Müllsammeln in der Donau
Verein Reefvillage wird in Krems zum „Held des Klimaschutzes“
Bereits zum zweiten Mal vergab die Firma Saubermacher am Abend des 7. Septembers die Auszeichnung „Held:in des Klimaschutzes“ für außerordentliche Beiträge zum Klima- und Umweltschutz in Österreich.
KREMS/NÖ. Die feierliche Verleihung fand während einer Fahrt mit der MS Princess statt. Der Verein Reefvillage unter der Leitung von Martin Aigner und Christian Redl führt seit Oktober 2020 Müllsammelaktionen in der Donau durch, wobei Streckenabschnitte abgetaucht und gefundener Müll eingesammelt wird.
Großes Engagement
„Ihr seid für uns alle ein großes Vorbild und es ist für uns alle eine große Verantwortung und zugleich Verpflichtung, alles zu tun, um einen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten, um Mutter Erde zu schützen und die Welt ein kleines Stück besser zu machen“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in ihrer Laudatio und sprach von der unglaublichen Freude, dem Herzblut und dem starken Engagement, das man bei den beiden Preisträgern spüre.
„Heute Abend wollen wir unseren Respekt und unsere Wertschätzung ausdrücken, dass sie diese Initiative bereits 2016 ins Leben gerufen und sich der Mission verschrieben haben, die Gewässer und Meere von Abfall zu befreien und Riffe zu schaffen, um der Natur wieder neuen Lebensraum zurückzugeben.“
Räder, Radios und Kühlschränke
Im Rahmen der Initiative habe sich gezeigt, „unsere Gewässer bergen nicht nur wunderschöne Flora und Fauna, sondern leider auch viel Schreckliches“, sagte Mikl-Leitner. Von alten Rädern über Radios, bis hin zu Regenschirmen und sogar Kühlschränken wurden in den bisherigen sechs Tauchgängen tonnenweise Müll aus dem Wasser geborgen. „Gemeinsam mit 50 Taucherinnen und Tauchern und weiteren 100 Helferinnen und Helfern hat Reefvillage 30 Tonnen Unrat aus der Donau gefischt“, sagte die Landeshauptfrau.
Mikl-Leitner: „Unglaubliche Leistung“
Mikl-Leitner bezeichnete die Leistung des Vereins als „unglaublich und beachtlich“, vor allem, wenn man die großen Risiken, die die Menschen bei ihren Tauchgängen aussetzt sind, bedenke. Sie nannte den Verein Reefvillage das beste Beispiel dafür, dass jeder, der einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten möchte, das auch tun kann.
Gerade in Niederösterreich wisse man laut Landeshauptfrau dieses Engagement zu schätzten, denn im Land setze man sich seit vielen Jahren und Jahrzehnten gemeinsam mit den Städten, Gemeinden, Vereinen und Landsleuten für Natur und Umwelt ein. „Wir haben schon viel auf den Weg gebracht und das tun wir weiter – beispielsweise mit dem neuen Einwegpfand auf Dosen und Plastikflaschen.“
„Mehr tun als verlangt wird“
Saubermacher-Gründer Hans Roth betonte in seinen Worten, dass es dem Unternehmen seit 40 Jahren wichtig sei, „mehr für eine lebenswerte Umwelt zu tun, als man von uns verlangt.“ Den Preis habe man für jene Gruppen von Menschen ins Leben gerufen, „die ohne Lohn und freiwillig ihren Beitrag für Umwelt und Klimaschutz leisten.“ Roth unterstrich zudem die besonders gute Zusammenarbeit mit den niederösterreichischen Gemeinden und Abfallwirtschaftsverbänden.
Für diese kamen bei der gestrigen Verleihung auch der Präsident des NÖ Gemeindebundes Johannes Pressl und der Präsident der NÖ Umweltverbände Landtagsabgeordneter Anton Kasser zu Wort, die beide meinten, die wichtigste Kraft in den Bereichen Umwelt- und Naturschutz seien die Bürgerinnen und Bürger. „Eine gemeinsame Bewusstseinsbildung, ein breites Engagement und Innovation“ seien die Triebfedern auf dem Weg zu mehr Umwelt- und Naturschutz, „und vor allem Vorbilder wie der Verein Reefvillage“, so die beiden.
Reefvillage will Kinder motivieren
Abschließend zeigten die beiden Vertreter des Vereins Reefvillage, CEO Martin Aigner und Embassador Christian Redl ihre Freude über die Auszeichnung zum „Held des Klimaschutzes“ und erklärten, dass es dem Verein ein besonderes Anliegen sei, vor allem Kindern das Thema näherzubringen und sie schon früh dazu zu bewegen, sich selbst zu engagieren.
„Das Thema Umwelt- und Naturschutz darf nicht immer nur negativ dargestellt werden, man muss die schönen Seiten unserer Welt zeigen, um Motivation dafür zu erzeugen, alles zu tun, um diese Schönheit zu erhalten.“ Nicht Problem- sondern Lösungsorientiertheit bringe uns in den Bereich voran. „Wenn jeder Mensch seinen eigenen Garten sauber hält, brauchen wir uns um unsere Welt keine Sorgen zu machen“
, fassten sie zusammen.
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