiti), Elisabeth Schwarz (Brillantine/Peppi/Laura), Veronika Glatzner (Amorosa/ Sepherl/ Anastasia/Camilla), C.C. Weinberger (Mystifax/Strudl/Ein Maler), Julius Dörner (Hilaris/Bedienter), Johannes Deckenbach (Fludribus/ Fassel/Herr von Windwachl)

Anatol
Arthur Schnitzler
Regie: Michael Gampe
Premiere: 5. Juli, 19.30 Uhr. (23 Vorstellungen im Neuen Spielraum)
An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert schuf Arthur Schnitzler mit dem Anatol ein Spiegelbild des typisch männlichen Vertreters seines Standes und eine Paradefigur des Fin de Siècle. Anatol ist ein dekadenter, selbstverliebter junger Mann, dessen Leben den politischen Bedeutungsverlust einer ganzen bürgerlichen Generation spiegelt. Der junge Dichter und Arzt Schnitzler offenbart in diesem Erstlingswerk aber auch die eigene Suche nach Liebe und seine exzessiv gelebte Promiskuität, die er in seinen Tagebüchern akribisch aufzeichnete. In seinen weiblichen Figuren, von der mondänen Dame bis zum süßen Mädl, bringt Schnitzler den Geist einer Zeit aufs Papier, in der das Innenleben der Frau zum großen Missverständnis dieser männlich geprägten Epoche wurde.
Bühne: Alexandra Burgstaller Kostüme: Erika Navas Musik/Violoncello: Anna Starzinger
Mit: AntoN Widauer (Anatol), Claudius von Stolzmann (Max), Naomi Kneip (Bianca) Johanna Arrouas (Gabriele) Paula Nocker (Annie), Miriam Fussenegger (Else), Anna Starzinger (Kellner);

Der Ignorant und der Wahnsinnige
Thomas Bernhard
Regie: Hermann Beil
Premiere: 6. Juli, 19.30 Uhr. (16 Vorstellungen im Großen Saal)
Thomas Bernhard gilt international als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Mit seinem 1972 uraufgeführten Werk „Der Ignorant und der Wahnsinnige“ verfasste er eine Gegen-„Zauberflöte“ und setzt sich mit der Thematik der Aufklärung, dem vorrangigen Thema in Mozarts Oper, kritisch auseinander. Das Stück besticht durch die musikalische Stimmführung seiner Figuren und enthält sowohl zahlreiche Anspielungen auf das Opernlibretto als auch detaillierte medizinische Beschreibungen. Kritisch reflektiert der Autor darin auch die Rolle der Kunstschaffenden, die dazu verdammt sind, sich im Kunstbetrieb zu verkaufen.
Die Schauplätze des Schauspiels ‒ die Operngarderobe der Königin der Nacht und das Nobelrestaurant Drei Husaren ‒ gleichen dem Januskopf des Theaters, das lachende und das weinende Gesicht des Theaters, der Glanz und die Finsternis...“
Die Aufführungsrechte liegen beim Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main
Bühne & Kostüme: Christof Cremer Mit: Julia Stemberger (Königin der Nacht), Martin Schwab (Vater), Stefan Jürgens (Doktor), Therese Affolter (Frau Vargo), Dirk Nocker (Kellner Winter)

