Citizen Science
RegionalMedien unterwegs mit BOKU im Bezirk Neusiedl
Im Zuge eines sogenannten Citizen Science-Projekts – also einer wissenschaftlichen Forschung mit Beteiligung privater Bürgerinnen und Bürger – wurden Teichpakete zum Schutz der bei uns heimischen Wechselkröte an Haushalte im Bezirk Neusiedl am See ausgeliefert.
GOLS/APETLON. RegionalMedien-Redakteurin Kathrin Santha begleitete Janis Kremser und Maria Krall von der BOKU (Universität für Bodenkultur) heute zu vier Stopps des "AmphiBiom-Projekts" im Bezirk Neusiedl am See – jeweils zwei in Apetlon und Gols.
Wechselkröte im Fokus
Insgesamt werden in ganz Österreich 300 Teichpakete ausgeliefert, die der Forschung und hoffentlich weiteren Verbreitung der heimischen Wechselkröte dienen sollen. Privatpersonen installieren die von der BOKU übergegeben Teichwannen in ihrem Garten, verfolgen über einen Zeitraum von zwei Jahren die Geschehnisse in ihrem Krötenteich und teilen die Ergebnisse in Form von Gewässerkontrollen sowie Probennahmen dem Team der BOKU mit. Daraus sollen Erkenntnisse gewonnen werden, in welchen Gebieten des Landes sich die Amphibien vermehrt aufhalten.
Wissenschaftliche Begleitung
Während der Monate März bis August kontrollieren ("monitoren") die teilnehmenden Personen im zweiwöchigen Rhythmus ihre Teiche und übermitteln ihre Daten mittels der projekteigenen "AmphiApp". In weiterer Folge können nicht nur Erkenntnisse über die Wechselkröte erhoben werden, sondern auch über andere bedrohte Amphibien und Insekten, sowie die Lebensgemeinschaften dieser zueinander. Das erklärte Ziel der Teichinitiative ist die Schaffung einer Vielzahl an Laichgewässern für die Wechselkröte und andere Pionierarten von Kleingewässern.
"Neben unserer Zielart könnten je nach Lebensraum und Höhenlage auch Gelb- und Rotbauchunke, Erdkröte und sogar die Kreuzkröte (in Österreich vom Aussterben bedroht) solche Gewässer nutzen. Bevor jedoch Amphibien einwandern, ist zu erwarten, dass vor allem wirbellose Tierarten die Gewässer besiedeln; angefangen von Stechmückenlarven bis zu Urzeitkrebsen, Schwimmkäfern und Wasserwanzen", erklärt Maria Krall vom AmphiBiom-Projektteam.
Alle sind eingeladen
Dem Sinn von Citizen Science-Projekten entsprechend, gibt es zusätzlich zum "AmphiBiom"-Projekt für private Naturschützerinnen und -schützer außerdem die Möglichkeit, im sogenannten Ruf-Monitoring vermutete Wechselkröten-Rufe aufzunehmen und diese an das Forschungs-Team zu übermitteln sowie das Geschehen in eigenen Biotopen mittels Fotos und Erfahrungen zu teilen.
Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.
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