"Produktives Tun" statt "hocknstade" Erwachsene aushalten
Jobwerkstätte in Ternitz und drei weiteren NÖ-Standorten spart Staat Millionen Euro.
Manchen Jugendlichen geht der berühmte "Knopf" erst später auf. Wer mit Mitte 20 noch nicht arbeitet, tut sich später schwer, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Das ändert das Gemeinschaftsprojekt Jobwerkstätte.
NÖ. Schmackhafte Brötchen, leckeres Plundergebäck, ein cooles Motorrad aus Metall, attraktiv ausgemalte Innenräume – die Fähigkeiten der Jugendlichen in der Jobwerkstätte Ternitz sind vielfältig. Davon konnten sich die Bezirksblätter bei der Vorstellung der Ausbildungsinitiative am 8. Jänner persönlich überzeugen.
Einigkeit macht stark
AMS, Wifi und Wirtschaftskammer starten in den vier Gemeinden Traiskirchen, Wr. Neustadt, Gänserndorf und Ternitz das Projekt "Jobwerkstätte". Ziel der Initiative: Jugendlichen mit Bildungsdefiziten soll der Einstieg in die Berufswelt erleichtert werden (die BB berichteten).
Am 8. Jänner wurde die Einrichtung am Ternitzer Czettel-Platz 2 vorgestellt. Hier werden 32 junge Menschen in den vier Werkstätten "Gastronomie", "Handwerk", "Kreativ/Textil" und "Organisation/Verwaltung" ausgebildet. Die Erfolge stellen sich durch praktisches Tun ein. Und dabei fließen theoretische Kenntnisse – etwa Flächenberechnungen – ganz nebenbei ein.
Zielt auf Arbeitslosengruppe 20+ ab
Dass dieses Projekt langfristig angelegt ist, steht für AMS-Landesgeschäftsführer Karl Fakler außer Frage: "Die Alternative ist zu sagen, das sind die Schlimmen, das sind die Blöden. Aber was, wenn sie 35 oder 49 sind. Die Jobwerkstätte erspart uns Kosten in beachtlicher Höhe." Fakler denkt dabei an künftige AMS-Kunden, die aufgrund sprachlicher Defizite, Obdachlosigkeit oder früher Elternschaft keine optimalen Job-Chancen nutzen konnten.
9 Millionen für die Jobwerkstätten
Das AMS fördert die Jobwerkstätten an den vier Standorten bis 2017 mit rund 9 Mio. €. Gleichzeitig tragen die Standortgemeinden 800.000 € zur Finanzierung des Projekts bei. Alleine die Kosten, um das Gebäude am Hans Czettel-Platz 2 mietfit zu bekommen, beziffert SPÖ-Bürgermeister Rupert Dworak mit 340.000 €. 80 Jugendliche pro Jahr sollen für drei Jahre die Jobwerkstätte durchlaufen.
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