15 Jahre – größte Projekte in NÖ
Donaubrücke, Digitalisierung und Kinderbetreuung

- Große Investitionen tätigte das Land NÖ in den letzten 15 Jahren.
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Mission Nobelpreis, Mobilität, Mega Investition in Kinderbetreuung und die Medizin: Im Rahmen unserer Jubiläumsausgabe anlässlich 15 Jahre RegionalMedien Austria blicken wir auch in Niederösterreich zurück.
NÖ. 31. Oktober 2010: Die nach dem Heiligen Georg benannte Donaubrücke Traismauer wurde in drei Jahren Bauzeit fertiggestellt und am 31. Oktober 2010 unter Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll eröffnet und für den Verkehr freigegeben. Rund 150 Millionen Euro wurden in die Errichtung der neuen Donaubrücke investiert.
"Mit dieser Brücke wird auch eine wesentliche Zukunftsperspektive für Niederösterreich eröffnet",
sagte Pröll damals. Die Anbindung des Weinviertels an den Zentralraum wurde verbessert, von Mistelbach nach St. Pölten ersparen sich Autofahrer rund 45 Minuten Fahrzeit. Gleichzeitig wurde ein LKW-Durchfahrtsverbot auf der B 1, der B 19 und der B 43 verhängt.
Mehr Infos zur Donaubrücke findest Du hier.
Leuchtturm in Tulln, Ausbau in Klosterneuburg
Von der Donaubrücke zur Digitalisierung: "Kann man sie sichtbar machen?" Und, wenn ja, wie und wo? Diese Fragen sind schnell beantwortet: Ja, kann man und ja, in Tulln. Im Dezember 2022 wurde das Haus der Digitalisierung eröffnet, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner beschreibt es als
"das Leuchtturmprojekt, das eine zentrale Anlaufstelle rund um das Thema Digitalisierung sein soll. Ein Ort, an dem Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten und an dem vor allem Klein- und Mittelbetriebe auf ihrem Weg in die digitale Zukunft begleitet werden".
Auf einer Gesamtfläche von 4.200 Quadratmetern bietet das Haus genügend Platz für Seminare, verfügt über einen Showroom und der Veranstaltungsbereich ist mit einer 360-Grad-LED-Wand ausgestattet. Gesamtkosten 33 Millionen Euro.
Unter dem Titel "Mission Nobelpreis" wurde erst kürzlich beschlossen, den ISTA Campus (Institute of Science and Technology Austria) in Klosterneuburg auszubauen – Land und Bund investieren gemeinsam 3,28 Milliarden Euro. Es ist dies die mittlerweile dritte Ausbaustufe.
Im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe sei dies notwendig, hier habe man nicht nur die besten Forscher, sondern auch die besten Rahmenbedingungen, Minister Martin Polaschek betonte, dass
"das ISTA für wissenschaftliche Exzellenz steht".
Um zum Forscher zu werden, muss Bildung geboten werden: und zwar für unsere Jüngsten im Kindergarten. Beschlossen wurde, die halbjährige Lücke zwischen Karenz-Ende und Kindergarteneintritt zu schließen – etwa eine Forderung der NEOS im Landtag, der Ausbau der Kindergärten aufgrund der Nachfrage war daher vorprogrammiert.
Nach wie vor sind die Kindergärten am Vormittag gratis, ein lang gehegter Wunsch der SPÖ, die Betreuung den ganzen Tag gratis anzubieten, bleibt nach wie vor beim Wunsch. An die 600 neuen Kindergartengruppen und rund 250 Tagesbetreuungseinrichtungen werden geschaffen, ein Spatenstich wurde etwa etwa in Stetteldorf am Wagram durchgeführt.
Kunstmeile Krems, Kulturbezirk St. Pölten
Niederösterreich setzt auf Kultur: Die Eröffnung der Landesgalerie im Jahr 2019 in Krems,
"hat unsere Museumslandschaft völlig neu geordnet",
betonte Mikl-Leitner bei der Eröffnung. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich viel verändert: Der Kulturbezirk St. Pölten ist mit dem Festspielhaus und dem Museum Niederösterreich gewachsen, der Wolkenturm und das Auditorium in Grafenegg sowie die Kunstmeile Krems mit Kunsthalle, Karikaturmuseum und Forum Frohner bieten eine umfangreiche kulturelle Infrastruktur im Land.
