22 Millionen für NÖ-Tourismus: Das eigene Land neu entdecken

Abgabenerleichterung, Hygieneförderung, Werbekampagne und Expertenhotline sollen heimischen Tourismus wieder ankurbeln. Vorallem Wienern und Niederösterreichern soll Urlaub ohne lange Anreise schmackhaft gemacht werden.

Kaum eine Branche hat unter den Corona-Verordnungen so gelitten, wie die Gastronomie - und Beherbergungsbetriebe. Die Krise stellt viele der 9.000 Unternehmen dieser Branche in NÖ vor enorme Herausforderungen. Das ist gerade deshalb bitter, da Niederösterreich sein Image als Genuss- und Kulturland über die vergangenen Jahrzehnte höchst erfolgreich aufgebaut hat.

Eine Ausdünnung des Angebotes wäre daher katastrophal für die gesamte Wirtschaftsstrategie des Landes. Darum tagten in den vergangenen Wochen nicht nur die Corona-Krisenstäbe. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger und Wirte-Chef der WKO Mario Pulker feilten auch an einem Rettungspaket für die Branche.

22 Millionen für Tourismusbranche
Am Montag präsentierte das Trio die Ergebnisse, bereits am Donnerstag soll das Paket im Landtag beschlossen werden. Insgesamt wird das Land 22 Millionen Euro für die betroffenen Betriebe mobilisieren. Ein Hauptbestandteil ist der Verzicht auf den sogenannten Interessentenbeitrag, besser bekannt als Tourismusabgabe. Alleine durch diese Maßnahme werden die Abgaben der Betriebe um zehn Millionen Euro reduziert. Darüber hinaus sollen Hygienemaßnahmen in Betrieben gefördert und es wird auch eine Marketing-Offensive für Urlaub in Niederösterreich gestartet.

Gesundheit und Arbeitnehmer schützen
Mikl-Leitner: „Die Corona-Pandemie hat zu einer Bedrohung der Gesundheit und vieler Existenzen gefährdet. Damit einher gehen zwei große Herausforderungen: Es ist wichtig die Gesundheit der Menschen und die Interessen der Arbeitnehmer zu schützen. Bei der Gesundheit sind wir auf einem sehr guten Weg. Auch weil die Bevölkerung die Maßnahmen mitträgt. Aber wir wissen auch, dass das mit vielen Entbehrungen wie Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit einher geht. Daher stellen wir eine wichtige Maßnahme für den Tourismus vor. Der gesamte Bereich ist am stärksten von dieser Pandemie betroffen. Experten sprechen davon, dass sie auch am längsten betroffen sein wird. Seit der Vorwoche wissen die Betriebe wann und wie sie wieder aufsperren dürfen. Diesen Silberstreif wollen wir unterstützen. Wir wollen Betriebe unterstützen, Beratung geben und dass die Gäste das Gefühl haben, sicher zu sein. Deshalb werden wir auch eine Marketingoffensive starten."

Vier Maßnahmen: Weniger Abgaben, Hygiene, Werbung und Beratung
Konkret gibt es vier massive Massnahmen des Landes:
Erstens müssen die Betriebe heuer den Interessensbeitrag nicht zu zahlen, das Land wird diese zehn Millionen Euro aus eigener Tasche aufbringen.

Damit die Gäste sich nicht nur wohl sondern auch sicher fühlen werden Betriebe unterstützt, die Hygienemaßnahmen auf Punkt und Beistrich umzusetzen.

Drittens positioniert sich Niederösterreich in einer Kampagne weiterhin als  als Freizeit- Tourismus und Kulturland. Ausflugsziele wie das Mammuz, die Museen oder die Schallaburg werden bald wieder geöffnet werden, das Angebot soll beworben werden.

Viertens wird es eine Beratungshotline geben, wo sich Betriebe über alle Fragen der Rechtssicherheit für die Betriebe erkundigen können.

Tourismuslandesrat Jochen Danninger: „Unser Ziel ist es, dass sich die Gäste auch sicher fühlen. Gefördert werden etwa Desinfektionssäulen, Plexiglasscheiben, Mundschutzmasken und ähnliches. Es werden nach Betriebsart gestaffelte Förderungen von 500, 1000 oder 1.500 ausbezahlt. Abgewickelt wird die Förderung über die Wirtschaftskammer, Anträge können ab dem 12. Mai um 12 Uhr gestellt werden.

Außerdem haben wir die Taskforce „Sicher ausgehen in NÖ“ gegründet, die die Ausflugsziele und Betriebe informieren soll. Auch eine Plattform für die Lenkung von Besucherströmen wurde gegründet. Da sollen Kunden im Internet sehen, wo noch Kapazitäten sind."

Öffentliche Hilfe gut, private Hilfe noch besser
Laut Danninger sind diese Maßnahmen zwar eine Hilfe, die richtige Unterstützung muss aber von der bevölkerung kommen: „Am meisten helfen wir der Wirtschaft wenn wir zusammenhalten. Gönnen Sie sich einen zweiten Kaffee im Kaffehaus oder eine Vor- und Nachspeise zum Schnitzel. Und entdecken Sie unser Land neu, es hat so viele schöne Seiten."

Wirte-Chef Mario Pulker: „Herzlichen Dank für diese Unterstützung. Wir haben im Hintergrund alles programmiert, ab Montag kommender Woche wird die Plattform geöffnet sein, wo man die Anträge stellen kann. Kommen Sie in unsere Betriebe, konsumieren Sie dort, helfen sie den heimischen Betrieben.“

Tourismus: Das eigene Land neu entdecken
In der Werbekampagne sollen die heimischen Tourismusbetriebe mit Unverfälschtheit, Regionalität und kurzer Anreise in Wien und Niederösterreich bei Familien und Paaren beworben werden. Danninger: „60 Prozent der Gäste kommen aus dem Inland. darum fokusieren wir uns in der ersten Welle auf NÖ und Wien. Aber natürlich ist Deutschland der größte Auslandsmarkt. Wenn klar ist, dass die Grenzen aufgehen, werden wir auch dort werben."

Schlechte Zahlen können Freiheit wieder einschränken
Zum Schluss mahnte die Landeshauptfrau trotz allem Optimismus auch zur Vorsicht: „Wenn es wieder zu einer verstärkten Infektion kommt, dann müssen die Maßnahmen verschärft werden. Das wollen wir nicht, und darum ist es so wichtig, dass wir diszipliniert bleiben und auch die Betriebe gut informiert sind, wie man Ansteckung vermeiden kann."

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