Trockenheit schreitet weiter voran
Lokalaugenschein am Neusiedler See
Die extreme Trockenheit der letzten Zeit und daraus resultierend die niedrigen Wasserstände des Neusiedler Sees ruft zahlreiche Expertinnen und Experten auf den Plan.
NEUSIEDLER SEE. Heute Mittag lag der Wasserpegel lt. Messung des Wasserportals Burgenland bei historisch niedrigen 114,996 Meter über Adria (müA).
Schilfinsel zu Fuß erreichbar
Angeführte Website zeigt außerdem die Entwicklung des Wasserstands in den letzten 60 Tagen sowie den Vergleich zu früheren Jahren samt maximalem – 115,98 müA Ende Mai 1996 – und bisher minimalem Pegel Ende Oktober letzten Jahres von 114,87 müA. Meteorologe Marcus Wadsak war diese Woche am heimischen Steppensee unterwegs und war von den Eindrücken schockiert:
Auch die RegionalMedien Burgenland machten sich heute ein Bild von den Strandbädern am West- wie Ostufer. Während Redakteur Stefan Schneider in Breitenbrunn und Rust keine mächtige Veränderung zu den letzten Wochen wahrnehmen konnte, zeigten sich Kollegin Kathrin Haider in Podersdorf und Illmitz wahrlich erschreckende Szenarien. In Podersdorf kann über ein aufgelegtes Holzbrett gar schon die Schilfbank zu trockenem Fuße erreicht werden, die in früheren Jahren inmitten von Wasser lag.
"Nicht Normalzustand"
Maximilian Köllner, Bürgermeister der Seegemeinde Illmitz und Vorstandsmitglied im Tourismusverband Nord ist sich des niedrigen Wasserstandes am Neusiedler See bewusst, warnt jedoch davor, sich von solchen oder ähnlichen Bildern ohne näherer Beschreibung zu sehr schockieren zu lassen:
"Vergangene Karwoche herrschten starke Windböen am seichten Neusiedler See. Dies führt natürlich dazu, dass – je nach Windrichtung – an einer See-Seite weniger Wasser erscheint, während an der gegenüberliegenden Seite das Wasser aufgestaut wird. Dies ist aber nicht der Normalzustand. Wir hoffen natürlich auf weitere Regenfälle in der nächsten Zeit."
Schlamm-Sauger zahlen sich aus
In der Ruster Bucht oder auch im Strandbad in Breitenbrunn hält sich der Schaden noch in Grenzen, denn rein optisch lässt eine Austrocknung nicht feststellen. Lediglich an den Holzstegen und Bootsanlegern ist der rückläufige Wasserstand erkennbar.
Die Vorsorge Maßnahmen zur Schlamm-Absaugung (die RegionalMedien berichteten) zahlen sich nun jedenfalls aus, da herausragende Sandbänke und trockene Stellen Mangelware sind. Dass der Strandbereich in Rust dennoch immer größer wird ist kaum zu übersehen.
Gähnende Leere
Der rückläufige Wasserstand schadet auch den Bootsbesitzern rund um den See. Lag der Wasserstand im letzten Jahr zur selben Zeit noch bei 115,23 müA müssen Segler heuer bereits mit der Marke unter 115 müA zu Beginn der Saison kämpfen. Ob sich die Anleger füllen werden, wird sich zeigen. Muss man doch vom Steg, um in sein Boot zu gelangen ein gutes Stück hinuntersteigen.
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