Diskussion über Energiepreise
EVN steigert Ergebnis im ersten Halbjahr

- Die EVN verzeichnet einen soliden Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024/25 (1. Oktober 2024 - 31. März 2025).
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Während die EVN für das erste Halbjahr 2024/25 deutliche Ergebnissteigerungen ausweist, hält die Debatte über leistbare Energiepreise in Niederösterreich an.
NÖ. Das energiewirtschaftliche Umfeld im ersten Halbjahr 2024/25 war durch deutlich kühlere Temperaturen als im Vorjahr gekennzeichnet. Die Heizgradsumme – ein Maß für den temperaturbedingten Energiebedarf – lag in Österreich und Bulgarien nahe dem langjährigen Durchschnitt und damit über dem Niveau des Vorjahres. Gleichzeitig lag die Stromerzeugung aus Wind- und Wasserkraft unter dem langjährigen Schnitt.
Strom- und Gaspreise steigen erneut
Vor allem durch die niedrigeren Temperaturen und geopolitische Entwicklungen zogen die Primärenergiepreise für Erdgas im Vergleichszeitraum deutlich an. Auch die Strommarktpreise stiegen in der Folge spürbar, zusätzlich begünstigt durch die geringere Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen. Der Preis für CO₂-Emissionszertifikate blieb hingegen stabil. Die Marktpreisentwicklung wird zunehmend von der Einspeisung aus erneuerbaren Energien beeinflusst.
Ergebnis deutlich über Vorjahr
Die EVN erzielte im ersten Halbjahr einen Umsatz von 1.731,1 Mio. Euro, ein Anstieg um 6,6 Prozent. Getragen wurde dieser Zuwachs durch Mengen- und Preiseffekte in den Verteil- und Vertriebsgesellschaften sowie durch höhere Heizenergieumsätze. Belastet wurde das Ergebnis hingegen durch rückläufige Erlöse aus der Vermarktung eigener erneuerbarer Erzeugung.
Das EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization. Übersetzt beschreibt das EBITDA also einen „Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände“.) stieg um 20,1 Prozent auf 512,8 Mio. Euro, das EBIT ("Earnings Before Interest and Taxes", ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die den operativen Gewinn eines Unternehmens vor Zinsen und Steuern darstellt.) erhöhte sich um 27,7 Prozent auf 335,4 Mio. Euro. Das Konzernergebnis belief sich auf 250,6 Mio. Euro – ein Plus von 25,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

- Kälteres Wetter und höhere Energiepreise prägen erstes Halbjahr.
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Im Bereich der Stromerzeugung sank der Anteil erneuerbarer Energien infolge ungünstiger Witterungsbedingungen auf 75,3 Prozent (Vorjahr: 82,9 Prozent). Die EVN investierte weiter in den Ausbau: Der Windpark Paasdorf (22,2 MW) und mehrere Photovoltaikprojekte gingen in Betrieb, womit die Windkraftkapazität auf rund 500 MW und die PV-Kapazität auf über 100 MWp stieg.
Politische Debatte über Leistbarkeit
Parallel zur Ergebnispräsentation wuchs die politische Kritik an den Energiepreisen. SPÖ-Landtagsabgeordneter Rene Pfister erklärte: "Zeitgleich können sich viele Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher die extrem hohen Energiekosten nicht leisten! Diese Ungerechtigkeit muss beendet werden – es kann nicht sein, dass die EVN auf Kosten der Bevölkerung im Geld schwimmt!“ Die SPÖ forderte erneut gesetzlich verbindliche Maßnahmen für leistbare Energie, darunter Sozialtarife, gedeckelte Managementgehälter und eine Ergänzung des Elektrizitätswesengesetzes.

- SPÖ-LAbg. Rene Pfister: "Die EVN ist mehrheitlich in Landesbesitz und gehört somit auch allen Bürgerinnen und Bürgern."
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Die VPNÖ entgegnete: „Eine Entlastung für die Bevölkerung kann durch günstigere Netzentgelte sowie einen intelligenteren, innovativeren und günstigeren Netzausbau erfolgen“, und verwies auf die Notwendigkeit eines parteiübergreifenden Schulterschlusses aller Bundesländer.
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