Wir leben in der Grenzregion: Mehrsprachigkeit im öffentlichen Raum

- Sprachenvielfalt sichtbar machen. <br />© BMUKK/KKA_Josef Palkovitsch
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Ein Projekt der Schulinitiative Interkulturalität und Mehrsprachigkeit – Eine Chance! |
Schülerinnen und Schüler der Volksschulen Andau und Tadten sowie der Neuen Mittelschule Andau schärften in einem Schulprojekt das Bewusstsein für Sprachen und tauchten ein in ein lebendiges "Sprachenbad".
Wie können wir Bewusstsein für Mehrsprachigkeit in unserer unmittelbaren Umgebung schaffen? Wie können wir unsere alltäglichen Kommunikationsräume auch außerhalb der Schule für die Sprachenvielfalt sensibilisieren und ihre Potenziale für alle sichtbarer machen – leben wir doch direkt an der ungarischen Grenze?
Chancen der Sprachenvielfalt sichtbar machen
Das fragten sich Schülerinnen und Schüler der Grenzgemeinden Andau und Tadten und beschlossen, in einer gemeinsamen Aktion alle öffentlichen Gebäude in ihren Heimatorten mit dreisprachigen Plakaten zu versehen: So erhielten Kirche, Post, Gemeindeamt, Friedhof oder Gasthaus Beschriftungen sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch und Ungarisch.
Ziel der jungen Kommunikationsforscher/innen war es, ihrer gewohnten Umwelt mit größerer Aufmerksamkeit zu begegnen, die besondere geografische Lage ihrer Alltagswelt wahrzunehmen und auf die damit verbundenen Chancen aufmerksam zu machen.
Sprachenbad
Um direkt vor Ort in die ungarische Sprache einzutauchen, verbrachten die älteren Projektteilnehmer/innen aus den 7. und 8. Klassen der Neuen Mittelschule Andau schließlich zwei Tage in Budapest. Besonders im unmittelbaren Kontakt mit Menschen und ihren Lebenswelten ließ sich Sprache lebendig erfahren und im öffentlichen Raum – das Motto des Projekts – auch gleich effektiv aus dem Vollen schöpfen.
Zum vorläufigen Abschluss des Projekts unterrichteten englischsprachige Native Speaker die 7. und 8. Klassen. Dieses Zeitfenster nahmen die Jugendlichen zum Anlass, sich ausschließlich in englischer Sprache auszudrücken, was, vor allem außerhalb der Schule, zu interessanten und aufschlussreichen Kommunikationserlebnissen und Erfahrungen führte: Der öffentliche Raum bietet genügend Platz für Begegnungen zwischen den Kulturen und Vielfalt jedweder Art. Als Spiegel des Zusammenlebens kann Sprache somit zum Symbol für gelebte Teilnahme und gesellschaftliche Realität werden.
Dieses Projekt ist Teil einer Initiative zum Unterrichtsprinzip „Interkulturelles Lernen“, an der sich mehr als 4.340 Schülerinnen und Schüler beteiligen und die bereits zum siebenten Mal stattfindet. Aus insgesamt 115 Konzepteinreichungen wurde das Projekt als förderungswürdig ausgewählt. Die österreichweite Initiative Interkulturalität und Mehrsprachigkeit – eine Chance! ist ein Projekt des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur im Rahmen von Kunst macht Schule. KulturKontakt Austria begleitet die Initiative konzeptionell, beratend und organisatorisch.




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