Land NÖ
Europäische Impfwoche - Säuglinge ohne Impfung akut gefährdet
Der Start der „Europäischen Impfwoche“, die vom 23. bis 29. April über die Bühne geht, stand am Freitag im Mittelpunkt einer Pressekonferenz in St. Pölten.
NÖ. „Die ‚Europäische Impfwoche‘ steht unter dem Motto ‚vorbeugen, schützen, impfen‘“, sagte Landesrätin Königsberger-Ludwig, die auch betonte: „Erstens wollen wir auf die Dringlichkeit der Impfungen aufmerksam machen, was die Impfung für einen individuellen Schutz bietet und dass Impfungen auch zu einem ‚Herdenschutz‘ führen und somit für die gesamte Gesellschaft wichtig sind. Zweitens sind aufgrund der Corona-Pandemie ‚Impflücken‘ entstanden. Etwa sei im Jahr 2021 um fast 9 % weniger Kinderimpfungen in Niederösterreich dokumentiert worden als im Jahr 2020. Besonders Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker sollen in ihren Beratungsgesprächen darauf aufmerksam machen.“
Rechtzeitig impfen lassen
An der Pressekonferenz am Freitag nahmen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Professor Karl Zwiauer vom Nationalen Impfgremium und NÖ Sanitätsdirektorin-Stellvertreterin Dr. Regina Klenk teil und machten klar, auf welche Schutzimpfungen ein besonderes Augenmerk gelegt werden muss. Im Zuge der Kampagne soll die Öffentlichkeit für die Bedeutung rechtzeitiger Routineimpfungen sensibilisiert werden. Der Wert von Impfungen sei aber unumstritten. „Impfungen sorgen dafür, dass Krankheiten regional und in weiterer Folge auch weltweit ausgerottet werden konnten“, so Königsberger-Ludwig.
„Das ist aber nur dann möglich, wenn sich viele Menschen impfen lassen, deshalb ist die Höhe der Durchimpfungsrate ganz entscheidend, um den Eigenschutz und den Herdenschutz zu verbessern.“
Mit der Einführung der Masernimpfung habe sich die Sterblichkeitsrate sehr stark verringert. Diese wurde 1963 eingeführt. Davor sind jährlich rund 2,6 Millionen Menschen an dieser schweren Krankheit gestorben.
Säuglinge akut gefährdet
In Bezug auf die Impfungen bei Kindern hob Königsberger-Ludwig hervor: Die Durchimpfungsrate bei den Polioimpfungen sei rückläufig, was „besorgniserregend ist und auch Säuglinge dadurch gefährdet werden.“ In Österreich seien im Jahr 2023 bisher insgesamt 113 bestätigte Fälle von Masern gemeldet worden. „Auch diese Impfung ist leider bei den Kindern rückläufig“, hielt sie fest.
Alle wichtigen Impfungen seien im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten, die Eltern sollten ihren persönlichen Impfstatus und den Impfstatus ihrer Kinder überprüfen lassen, so die Landesrätin. Professor Karl Zwiauer, Mitglied des Nationalen Impfgremiums, meinte:
„Die Covid-19-Pandemie war in vielfache Hinsicht desaströs. Sieben Millionen Tote, weltweit sind zehn Millionen Kinder aufgrund der Pandemie zu Waisen geworden. Die Pandemie hat aber auch gezeigt, dass die Impfung ein wesentliches präventivmedizinisches Instrument ist. Die gute Nachricht ist, dass etwa 15 Millionen Todesfälle durch Impfungen verhindert wurden.“ Österreich habe ein fantastisches Gesundheitssystem.“
Dr. Regina Klenk, stellvertretende NÖ Sanitätsdirektorin, sagte: "Die HPV Impfung ist eine sehr zentrale Impfung, die gegen Krebs wirkt. In Österreich verzeichnet man jährlich rund 400 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs. Nun gibt es die Impfung gegen diesen Krebs, die bis zum 21. Lebensjahr kostenfrei ist.“
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