AMS NÖ
Langzeitarbeitslosigkeit soll bis Jahresende um 30 Prozent sinken

Die Verringerung von Langzeitarbeitslosigkeit und die Qualifikation von Arbeitskräften und Fachkräften sind wesentliche Bereiche des AMS NÖ. | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
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  • Die Verringerung von Langzeitarbeitslosigkeit und die Qualifikation von Arbeitskräften und Fachkräften sind wesentliche Bereiche des AMS NÖ.
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Im Rahmen einer Pressekonferenz gab die neue Landesgeschäftsführerin des AMS Niederösterreich, Sandra Kern, am Mittwoch einen Überblick über die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt und einen Ausblick auf die Ziele des AMS. Langzeitarbeitslosigkeit und Fachkräfteausbildung sind dabei die wesentlichen Kernbereiche.

NÖ. „Ich habe das AMS Niederösterreich als vorurteilsfreie und moderne Organisation kennengelernt. Ich bin stolz diese Organisation führen zu dürfen gemeinsam mit einem großartigen Team und in Kooperation mit den Sozialpartnern und dem Land Niederösterreich. Ich bin seit Herbst 2021 aktiv als Stellvertreterin im AMS Niederösterreich. Seit damals habe ich gemeinsam mit meinem Vorgänger Sven Hergovich, den ich sehr schätze und dem ich sehr dankbar bin, Pläne für das Jahr 2023 und darüber hinaus entwickelt." Unter dem Motto "Nachhaltige Arbeitsmarktpolitik für Niederösterreich" lud Kern zu einer Pressekonferenz.

Landesgeschäftsführerin des AMS Niederösterreich, Sandra Kern | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
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Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin hoch

Aktuell sind 35.907 Personen auf Arbeitssuche in Niederösterreich. Offene Stellen gibt es aktuell rund 19.000, womit ein leichter Rückgang zu beobachten ist.

„Unser oberstes Ziel ist es die Langzeitarbeitslosigkeit weiter zu bekämpfen. Wir haben in der Zeit von Jänner bis Juni einen Rückgang von 14,7 Prozent gehabt. Ich habe mich ausgetauscht und wir wissen, es gibt Menschen die vollkommen aus dem Leben geworfen wurden, die keinen geregelten Tagesablauf haben und unsere Unterstützung daher verstärkt brauchen."

Dass die Mehrheit der Arbeitslosen schnell wieder im Arbeitsmarkt integriert werden wollen freut Sandra Kern, gleichzeitig betont sie aber auch, dass man Verweigerung von Arbeits- und Ausbildungsaufnahmen genau anschauen werde. 4,2 Prozent aller von Arbeitslosigkeit Betroffenen verweigern Jobangebote oder die Aufnahme von Weiterbildungsmöglichkeiten. „Durch eine sehr konsequente Vermittlung durch Beraterinnen und Berater des AMS in den regionalen Geschäftsstellen können wir sehr viel beitragen bei der Integration der Langzeitarbeitslosen. Zum Zweiten sind es die Fördermöglichkeiten, die wir haben mit den Gemeinden und mit den Sozialpartnern, die wir in Niederösterreich entwickelt haben."

Die Zielsetzung des AMS NÖ sei es bis Ende des Jahres eine Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit um 30 Prozent zu erreichen, betonte Sandra Kern. | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
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Langzeitarbeitslosigkeit wird selten selbst verursacht

„Was wir beobachten ist, dass Langzeitarbeitslosigkeit selten ein selbstgelegtes Schicksal ist. Mehr als die Hälfte unserer Kundinnen und Kunden haben gesundheitliche Einschränkungen, wenn sie von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind und daher ist es schwierig diese zu vermitteln, auch wenn die Nachfrage nach Fachkräften nach wie vor sehr hoch ist", betont die Landesgeschäftsführerin des AMS NÖ. Die Zielsetzung des AMS NÖ sei es bis Ende des Jahres eine Verringerung der Langzeitarbeitslosigkeit um 30 Prozent zu erreichen, sagt sie weiter. 

Bis 2040 soll das Arbeitskräftepotenzial auf 860.000 gesteigert werden, das würde einer Steigerung um 4,5 Prozent entsprechen.  | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
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Qualifizierung von Arbeitskräften für die niederösterreichische Wirtschaft

Bis 2040 soll das Arbeitskräftepotenzial auf 860.000 gesteigert werden, das würde einer Steigerung um 4,5 Prozent entsprechen. 

