Serie: Mein Fluss
Pernkopf: "Haben 300 Kilometer neuen Fluss-Lebensraum geschaffen"

Umweltlandesrat Stephan Pernkopf | Foto: NLK/Filzwieser
  • Umweltlandesrat Stephan Pernkopf
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Was sind die Leuchtturmprojekte bei der Flussrenaturierung in NÖ, beginnen wir doch im Mostviertel.
STEPHAN PERNKOPF:
Jedes einzelne Projekt trägt zum Natur- und Hochwasserschutz bei. Besonders sind sicherlich die großen LIFE-Projekte. Das größte Renaturierungsprojekt Mitteleuropas mit 30 Mio. Euro haben wir etwa im Mostviertel an der Traisen umgesetzt. Für die kommenden Jahre sind Renaturierungen der Pielach im Raum Ober-Grafendorf sowie Maßnahmen am Melkflusses in St. Leonhard und Ruprechtshofen geplant. Und natürlich große Wiederanbindungen von Altarmen an der Donau!

Und im Waldviertel?
Im Waldviertel haben wir etwa ökologische Verbesserungen am Kremsfluss im Zuge von Hochwasserschutzprojekten zwischen Krems und Senftenberg umgesetzt. Wir konnten Fischwanderhilfen an der Thaya fertigstellen und haben Renaturierungen am Kamp im Bereich Gars in Planung.

Auch im Weinviertel tut sich einiges.
Besonders sind sicherlich die großen LIFE-Projekte, wie etwa jenes bei den Unteren Marchauen. Zudem wurde im Weinviertel eine Fischwanderhilfe beim Kraftwerk Greifenstein bei Stockerau gebaut und beim Kraftwerk Altenwörth bei Kirchberg am Wagram ist ebenfalls eine Wanderhilfe in Planung. Zudem sind Aufweitungen der Zaya im Bereich Mistelbach geplant.

Und wir schauen noch ins Industrieviertel.
So kam es im Industrieviertel etwa zu Strukturverbesserungen der Schwechat im Zuge des Hochwasserschutzprojektes, zudem wurden gewässerökologische Maßnahmen im Bereich Kaiserau bei Traiskirchen gesetzt. Besonders sind sicherlich die großen LIFE-Projekte, wie etwa das „LIFE IRIS“ mit Renaturierungen an der Leitha in Kombination mit Hochwasserschutzmaßnahmen. Dieses Projekt befindet sich gerade in Planung.

Wie unterstützt das Land Niederösterreich diese Projekte?
In den letzten zehn Jahren wurden rund 225 Projekte mit 17 Mio. Euro Landesmitteln gefördert. Bisher wurden in Niederösterreich rund 210 Mio. Euro für die Gewässerökologie investiert.

Ist das Geld nur "für die Fisch"? Welchen Beitrag leistet Renaturierung zum Hochwasserschutz?
Da die Renaturierungen wertvollen Lebensraum für die Tier- und Pflanzenarten schaffen, kann man schon sagen, dass es auch für die Fisch ist. Aber halt eben nicht nur: Was den Hochwasserschutz anbelangt, so bietet die Renaturierung durch naturnahe Überschwemmungsflächen, einer Vergrößerung des Abflussraumes sowie Verlangsamung der Abflüsse auch eine deutliche Verbesserung im Flutfall. Neben Lebensraumschaffung und Hochwasserschutz, sind die Renaturierungsflächen zudem auch attraktive Naherholungsräume für die Bevölkerung.

Was kommt als nächstes? Wie weit ist die Wasserrahmenrichtlinie bereits umgesetzt?
Zur Verbesserung der Gewässerökologie verfolgt Niederösterreich vor allem zwei Schwerpunkte und hat damit auch schon beachtliche Erfolge erzielt: Zum einen die Wiederherstellung der Durchgängigkeit und zum anderen die Umsetzung von Renaturierungs-Projekten. Seit 2010 wurden in Niederösterreich rund 200 Fischwanderhilfen errichtet, damit die Fische etwa wieder Laichplätze und ‚Kinderstuben‘ für Jungfische erreichen können. Damit ist es gelungen, in Niederösterreich einen vernetzten Gewässerlebensraum von zusätzlichen 300 Kilometern zu schaffen. Niederösterreich ist außerdem Spitzenreiter bei Umsetzung von LIFE Projekten: Es wurden bereits 21 Projekte umgesetzt, bei sechs weiteren sind wir gerade mitten dabei, unseren Flüssen wieder mehr Platz zu geben.

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