Ungarisches Gauner-Sextett war auch im Bezirk aktiv
Ihre bevorzugte Beute: professionelles Gerät aus dem Bausektor.
Eine international agiernde Gauner-Gruppe hat sich auf hochpreisige Baumaschinen, Geräte und Reifen spezialisiert. Nun konnten von der Polizei sechs Verdächtige gefasst werden.
(LPD Burgenland). Einen Schlag gegen ein internationales Netzwerk - ist den burgenländischen Ermittlern gelungen. Sechs hochprofessionell agierende ungarische Tatverdächtige werden für mehrere Diebstahlshandlungen in Niederösterreich, Steiermark und Kärnten verantwortlich gemacht. Sie sind in Haft.
Ziel der Gauner waren Firmen und Baustellencontainer sowie Baustellenareale. Dabei spezialisierten sich die Täter auf hochwertiges Werkzeug und Maschinen für den Bausektor, Spezialgeräte für den Gleisbau sowie zahlreiche PKW- und LKW-Kompletträder.
Ungarn verdächtig
Nach ersten Erhebungen rückte eine Tätergruppe aus Ungarn ins Visier der heimischen Ermittler.
Die zuständigen Beamten des burgenländischen Landeskriminalamtes, Ermittlungsbereich 6 – Diebstahl, nahmen unverzüglich Kontakt mit den ungarischen Kollegen auf. Nach umfangreichen und arbeitsintensiven Ermittlungen im In- und Ausland konnte eine aus Vesprem bzw. Papa (Ungarn) stammende mehrköpfige Tätergruppe lokalisiert werden.
Am 14. Dezember in Gloggnitz aktiv
Die Ermittler konnten nachweisen, dasseine sechsköpfige ungarische Tätergruppe am 14. Dezember des Vorjahres, gegen 22 Uhr, mit zwei Fahrzeugen über den Grenzübergang Klingenbach von Ungarn kommend in das österreichische Bundesgebiet einreiste. Im Bereich eines Baustellengeländes beim Bahnhof in Gloggnitz brachen die Täter mit einem mitgebrachten Tatwerkzeug (Brecheisen) einen Geräteschuppen auf und stahlen daraus zwei Eindrehmaschinen für den Gleisbau sowie eine Schneefräse.
Unmittelbar nach der Straftat setzten sich die Täter zügig in Richtung ungarische Grenze in Bewegung, wobei der Kombi als sogenanntes "Vorausfahrzeug" fungierte und der Kastenwagen als Transportfahrzeug für das Diebsgut verwendet wurde. Mit Ausnahme des Fahrzeuglenkers - welcher den Kastenwagen lenkte – befanden sich alle weiteren fünf Tatverdächtigen im „Vorausfahrzeug“. Dies diente dazu, um im Falle einer Anhaltung durch Polizeikräfte, so nicht mit der Straftat in Verbindung gebracht werden zu können.
Von den Polizisten wurde im Gemeindegebiet von Siegendorf, etwa 2 km vor der ungarischen Grenze bei Klingenbach (Burgenland), eine Verkehrskontrolle veranlasst und die Täterfahrzeuge angehalten. Dabei konnte die Verdächtigen im Alter von 54, 53, 53, 51, 49 und 26 Jahren festgenommen und das Diebesgut sichergestellt werden.
Langwierige Ermittlungen
Aufgrund umfangreicher und zeitaufwändiger Ermittlungen durch Bedienstete des Landeskriminalamtes Burgenland, Ermittlungsbereich Diebstahl, konnte dieser sechsköpfigen ungarischen Tätergruppe – in unterschiedlichen Konstellationen – in der zweiten Jahreshälfte 2017 insgesamt sechs Einbrüche, nämlich
- am 12./13. August und 14. August 2017 sowie am 19./20. Oktober 2017 in St. Paul im Lavanttal, Ktn. (Faktum 1, 2 und 3),
- am 18. Oktober 2017 in Ennsdorf, NÖ (Faktum 4),
- am 28./29. Oktober 2017 in Frohnleiten, Stmk.(Faktum 5) und
- am 14./15. Dezember 2017 in Gloggnitz, NÖ (Faktum 6)
mit einem Gesamtschaden in der Höhe von Euro 269.800.- angelastet werden.
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