Wassermangel
Niederösterreich klar gegen heiß diskutiertes Pool-Verbot
Trockenheit bedroht viele Naturseen in ganz Österreich. Mit Hintergrund der Trockenheit hat man in der Steiermark laut über ein Bauverbot von Pools nachgedacht. In Niederösterreich ist man klar dagegen.
NÖ. „Aus Sicht des Boden- und Wasserschutzes ist es bestimmt nachhaltiger, wenn alle Landsleute in Passivhaus-Wohnhausanlagen leben und in Badeseen schwimmen würden. Doch die Freiheit des Einzelnen, dass er über seinen Grund und Boden möglichst selbst bestimmen kann, muss hier überwiegen", sagt Jochen Danninger, Clubobmann der Volkspartei Niederösterreich.
Privatbesitz muss selbstbestimmt bleiben
„Verbote müssen immer das letzte Mittel sein, um Ziele zu erreichen. Gerade, wenn es um das Eigentum der Bürgerinnen und Bürger geht, müssen wir extrem vorsichtig mit Eingriffen umgehen. Das gilt besonders für Niederösterreich: Dem Land der Eigentümerinnen und Eigentümer", so Danninger weiter. Gerade bei Pools sehen viele aber auch einen unnötigen Bodenverbrauch. Der hohe Wasserverbrauch stößt ebenfalls nicht immer auf offene Ohren. Dennoch sei die Wasserversorgung in Niederösterreich gesichert, betont Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf: „Der Schutz unseres Lebensraums vor unnötigem Bodenverbrauch und der Wasserverschwendung hat für uns in Niederösterreich höchste Priorität. Dazu gibt es auch eine Vielzahl an Maßnahmen in Niederösterreich, um den Bodenverbrauch - unter anderem mit dem blau-gelben Bodenbonus und Schwammstadt-Projekten - einzudämmen oder um die Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels zu sichern." Pernkopf sagt auch, statt immer neuer Verbote und immer neuer Eingriffe brauche es Maßnahmen, damit sich die Menschen in Zeiten der Teuerung weiterhin die Schaffung von Eigentum leisten können, wie unter anderem die Abschaffung und den Ersatz der Grunderwerbssteuer beim ersten Bauplatz.“
Wasser reicht in NÖ auch für Pools aus
Damit Systeme nicht überlastet werden, werden in manchen Gemeinden die Zeiten zur Befüllung der Privatschwimmbäder gezielt geregelt. Sorgen um Wassermangel müsse man sich aber nicht machen, sagt auch Gemeindebund NÖ-Präsident Johannes Pressl: „Eine landesweitere Regelung zur Befüllung von Pools oder gar ein Poolbau-Verbot in Niederösterreich sind nicht zielführend. Sinnvoll sind allerdings Regelungen auf der Ebene der Gemeinden, um Probleme im Zusammenhang mit dem zeitgleiche Befüllen zu vermeiden, was Wasserversorgungsanlagen an technische Kapazitätsgrenzen stoßen lässt. Viele Gemeinden regulieren schon jetzt den Wasserverbrauch durch vorgeschriebene Anmeldungen von Poolbefüllungen. Ziel ist es aber, statt Verboten, weiterhin Wasser in ausreichenden Mengen bereit zu stellen – und daran arbeiten unsere Gemeinden bereits intensiv.“
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