Der jüngste Tag
Ödön von Horváth
Regie: Maria Happel
Premiere: 7. Juli, 15.30 Uhr (24 Vorstellungen im Neuen Spielraum)
Ödön von Horváth, Klassiker des modernen Dramas, zeichnet in „Der jüngste Tag“ eine dörfliche Welt, in der die Menschen in ihren Gewohnheiten gefangen sind. Was geschieht, wenn die Fassade eingerissen wird? Werden die Menschen es wagen, sich mit den Konsequenzen der eigenen Taten zu konfrontieren? Recht kann vor Gericht gesprochen werden, aber die Gerechtigkeit wird auf höherer Ebene verhandelt.
Verkörpert wird die dörfliche Gesellschaft rund um eine Zugkatastrophe unter anderen von Daniel Jesch, Mercedes Echerer, Wolfgang Hübsch, Kaspar Simonischek und weiteren Bühnenstars, die sich großer Beliebtheit beim Reichenauer Publikum erfreuen.
Maria Happel inszeniert dieses Spätwerk Horváths, das sich mit Viadukt und Bahnlinie harmonisch in die Reichenauer Landschaft einfügt. Neben der bei Horváth omnipräsenten Sozialkritik öffnen sich im „Jüngsten Tag“ metaphysische Räume. Maria Happel, die selbst in jungen Jahren die Rolle der Anna verkörperte, setzt sich in der Inszenierung mit großen Menschheitsthemen auseinander: Verantwortung und Gewissen.
Bühne: Alexandra Burgstaller Kostüme: Erika Navas
Musik: Bernhard Moshammer
Mit: Daniel Jesch (Thomas Hudetz, Stationsvorstand), Mercedes Echerer (Frau Hudetz), Nicolaus Hagg (Alfons, ihr Bruder), Alexander Rossi (Wirt zum Wilden Mann), Johanna Mahaffy (Anna, seine Tochter), Kaspar Simonischek (Ferdinand, deren Bräutigam), Karin Kofler (Leni, Kellnerin), Dunja Sowinetz (Frau Leimgruber), Wolfgang Hübsch (Staatsanwalt/Pokorny), Rafael Schuchter (Gendarm), Rainer Friedrichsen (Waldarbeiter/Kohut/Gast), Philipp Stix (Vertreter/Kriminaler/Streckengeher)

Zusatzformate 2024

Königinnen der Nacht
Isadora Duncan und Maria Callas
eine szenische Lesung von Angelika Hager

  • 12. Juli, 11 Uhr, 6 Vorstellungen im Neuen Spielraum

Gute Unterhaltung!

Vier Vorstellungen im Großen Saal
Maria Happel begrüßt zwei Großmeister und eine Großmeisterin der guten Unterhaltung auf der Bühne der Festspiele Reichenau. Mit Ulrike Beimpold, Michael Niavarani und Robert Palfrader erkundet Maria Happel die vielen Fassetten des Humors. Mit dramaturgisch aufbereiteten Szenen und performativen Elementen angereichert stellt „Gute Unterhaltung!“ eine Weiterentwicklung der bisherigen Reichenauer Gesprächsreihen dar.

  • Maria Happel trifft auf Ulrike Beimpold (14. Juli)
  • Maria Happel im Duo mit Michael Niavarani (18. Juli und 1. August) Maria Happel im Gespräch mit Robert Palfrader (28. Juli)

Kinderstück

Die Zauberflöte
Premiere: 12. Juli, 14.00 Uhr, 5 Vorstellungen im Schloss Reichenau
Das diesjährige Kinderprogramm der Festspiele widmet sich Mozarts berühmtester Oper. Papageno und Pamina erzählen, spielen und singen die „Zauberflöte für Kinder“ und verwandeln sich in Tamino, die drei Damen, Papagena, die Schlange und in eine geheimnisvolle zweiköpfige Königin der Nacht.
Mit: Johanna Arrouas (Pamina), Jakob Semotan (Papageno), Wiener Bassetthorntrio: Heinz-Peter Linshalm, Petra Stump-Linshalm, Ivan Calestani

Das Eröffnungsfest

6. Juli, 14.00 Uhr, Kurpark Reichenau
Im idyllischen Kurpark von Reichenau geben unsere Künstlerinnen und Künstler einen Vorgeschmack auf das Programm. Maria Happel eröffnet, gemeinsam mit Künstler*innen und Bürgermeister Johann Döller die Festspiele Reichenau 2024.
Nach(t)gespräche und Stückeinführungen
Moderation: Angelika Messner

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