Dass ihr Wunsch bald verwirklicht werden kann, ließ Hui viele Nächte nicht ruhig schlafen.
Als der Traum knapp vorbeiging

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Text und Zeichnung von Yu Hui

Als Hui 11 Jahre alt war, schickte sie zwei nach ihrer eigenen Vorstellung
gezeichnete Bilder mit den Themen “Kinder Pflanzen Bäume“ und
“Lachen im Park“ nach Peking, um dort sich an einem Nationalen
Zeichenwettbewerb für Kinder zu beteiligen. Aber schon zwei Wochen
später wurden ihre beiden Bilder von Peking an die Organisationsabteilung in ihrer Heimat zurückgebracht. Die Hauptorganisation in Peking hatte geglaubt, dass ihre beiden Zeichnungen aufgrund der hohen Charakterisierungsfähigkeit offensichtlich durch den Einsatz von Erwachsenen entstanden sind. Als Beweis gab die Hauptorganisator an, dass Hui‘s Vater als Zeichenlehrer arbeitete und damit durften die Bilder von Hui am Wettbewerb nicht teilnehmen.

Das war definitiv eine Fehleinschätzung der Bürokraten! Der Direktor der Kunstbehörde ihrer Stadt, die Hauptstadt einer Provinz in China, kannte nicht nur Hui‘s Vater, sondern wusste auch, dass er eine Tochter hatte, die Menschen sehr gut zeichnen konnte. Diese Kenntnis war im Kreis der bekannten Kunstfreunde kein Geheimnis mehr.

Glücklicherweise konnten ihre abgelehnten Bilder gleichzeitig am Zeichenwettbewerb für Kinder auf Provinz- und Städteebene teilnehmen und so wurden diese beiden Bilder sogar mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Hui wurde danach als einziges Kind als Juror eingeladen, außer Hui waren alle Juroren Experten aus verschiedenen Kunstbereichen. Ob diese Entscheidung als Trost für das begabte Mädchen gedacht war, blieb ein Geheimnis.

Die Jurorentätigkeit dauerte zwei Nachmittage, wobei in den Pausen Hui immer wieder selbst etwas zeichnete. Die Experten umringten sie wie ein leidenschaftliches Publikum, um die Skizzen des Mädchens zu sehen. Zwei Nachmittage nahm Hui ihren eigenen Zeichenblock mit und ging mit stolzer Stimmung dort hin. Es ging ihr nicht um ihre Rolle als Jurorin, was ihr doch nur wenig bedeutete, sondern um die Präsentation Ihres Talentes als Zeichnerin.

Das Stadtjugendzentrum war für sein Bildungstraining für vielseitig begabte Kinder sehr berühmt. Wer dort trainiert werden durfte, musste sich einem strengen Auswahlprozess unterziehen. Wegen ihrer erfolgreichen beiden Bilder lud das Stadtjugendzentrum die kleine Hui unter Umgehung dieses Prozesses zum Training ein, was für sie eine Ehre war.

Von da an gab es für Hui zweimal pro Woche Lernzeit bei diesem Jugendzentrum. Kaum drei Wochen später wollte Hui nicht mehr dorthin kommen, ihre Aufregung und Vorfreude waren verschwunden. Ihr Vater überredete seine Tochter zum Bleiben, denn schließlich seien Gelegenheiten selten und das Erlernte begleitet einen das ganze Leben lang.

"Vater, aber jedes Mal möchte der Lehrer, dass mir die Kinder beim Zeichnen zugucken, so als ob ich eine Demonstration gemacht hätte. Dort habe ich nur allein geübt und weniger gelernt, als ich mir gewünscht habe."

„Aber der Lehrer kann dir noch etwas beibringen. Sei doch nicht überheblich!“ Der Vater unterbrach seine Tochter.

"Der Lehrer zeichnet aber viel schlechter als du. Ich kann diese Zeit nutzen, um mit dir in deine Schule zu gehen, um dir beim Zeichnen zuzusehen.", beharrte Hui.

Ihr Vater war ein Vater, der seinem Kind immer Verständnis und einen Freiraum für eigene Entscheiden anbot und so ging Hui nicht mehr in das Stadtjugendzentrum und besuchte gerne ihren Vater bei der Arbeit.

Aber nur ein einziges Mal hat ihr Vater eine Entscheidung für Hui getroffen, damit seine Lieblingstochter Sicherheit für ihre Zukunft haben kann. Es war am Ende der Unterstufe auf dem Gymnasium, als Hui einen Zulassungsbescheid von der berühmten Shanghai University Fine Arts College erhielt, wo sich außergewöhnliche Kinder früh auf Kunst spezialisieren konnten. Dass ihr Wunsch bald verwirklicht werden kann, ließ Hui viele Nächte nicht ruhig schlafen. Die Aufregung war so groß, dass sie schon ihre flatternden Flügel im künstlerischen kreativen Ozean sehen konnte.

Aber ihr Vater lehnte die Aufnahme an der Akademie unnachgiebig ab und wollte Hui Wissenschaft und Technik für eine sichere Zukunft studieren lassen, ein Beschluss, der genau dem gesellschaftlichen Konsensus entsprach. Nach der Kulturrevolution in China hieß es: Lerne Mathematik, Physik und Chemie, damit konnte man überall ohne Probleme eine gute Karriere machen.

Es war nicht so, dass ihr Vater das offensichtliche Talent seiner Tochter ignorierte, sondern er befürchtete, dass Hui das gleiche Schicksal erleiden würde, wie er und ihre Mutter und so wollte er seine Tochter so gut wie möglich beschützen.

Hui respektierte die Entscheidung ihres Vaters und verstand seine Bedenken, denn tatsächlich hatte Hui oft Albträume und träumte, ihr Vater sei wieder von den Rotrebellen weggebracht worden. Sie wollte den Vater bei der Verhaftung einholen, aber sie verspürte ihre Füße so schwer, dass sie kaum einen Schritt setzen konnte. Als Hui aufwachte, waren ihre Augen voller Tränen. Sie stand instinktiv auf, ging zur Tür, überprüfte das Türschloss, ob es gut verschlossen war. Bis ihr Vater verstorben war, hatte Hui immer wieder diese lauernde Angst.

Ab einem bestimmten Tag legte Hui ihren Zeichenstift beiseite und stellte ihren Zeichenblock ins Regal zusammen mit den Büchern. Von damals an hatte sie die Tür zum künstlerischen Ehrgeiz vor ihrem Herzen verschlossen.

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