Ausbildung und Berufswahl
NÖs Lehrlinge sind sehr zufrieden

WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker (re.) und Thomas Angerer freuen sich über die große Zufriedenheit unter den niederösterreichischen Lehrlingen. | Foto: Andreas Kraus
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Sind unsere Lehrlinge zufrieden? Das will die Wirtschaftskammer NÖ wissen und führt darum in regelmäßigen Abständen Lehrlingsbefragungen durch. Die Aktuelle wurde gemeinsam mit Dr. Angerer Marketing Research & Consulting durchgeführt. Das Ergebnis: 95 Prozent der Lehrlinge sind mit ihrer Berufswahl und der Ausbildung im Betrieb zufrieden.

NIEDERÖSTERREICH. Die Talente und Fähigkeiten junger Menschen fördern, das ist WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker ein großes Anliegen. Gerade in Zeiten großen Mitarbeitermangels sei die Lehrlingsausbildung wesentlich, um die Fachkräfte von morgen auszubilden.

"Dabei ist es uns nicht nur wichtig, die jungen Menschen in einen Lehrberuf zu bringen, sie sollen mit ihrer Entscheidung auch glücklich und zufrieden sein",

sagt Ecker. 17.400 Lehrlinge gibt es aktuell in ganz Niederösterreich, 5.679 von ihnen haben bei der großen Lehrlingsbefragung teilgenommen.

"Das ist eine Beteiligung von 33 Prozent, ein Spitzenwert",

bestätigt Thomas Angerer.

Denise Saurer und Maurizio Tumpach starten bei Leihäusl in Korneuburg ins berufliche Leben. | Foto: Sandra Schütz
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95 Prozent sind zufrieden

Nach den Lehrlingsbefragung 2010, 2018 und 2021 war es nun also wieder an der Zeit, die Lehrlinge im Land nach ihrer Meinung zu fragen. Das Ergebnis macht Ecker stolz: So haben nicht nur 96 Prozent den für sie richtigen Lehrberuf ausgewählt, 95 Prozent sind zudem mit der Ausbildung im Betrieb zufrieden. Weitere 87 Prozent sind überzeugt, einen Zukunftsberuf gewählt zu haben. Und in der Tat spielen Nachhaltigkeit und sogenannte "Green Jobs" eine immer größere Rolle bei der Wahl des Lehrberufes.

"Die Zufriedenheit mit der Entscheidung für den eigenen Lehrberuf ist auffallend hoch, nur ein Prozent ist damit überhaupt nicht zufrieden",

fasst Angerer das Ergebnis zusammen. Die Gründe, die die jungen Menschen antreiben, sind unterschiedlich: ein Großteil hat Spaß an praktischer Arbeit (69 Prozent), ebenso relevant ist der Wunsch, eigenes Geld verdienen zu wollen (64 Prozent). Später gute Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten zu haben, war für 40 Prozent ausschlaggebend für die Berufswahl.

Marcel Bertl machte erst Schule und jetzt Lehre. | Foto: Martina Schweller
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Junge Menschen haben "Interesse"

"Die jungen Leute blicken bewusst in die Zukunft und setzten sich klar mit dem Nutzen des Lehrberufs auseinander",

weiß Thomas Angerer. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich 70 Prozent aller befragten Lehrlinge für den Lehrberuf entschieden haben, weil dieser sie interessiert. Für 41 Prozent war zudem ein attraktiver Lehrbetrieb entscheidend.
Unterstützt werden die jungen Menschen bei der Lehrstellensuche von privaten Kontakten (55 Prozent). Familiäres Umfeld und Freunde sind also entsprechend wichtig. Rund 46 Prozent gaben an, die Eltern halfen hier tatkräftig mit. Jeweils 13 Prozent haben über die Firmenhomepage des Lehrbetriebes oder zufällig ihre Lehrstelle gefunden. "

Dieser Prozess ist, wie wir gesehen haben, ein sehr persönlicher. Die jungen Menschen suchen klar Informationen aus erster Hand",

sagt Angerer.

