Grafenwörth
Alfred Riedl will Bürgermeister der Gemeinde bleiben
Der Grafenwörther Orts-Chef Alfred Riedl verkündete bei der gestrigen Gemeinderatssitzung, nicht an einen Rücktritt zu denken nach Aufkommen um fragwürdige Grundstücksdeals.
GRAFENWÖRTH/NÖ. Nach Enthüllungen rund um die Grundstücksgeschäfte in der Gemeinde war Riedl mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Er legte zunächst sein Amt als Gemeindebundpräsident ruhend. Nun soll er kurz vor dem Rückzug stehen. Auch ein Rückzug als Bürgermeister wird gefordert. Dem erteilte Riedl bei der ersten Sitzung des Gemeinderates nach Aufkommen der Vorwürfe, eine Absage. Besonders der Chef der Bürgerliste, Helmut Ferrari, stellt sich gegen den Bürgermeister, während SPÖ und ÖVP sich nicht äußern.
Riedl äußert sich in Sitzung
"In aller Offenheit sage ich hier: Ich habe mein ganzes Leben fleißig gearbeitet, habe viel Steuer gezahlt, habe auch ein bisschen was geschaffen für meine Kinder, habe nie irgendjemanden betrogen oder bestohlen, und habe auch keine Verträge mit der Gemeinde. Unmengen an Verträgen haben wir dem Rechnungshof geschickt, keinen einzigen hat die Gemeinde mit Alfred Riedl abgeschlossen, keinen einzigen."
"Es ist unerträglich"
"Das was jetzt abgeht, zum Thema ins Grundbuch reinschauen, ist Amtsmissbrauch, das wird das Verfahren herausbringen. Neid kann man sich nicht schenken lassen, den muss man sich erarbeiten ... Aber es ist unerträglich. Mir geht es eigentlich recht gut dabei, ich kann es mir erlauben alle zur Verantwortung zu ziehen, die lügen oder Amtsmissbrauch begangen haben, aber meiner Familie geht es damit nicht gut",
Die Hintergründe
In der Causa geht um eine Siedlung rund um einen Foliensee am Rande der Gemeinde (Sonnenweiher). Die Grundstücke wurden 2019 vom Gemeinderat in Bauland umgewidmet. Vier der Grundstücke gehörten dem Bürgermeister. Mit der Umwidmung und dem anschließenden Verkauf an einen Bauträger soll Riedl rund eine Million Euro verdient haben.
Nach weiteren Recherchen des "Profil" stellte sich außerdem heraus, dass Riedl Dutzende weitere Grundstücke in Grafenwörth sehr günstig erworben haben soll. Weil die Kritik an Riedl daraufhin immer lauter wurde, verlor der einflussreiche Kommunalpolitiker in den eigenen Reihen zunehmend an Rückhalt und die Rücktrittsforderungen wurden immer lauter.
Abwehr der Anschuldigungen
Riedl selbst hat die im Raum stehenden Anschuldigungen stets als ungerechtfertigt von sich gewiesen.
"Ich habe über Jahrzehnte hinweg hart für meine Gemeinde gearbeitet und auch im Gemeindebund immer mit aller Kraft für die Gemeinden gekämpft und in den letzten Jahren viele Erfolge für die österreichischen Gemeinden heimbringen können",
verteidigt sich Riedl nach Aufkommen der Vorwürfe.
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