Kultur Re-Start
Petra Bohuslav: "Die Oper gehört uns allen" (mit Video)

- Petra Bohuslav, früher Landesrätin in Niederösterreich, jetzt kaufmännische Leiterin der Wiener Staatsoper. Wir haben sie in ihrer neuen Wirkungsstätte besucht.
- hochgeladen von Christian Trinkl
Ex-Landesrätin Petra Bohuslav leitet die kaufmännischen Geschicke der Staatsoper. Ein Besuch in den heiligen Hallen. Das Interview führte BEZIRKSBLÄTTER Chefredakteur Christian Trinkl.
Wir sind hier im Teesalon der Staatsoper. Es ist ruhig, gediegen. Als NÖ Landesrätin haben Sie jeden Tag zig Foto-Termine gehabt – vermissen Sie das?
PETRA BOHUSLAV: Im Scheinwerferlicht zu stehen, gehört in der Politik dazu, ist aber für mich persönlich nicht das Wichtigste. Die Staatsoper ist eine neue, sehr spannende und schöne Aufgabe und es gibt so viele Projekte, die hier auf mich warten: Idee – Umsetzung – Feedback. Das ist mein Motto hier.
Der Einstieg im letzten Jahr war ja durch Corona alles andere als normal. Wie sind Sie damit umgegangen, dass es am Anfang so geruckelt hat gleich mal?
Die Herausforderung hätte nicht größer sein können. Wir wollten vor allem die Premieren auf die Bühne bringen, mussten aber dafür zunächst die Testinfrastruktur schaffen, das war ja im Herbst noch nicht so einfach mit Schnelltests. Die Vorarbeiten für jede Produktion sind ja dieselben – auch wenn wir sie "nur" für ORF und Streaming zeigen.
Sie sind ja die, die aufs Geld schaut. Wie steht unsere Staatsoper denn da ohne Ticket-Einnahmen?
Ich bin froh, dass es ein klares Bekenntnis des Bundes zur Staatsoper gibt. Wir finanzieren uns ja in „normalen Zeiten“ zu fast 50 Prozent selbst. Auch wir hatten Hunderte Mitarbeiter in Kurzarbeit, das hat natürlich geholfen, Kosten zu senken.

- hochgeladen von Christian Trinkl
Jetzt geht's ja wieder los im Kulturbereich, auch für die Staatsoper. Wie schaut denn das Angebot aus?
Wir bringen jetzt sechs Premieren zur Aufführung, darunter Faust oder Carmen, die wir nur für die Kameras zeigen konnten. 50% unserer Sitzplatzkapazität dürfen wir verkaufen, das sind immerhin 940 Plätze.
Wie läuft denn der Ticketverkauf gerade?
Es gibt einige Abende, die ausverkauft sind, wie Verdis Macbeth, aber für viele Vorstellungen gibt es noch Karten. Wir arbeiten daran, auch neues Publikum einzuladen, Schwellenangst oder Vorurteile abzubauen, denn die Wiener Staatsoper wird von allen ermöglicht und gehört daher auch allen.
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