Felix Schmutzenhofer wird Lebensmitteltechniker, seine Lehre absolviert er bei Esarom in Oberrohrbach. | Foto: Sandra Schütz
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Gute Chancen mit Lehrausbildung

"Mit einer Lehre stehen einem viele Wege offen",

sagt Präsident Ecker und er weiß, wovon er spricht, hat er doch selbst seine berufliche Laufbahn als Steinmetz-Lehrling begonnen. Hier kommt der dualen Lehrausbildung, mit der Österreich weltweit eine Vorreiterrolle einnimmt, eine große Bedeutung zu. Dies dürfte auch den Lehrlingen bewusst sein, denn die Ambitionen sind groß – ebenso die Erfolge österreichischer Lehrlinge bei diversen Berufsmeisterschaften und Wettbewerben.

"Auf die Frage, wo sie sich in fünf bis zehn Jahren sehen, antworteten 36 Prozent – als Fachkraft. Das bedeutet also, sie wollen ihren Beruf weiter ausüben und im Betrieb bleiben",

erklärt Angerer. Mehr als ein Viertel will dann die Meisterprüfung absolviert haben und knapp die Hälfte sieht sich in leitenden Funktionen oder gar selbstständig im eigenen Betrieb.

Jessica Mikusik hat ihre Buchbinder-Lehre bei Bösmüller in Stockerau begonnen. Über ihr Interesse freut sich Geschäftsführer Markus Purker sehr. | Foto: Sandra Schütz
  • Jessica Mikusik hat ihre Buchbinder-Lehre bei Bösmüller in Stockerau begonnen. Über ihr Interesse freut sich Geschäftsführer Markus Purker sehr.
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Skills Week Austria

"Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es gibt Luft nach oben",

sagt Präsident Wolfgang Ecker. So setzte die Wirtschaftskammer bereits zahlreiche Maßnahmen, um das Image der Lehre weiter zu steigern.

"Gerade für junge Menschen ist es in der großen Vielfalt der Möglichkeiten oft schwer, sich für eine passende Aus- oder Weiterbildung zu entscheiden. Daher ist es wichtig, schon früh die eigenen Talente und Fähigkeiten zu erkennen und so die richtige Schulausbildung oder Lehre zu finden."

Unter dem Motto "Zeig, was du drauf hast!" will die Wirtschaftskammer Niederösterreich im Zuge der Skills Week Austria die Themen Berufswahl, Karrierechancen und Weiterbildung in die Öffentlichkeit tragen und so die Betriebe bei der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützen.

Elisa Krainer wird Floristin | Foto: Weingartshofer
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Vor den Vorhang geholt

Von 4. bis 10. März dreht sich also alles wieder um Berufsorientierung und Berufsinformation. Ebenso werden bei der Siegerehrung des Lehrlingshackathons die digital innovativsten NÖ Nachwuchskräfte und ihre selbst entwickelten Apps ausgezeichnet. Bei der Ausbildertrophy holt die WKNÖ jene Betriebe vor den Vorhang, die sich in Sachen Lehrlingsausbildung besonders hervortun. Mit dem bewährten NÖ Talente Check werden Begabungen, Interessen und Persönlichkeit junger Menschen erhoben.
Abgerundet wird das Programm durch Probierstationen im St. Pöltner BIZ (Berufsinformationszentrum) und der Messe "Next Step Lehrstelle" der WKNÖ-Bezirksstelle Mistelbach in Zusammenarbeit mit AMS und Arbeiterkammer.

"Wir setzten schon zahlreiche Maßnahmen, um der Lehre den Stellenwert in der Gesellschaft zu geben, den sie verdient. Aber es gibt noch viel zu tun, damit wir auch weiterhin junge Menschen für die Lehre gewinnen können",

erklärt WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker abschließend.

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