„Die schlechte Nachricht dabei ist, dass das Joanneum Research im Auftrag des AMS eine Studie durchgeführt hat, wonach wir bis 2040 in Niederösterreich 57.000 Arbeitskräfte im erwerbsfähigen Alter verlieren. Der Grund dafür ist bekannt. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Pension während Junge im erwerbsfähigen Alter kommen definitiv weniger nach. Der zweite Aspekt ist, dass wir auch für die Zukunft sehen, dass jede achte am Erwerbsleben teilnehmende Person nur einen Pflichtschulabschluss haben wird",

so Kern. Es resultiert für das AMS daraus ein ganz klarer Auftrag einen Beitrag für die Ausbildung von Fachkräften zu leisten für eine bessere Zukunft. Sandra Kern betonte auch, es sei wichtig verstärkt Frauen zu integrieren.

Aktuell gebe es keine Berufsbranche, in der aktuell kein Personal gesucht wird. | Foto: MeinBezirk/Philipp Belschner
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Geringfügig Beschäftigte sollen wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden

„Sowohl bei uns gemeldete, aber gleichzeitig geringfügig beschäftigt sind, als auch Unternehmen, die Personen geringfügig beschäftigen werden wir in die Pflicht nehmen", so Kern. So sollen Unternehmen motiviert werden betroffene Arbeitskräfte in einem vollversicherten Arbeitsverhältnis zu beschäftigten. 

Die Schwerpunkte, die die neue AMS-Chefin gesetzt hat, sind zusammengefasst:

  • Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit in NÖ um -30% im Vergleich zum Vorjahr:

Im Jahresdurchschnitt 2023 soll die Zahl der Langzeitarbeitslosen in NÖ 4.900 nicht übersteigen. Die Strategie der forcierten Beratung und Vermittlung der Betroffenen wird fortgesetzt.

  • Fachkräfteausbildung für 2.055 Jobsuchende:

Im Jänner hat das AMS NÖ eine Qualifizierungsoffensive gestartet. Über 2.000 Jobsuchende, die nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss haben oder deren Ausbildung am Arbeitsmarkt nicht mehr eingesetzt werden, sollen daran teilnehmen. Die Absolventinnen und Absolventen haben am Ende der Ausbildung einen Lehrabschluss, schulgesetzliche oder kommissionelle Prüfungen in der Tasche. Das Ausbildungsangebot ist hochwertig. Abbrüche sollen vermieden und der Einstieg in den Arbeitsmarkt nahtlos gestaltet werden. Vor allem Frauen sollen diese Offensive nutzen.

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  • Zielgruppenorientierte Angebote für besondere Problemlagen:

Um den vielfältigen Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu begegnen, wird das AMS NÖ weiterhin zielgruppengerechte und gut passende Angebote für alle Kunden- und Kundinnengruppen bereitstellen. Damit wird Langzeitarbeitslosigkeit eingedämmt, werden für Jugendliche und Personen mit multiplen Vermittlungseinschränkungen neue Perspektiven geschaffen und wird die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz gefördert.

Umsetzung der neuen Regelungen rund um die geringfügige Beschäftigung: Das AMS NÖ wird sowohl AMS-Kundinnen und Kunden, die geringfügig beschäftigt sind, als auch deren Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in die Pflicht nehmen. Der Erhebungsdienst, der bereits im Jahr 2018 im AMS NÖ eingeführt wurde, wird dabei eine zentrale Rolle spielen. 195 ehemals geringfügige Beschäftigungen wurden seither in voll-versicherungspflichtige Dienstverhältnisse umgewandelt.

  • Kundinnen und Kunden-Orientierung und gezielter Ressourcen-Einsatz:

Die neue Landesgeschäftsführung legt auf die Weiterbildung des AMS NÖ-Teams großen Wert. In diesem Jahr wird für 490 Beraterinnen und Berater aus dem Bereich Service für Arbeitskräfte eine Workshop-Reihe zum Thema „Wertschätzende Beratung – Kundinnen und Kunden im Fokus“ gestartet. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Bereich Service für Unternehmen finden Seminare und Lehrgänge zu den Themen Kommunikation, Vertrieb, Recruiting und Diversity Management statt. Zur Erhaltung der mentalen und körperlichen Gesundheit des AMS NÖ-Personal gibt es umfassende Angebote, so etwa Seminare zu den Themen Ergonomie, Resilienz oder alter(n)sgerechte Arbeitsplätze.

Aktuell gebe es keine Berufsbranche, in der aktuell kein Personal gesucht wird, stellt Kern klar. Überall kann man Beschäftigung finden. Händeringend wird nach wie vor Personal in der Pflege und in der Kinderbetreuung gesucht. 

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