Ortsreportage Podersdorf am See
Sonne, See und ganz viel Podo-Action
Den Leuchtturm von Podersdorf kennt man vom Wetterpanorama im Fernsehen. Er gehört so wie die Windmühle zu den Wahrzeichen der l(i)ebenswerten Seegemeinde am Neusiedler See.
PODERSDORF AM SEE. Nur eine knappe Stunde von Wien entfernt, öffnet sich vor der drei Kilometer langen Traumkulisse ein Strandbad mit einer Erlebniswelt für die ganze Familie mit Yachtclub, Hundefreilaufzone, Segelvereinen, Campingplatz. "Auch unseren Podersdorferinnen und Podersdorfern können wir ein vielfältiges Freizeitangebot und die neuesten Trendsportarten bieten", freut sich ÖVP-Bürgermeisterin Michaela Wohlfart. "Eine große Auswahl an Veranstaltungen, ausgezeichnete Weine und Gastro-Angebote machen unsere Gemeinde so vielfältig und weltoffen".
Zuhören muss man können
Vor rund sieben Jahren übernahm Michaela Wohlfart das Bürgermeisteramt. Sie beschrieb sich damals selbst als "bodenständig, sozial, verantwortungsbewusst". Jetzt beim Update sieht sie sich bestätigt, mit einer ihrer Meinung nach wichtigen Ergänzung: "Zuhören muss man als Bürgermeisterin auch können und auf die Menschen zugehen". In der 2200 Einwohner zählenden Gemeinde - und 1000 Nebenwohnsitzen - kann man nicht jeder und jedem den Wunsch von den Augen ablesen. Zuhören ist wichtig, um das große Ganze zu sehen und ich gehe immer noch sehr gerne arbeiten", bekennt Michaela Wohlfart, die neben dem Bürgermeisteramt auch den Job als Amtsleiterin wahrnimmt.
Wichtige Gemeindevorhaben
Seit sie im Amt ist, zählt sie auf, wurde die Tagesheimschule zugebaut und ein wunderbarer Spielplatz am Areal der Volksschule errichtet. Es wurden zwei neue Trinkbrunnen, auch zur Stärkung für Radfahrer, aufgestellt, die Seeufergasse, die Hauptzufahrt der Touristen wurde mit Grün- und neuen Parkflächen saniert, Gehwege mit Pflastersteinen versehen und eine neue Asphaltdecke aufgezogen. "Innerorts wurde der Radweg zu 100% aus Fördermittel des Landes Burgenland saniert", betont Wohlfart. "Für die weitere Sanierung von der Ortstafel bis zur Hottergrenze zu Gols wurde von der Gemeinde Geld in die Hand genommen. Weitere notwendige Gemeindeausgaben waren die Kanaldigitalisierung für das 45 km lange Kanalsystem mit einer halben Million Euro - finanziert mit Rücklagen. Die Schadensfeststellungen werden in die Klassen 1 bis 5 kategorisiert. "3 bis 5 müssen mit einer Million Euro saniert werden", so die Bürgermeisterin. Hinzu kommt auch der Neubau der Kläranlage, der im Herbst beginnt. Für den Platzbedarf muss das Bauhofgebäude, in dem der Gemeinde-Fuhrpark und Streumaterial untergebracht sind, abgerissen werden. Um 1,8 Millionen Euro wird ein neuer Bauhof, wo sich unsere Mitarbeiter wohl fühlen sollen, neu errichtet. Ersetzt werden müssen auch die alten Natriumdampflampen im Ort durch neue LED-Beleuchtung. Ja, und auch ganz wichtig für unsere Sicherheit, so Wohlfart: "Unsere Feuerwehr wird im Frühjahr 2024 zwei neue Fahrzeuge in Betrieb nehmen können".
Geld zurück vom Land
Auf die Frage der wichtigsten Einnahmequellen der Gemeinde reagiert Wohlfart: "Das sind die Bundes-Ertragsanteile und die Einnahmen vom Mobilheimplatz, klammert man die Einnahmen aus dem Tourismus aus. Mit dem neuen Landes-Tourismusgesetz sind die Einnahmen aus der Ortstaxe von 100% auf 20% geschrumpft. Mit den Nächtigungszahlen von 377.000 Übernachtungen im Jahr 2021 lag Podersdorf am See vor dem Kurort Bad Tatzmannsdorf, der nicht Orts- sondern Kurtaxe einhebt (vgl. 380.000 im Jahr 2022/ 429.000 im Jahr 2019)".
Die Bürgermeisterin ergänzt, dass es vom BurgenlandTourismus für saisonverlängernde und neue Tourismusprojekte "Geld zurück" gibt. "Rene Lentsch, unser Tourismusgeschäftsführer in Podersdorf am See, ist sehr engagiert und lässt sich immer wieder Geniales einfallen". Mit interaktiven Rätseltouren und Radrätseltouren zum Beispiel zum "Schatz des alten Fischers" oder neu unsere Handgolf-Anlage mit insgesamt 6 Stationen, die in ganz Podersdorf verteilt sind. Teqball- und Volleyball-Anlagen, Sportmöglichkeiten wie Kiten, Surfen und Segeln ergänzen unser modernes Sportprogramm.
Der Neusiedler See ist Lebenselexier
Mit einer Einladung aller Seegemeinden zu einem Runden Tisch in Podersdorf am See im Frühjahr suchte Wohlfart ihrer Meinung nach wichtigen Kontakt aller Gemeindevertreter, dem Leiter der burgenländischen Wasserwirtschaft und Task Force, Christian Sailer, und wichtiger Stakeholder, um wichtige Informationen zum Seemanagement austauschen zu können. Wohlfart sprang deshalb in die Bresche, weil ihrer Meinung nach viele Experten nur in ihrem Bereich arbeiten. Ihr fehlt das gemeinsame Ganze und das offen geführte Gespräch, in dem einsame Entscheidungen im stillen Kämmerlein keinen Platz haben sollen.
Als Realpolitikerin sagt Michaela Wohlfart: "Der See ist unser Lebenselexier. Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und sagen, die Natur richtet sichs schon."
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