16.11. ist Internationaler Tag der Toleranz
Was Mikl-Leitner nicht toleriert
LH Mikl-Leitner: „Dürfen Intolerante nicht tolerieren“. Festrede beim Empfang zum Landesfeiertag: „Kampf gegen den Antisemitismus ist Teil unserer historischen Verantwortung“
Der Internationale Tag für Toleranz wird seit 1996 am 16. November begangen und geht auf die feierliche Erklärung der Prinzipien zur Toleranz zurück, die von 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO unterzeichnet wurde.
Toleranz ist ein Grundprinzip der Charta der Vereinten Nationen und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Auch die UNESCO vertritt die Ansicht, dass dauerhafter Frieden in den Köpfen der Menschen beginnt.
Ziel des Aktionstages ist es, auf die Gefahren von Intoleranz hinzuweisen und das Problembewusstsein dafür in der Öffentlichkeit zu wecken.
Hintergrund
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Vereinten Nationen verabschiedete die UN-Generalversammlung 1995 in Folge des Jahres der Toleranz die UN-Resolution A/RES/51/95.2.
Am 16. November 1995 unterzeichneten 185 Mitgliedsstaaten der UNESCO die Erklärung der Prinzipien zur Toleranz.2 Die UNESCO erinnert seitdem jährlich an die Regeln für ein menschenwürdiges Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen, schafft damit ein Bewusstsein für Diversität und begeht den Internationalen Tag für Toleranz am 16. November.
"At a time when extremism and fanaticism are unleashed too often, at a time when the venom of hatred continues to poison a part of humanity, tolerance has never been more vital a virtue.",
so UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay.
Antisemitische Attacken nicht akzeptabel
„Die Ereignisse in Israel drohen zu einem Flächenbrand antisemitischer Attacken zu werden. Die ersten Flammen greifen bereits auf Österreich über. Daher ist es mir gerade an unserem Landesfeiertag wichtig, unmissverständlich festzuhalten: Der Kampf gegen den Antisemitismus und für die Sicherheit unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie für das Existenzrecht des Staates Israel sind Teil unserer historischen Verantwortung und unverrückbare Bestandteile unserer Republik. Wer daran zweifelt, wer das nicht akzeptiert, wer meint, antisemitische Übergriffe werden in diesem Land toleriert, der ist bei uns fehl am Platz“,
sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gestern, Mittwoch, im Zuge ihrer Festrede anlässlich der Festveranstaltung zum niederösterreichischen Landesfeiertag im Festspielhaus St. Pölten. Man werde „Angriffe auf das friedliche Zusammenleben in unserer Gemeinschaft ganz sicher nicht akzeptieren“, betonte sie dabei: „Wir müssen endlich damit beginnen, die Intoleranten nicht länger zu tolerieren.“
Darüber hinaus wies die Landeshauptfrau auch auf die Bedeutung von Vertrauen und Respekt für das Zusammenleben hin:
„Diese Eskalation auf der großen Weltbühne, diese rohe Gewalt, finden wir im Kleinen leider immer öfter auch bei uns: Die Verrohung im Umgang miteinander. Wenn es an gegenseitigem Respekt fehlt, wenn das Vertrauen verloren geht, dann geht auch jede Grundlage für vernünftige Gespräche verloren, dann fällt es immer schwerer, sich auf einen gemeinsamen Nenner zu verständigen.“
Und weiter hielt sie dazu fest: „Dabei sollten wir es doch aus unserer eigenen Geschichte wissen: Hass und Unversöhnlichkeit, radikale Gegnerschaft, führen genauso ins Verderben wie blinde Gefolgschaft.“ Daher brauche es „einen Grundkonsens“, forderte sie „Vertrauen, Respekt und Wertschätzung füreinander“. Dies sei nicht nur „die Grundlage unseres Zusammenlebens“, sondern auch „die Grundfeste unserer Demokratie“.
Der Festliche Abend in St. Pölten ist der traditionelle Schluss- und Höhepunkt des Niederösterreichischen Landesfeiertages am 15. November.
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