Mein Fluss
Wasser der Schwarza mäßig belastet
Die Wasserqualität unserer Schwarza hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert.
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Stark verschmutzt, so war der Zustand unserer Schwarza im 18. Jahrhundert. "Der erste namentlich bekannte größere Umweltverschmutzer an der Schwarza war die Smaltefabrik in Schlöglmühl 1751 durch das eingesetzte Arsenik. Den Leuten fielen Haare aus, Vieh starb und Brunnen waren im Umkreis der Fabrik vergiftet", schildert die 50 Jahre Festschrift des Schwarza Wasserverbandes. Über Jahrhunderte hinweg das gleiche Dilemma. Neben Papierfabriken, Eisenwerken und weiteren Industrien hatten auch Haushalte und Kommunen an der misslichen Lage Schuld. Unter anderem wurden Fäkalmassen in die Bäche und Flüsse eingeleitet und altes Gerümpel und Tierkadaver in der Schwarza abgeladen. Um die Wende des 19./20. Jahrhundert galt die Schwarza als totes Gewässer. Erst 1978 wurden Absetzgruben für Beizereirückstände aufgelassen.
Kläranlagen
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es zur flächendeckenden Erfassung der Abwässer und Reinigung in zentralen Großkläranlagen. Diese sind die Kläranlagen des Abwasserverbandes Oberes Schwarzatal in Stuppach, des Abwasserverbandes Mittleres Schwarzatal in Dunkelstein und die seit 1996 bestehende Kläranlage in Schwarzau im Gebirge. 1977 war die Schwarza ab Hirschwang stark verschmutzt, ab Ternitz kritisch belastet. Seit 2006 gelten große Teilstrecken der Schwarza als mäßig belastet. Im Bereich des Höllentals ist das Wasser gering belastet.
Aktuelle Wasserproben
Der PH-Wert der Schwarza liegt mit 7,8 im optimalen Bereich eines Gewässers. Ammonium ist ein wichtiger Indikator für die Verschmutzung eines Gewässers. Der Grenzwert liegt bei 0,45 mg/l. In der Schwarza wurden 0,060 Ammonium-N mg/l gemessen. Nitratwerte stehen für die Gewässergüte und sollten zwischen 2 und 7 mg/l liegen. Die Schwarza weist 1,5 Nitrat-N mg/l auf. Anthropogen bedingte Phosphateinträge in Gewässer, beispielsweise durch diffuse Austräge aus landwirtschaftlich genutzten Flächen oder durch gereinigte Abwässer, können zu einer Eutrophierung von Gewässern führen. Der Grenzwert ist im Regelfall zwischen 20 und 200 µg/l. Hier ist der aktuelle Wert 20,0 Orthophosphat-P µ/l.
Kläranlagen zum Schutz unserer Gewässer
Zu den Aufgaben des Abwasserverbandes Mittleres Schwarzatal zählen die Beseitigung und Reinigung von Abwässern und somit auch die Reinhaltung unserer Flüsse und Gewässer. Seit 1978 werden die Abwässer der 7 Mitgliedsgemeinden – Ternitz, Wimpassing, Grafenbach-St.Valentin, Buchbach, Puchberg am Schneeberg, Altendorf und Bürg-Vöstenhof – gesammelt und in der Kläranlage Ternitz gereinigt. 2011 wurde der Neubau fertig gestellt.
Vollbiologische Reinigung
"In unserer Kläranlage werden täglich maximal 20.000 Kubikmeter Wasser mit einer maximalen Zulaufmenge von 1.450 Kubikmeter pro Stunde vollbiologisch gereinigt. In die Zukunft blickend wären neue Technologien in der Abwasserreinigung zum Herausfiltern von Hormon- und Medikamentenrückständen wünschenswert", erläutert Christoph Baci vom AWV. "Die Kläranlage ist sieben Tage die Woche in Betrieb, da täglich Testungen im Labor zur Überprüfung der Wasserqualität notwendig sind. Auch wir führen inzwischen einen Corona-Krisenbetrieb. Der reguläre Betrieb der Kläranlage ist gewährleistet".
Nächste Woche: Die Renaturierung.
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