Waldbrand
8 Millionen Euro in Ausbildung und Ausrüstung investiert
Die Waldbrandkatastrophe "Hirschwang" jährt sich zum ersten Mal: Bilanz und Ausblick ein;
PERNKOPF/CZERNOHORSZKY: Danke an unsere Helden von Hirschwang
NÖ. „Der Waldbrand in Hirschwang ist in die Geschichte eingegangen. Aber nicht als Katastrophenstory, sondern als eine Geschichte des unglaublichen Zusammenhalts, die viel über unser Land und unsere Landsleute erzählt. Es ist eine Geschichte von 8.593 Helden von Hirschwang“, sagt LH-Stv. Stephan Pernkopf.
Ein Jahr ist seit der Waldbrandkatastrophe vergangen. Seither wurde kräftig in Prävention, Ausbildung und Ausrüstung investiert. Auch der Wiederaufbau des Waldes hat sofort nach dem „Brand aus“ begonnen. Eine Bilanz und einen Ausblick gaben heute, 10. November 2022, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner und der Wiener Forstdirektor Andreas Januskovecz.
Acht Millionen Euro Investition für Waldbrandbekämpfung
In die Ausrüstung und die Ausbildung der Einsatzkräfte wird seit Jahren investiert - diese habe sich in Hirschwang bezahlt gemacht.

- Foto: NLK Pfeiffer
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Fest steht aber, dass
"Hirschwang zwar hoffentlich der größte, aber leider nicht der letzte Waldbrand gewesen sein wird“,
so Pernkopf.
Seit dem Vorjahr gibt's 18 neue Waldbrand-Spezialfahrzeuge, die um 3,7 Mio. Euro angeschafft wurden, in den nächsten Monaten kommen zusätzliche acht Waldbrandlöschfahrzeuge, acht Pick-ups und 56 Rollcontainer um weitere 4,3 Mio. Euro hinzu. Ergibt also in Summe acht Millionen Euro für die Waldbrandbekämpfung. Zudem werde derzeit an 212 einzelnen Waldfachplänen gearbeitet. Konkret bedeutet das, dass durch Feuerwehr, Gemeinde, Behörden und Grundbesitzern Forstwege kartiert, kategorisiert und digitalisiert sowie anschließend alle Erkenntnisse mit den Einsatzorganisationen abgestimmt werden. Ziel ist die bessere Einsatzplanung.

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"Das Feuer hinterließ eine Spur der Verwüstung. De facto sind 20 Jahre Wald weg",
sagt Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Mit den Aufforstungsarbeiten wurde umgehend begonnen, man gehe aber davon aus, dass die Schwarzkiefern trotz Beschädigung überleben werden. Gras wurde gesät, Eichen und andere Mischbaumarten wie Walnuss gepflanzt.
Die sprechende Drohne

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Grundsätzlich liege der Fokus darauf, dass Waldbrände nicht nur bekämpft werden, sondern im Idealfall gar nicht erst entstehen. Und hier kommt nun eine Drohne ins Spiel, die Wärmequellen wie etwa Lagerfeuer sucht und Verursacher entsprechend darauf aufmerksam macht. Und zwar mit diesen Worten:
"Achtung, hier spricht die Forstverwaltung der Stadt Wien. Das Entzünden eines Lagerfeuers ist gesetzlich verboten. Löschen sie das Feuer".
Durch den Einsatz habe man viel gelernt, sagt Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner und informiert, dass die Mannschaft auf 600 Einsatzkräfte aufgestockt wurde. Aber auch, dass man durch Ausbildung der Kameraden und die entsprechenden Gerätschaften und Fahrzeuge eine
"Schlagkraft in Niederösterreicht aufgebaut hat, die sich in ganz Europa sehen lassen kann"
.
Zahlen, Daten und Fakten
· Einsatzstunden: 206.232
· Gesamt-Einsatzkräfte: 8.593
· Feuerwehrmitglieder: 7.753
· FF-Einsatzstunden: 186.072
· FF- Einsatzfahrzeuge: 1.355
· FF-Spezialkräfte:
o 33 KHD-Züge mit 2.997 Katastrophenhelfern aus allen Landesteilen
o Sonderdienst Waldbrand mit fast 400 Spezialkräften
o Flugdienst des Landesfeuerwehrverbandes mit 337 Mitgliedern
· Unterstützung für den Einsatz kam zudem aus allen Bundesländern,
v.a. von den Feuerwehren aus OÖ, Sbg, Stmk, T, Ktn, Bgld und Wien.
· 16 Fluggeräte aus dem In- und Ausland (D, ITA, SVK) flogen 4.348 Turns und warfen ca. 5 Millionen Liter Wasser ab.
· Zusätzliche Hilfe kam vom Österreichischen Bundesheer, von der Bergrettung, vom Innenministerium und der Forstdirektion Wien
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