Ausbau in Wiener Neustadt, Umbau in St. Pölten
533 Millionen Euro hat das Land – etwa in Wiener Neustadt – in den Neubau des Landesklinikums investiert (Anm. die Inbetriebnahme ist für 2028 geplant) und damit ist es das größte Investitionsprojekt in der 2. Republik in Niederösterreich.
Wohl gemerkt aber neben dem Regierungsviertel in St. Pölten, das allerdings auch mehr als ein Facelifting erfahren hat. Ja, das Besucherzentrum "Forum Landtag" wurde am 2. September 2022 eröffnet. Es mache die Arbeit sicht- und begreifbarer, zudem ist es,
"ein Ort zum Vor- und Weiterdenken. Denn die Besucher erhalten nicht nur Informationen, sondern sie werden vielmehr zu Teilnehmern an einer lebendigen, pulsierenden Demokratie. Und das mit integrativer und innovativer Technologie“,
sagte Landtagspräsident Karl Wilfing.
Aktuell steht der Umbau des Landtagssitzungssaales an, der mit etwa 11 Millionen Euro beziffert werden kann.
"Land unter" und Schutz vor dem Wasser
Corona, Krieg und Katastrophen: Niederösterreich kämpft gegen das Hochwasser – das im November 2022 präsentierte Hochwasserschutz-Ausbauprogramm bis 2040 verspricht eine Milliarde Euro.
Die Erinnerung an "Land unter" gehen mehr als unter die Haut: Keller wurden ausgepumpt, Schlamm geschaufelt, Existenzen wurden ausgelöscht. In den letzten zwei Jahrzehnten hat das Hochwasser Schäden von rund 1,3 Milliarden Euro verursacht.
Mit der genannten Investition sollen 110 Projekte umgesetzt werden, dabei handelt es sich um einen Maßnahmenmix zwischen Dämmen, mobilen Hochwasserschutzanlagen, Rückhaltebecken und Renaturierungen.
Alles politisch anders im Jänner 23
Blickt man auf die politische Ebene im Land, hat sich auch hier einiges verändert: Die Regierungsvereinbarung zwischen ÖVP, SPÖ und FPÖ war spätestens im Jänner 2023 bei der Landtagswahl Geschichte, die Koalition zwischen ÖVP und FPÖ – mehr oder weniger – schnell besiegelt.
Das blaue Herzensthema "Coronafonds" wurde beschlossen, Strafen, die unrechtmäßig waren, zurückbezahlt und seit 1. September 2023 können direkte Hilfen für Familien, Kinder und Vereine über den NÖ Corona-Hilfsfonds abgerufen werden.
„Im Zentrum der Hilfen stehen Kinder, die durch Schulschließungen und die Lockdown-Politik enorme Lerndefizite und psychische Probleme erlitten haben",
erklärte Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer.
Die Opposition sparte – anlässlich "Ein Jahr Schwarz Blau" im heurigen März – nicht mit Kritik:
"Statt Maßnahmen für die Bevölkerung hat man sich selbst jede Menge Geschäftsfühererposten geschaffen",
sagt SP-Chef Sven Hergovich und fordert die dringende Rettung für Spitäler und eine positive Zukunftsperspektive für das Land.
Grünen-Chefin Helga Krismer sagt, dass
"das erste Jahr Schwarz-Blau gezeigt hat, dass die beiden Parteien inhaltlich zu einer Einheitspartei verschmolzen sind"
und dieser Pakt Niederösterreich in die Vergangenheit katapultiert. NEOS-Chefin Indra Collini ortet
"fehlende Fortschritte und Populismus".
Im 36-seitigen Arbeitsübereinkommen sind jedenfalls die Themen, die die VPNÖ und die FPÖ NÖ abarbeiten möchten, zusammengefasst.
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