Puppenkurhaus
"Meine Puppe muss zum Arzt"

- Die Puppenkur bringt traurige Kinderaugen wieder zum Strahlen: Die kleine Alina zu Besuch bei der "Puppenärztin" Christa Koinig.
- Foto: BRS/Mülleder
- hochgeladen von Marlene Mülleder
Die siebenjährige Alina ist furchtbar traurig. Im Laufe ihres Kinderlebens hat ihre Lieblingspuppe ziemlich an Gesichtsfarbe verloren, ihre Haare sind verfilzt, ein Arm ist gebrochen und auch ihr lumpiges Kleid hat schon mal bessere Zeiten erlebt. Höchste Zeit also für einen kleinen Aufenthalt im ersten Puppenkurhaus.
OÖ. Die "ärztliche Leitung" in dieser besonderen Kuranstalt hat Christa Koinig, die man auch vom Linzer Puppentheater kennt. Kein Wunder also, dass ihr Herz für Puppen schlägt. Ihre Figuren für ihr Theater kreiert sie selbst und das bereits seit 51 Jahren. Ihr ältestes Ensemblemitglied ist Seppy, der nun schon in der dritten Generation von Tochter Bettina und Enkelin Romana bespielt wird.
"Für mich sind die Puppen fast wie Familienmitglieder, sie haben einen eigenen Charakter", so Koinig.
Jährlicher Kuraufenthalt
Jährlich müssen sich ihre Theaterpuppen einem Kuraufenthalt unterziehen. So eignete sich die Puppenliebhaberin im Laufe der Jahrzehnte ein umfangreiches Wissen für ihre Reparaturarbeiten an. Nach unzähligen privaten Anfragen, hat Koinig nun das Gewerbe angemeldet und haucht Puppen oder Stofftieren ein neues Leben ein:
"Es gibt eigentlich fast nichts, was ich nicht behandeln kann – egal, ob es ein uralter Dachbodenfund ist, die Lieblingspuppe des Kindes oder ein Teddybär."
Zwar zahlt die Behandlung nicht die Krankenkasse, aber leistbar sollte der Aufenthalt im Puppenkurhaus trotzdem für jeden sein – das versichtert die Puppenärztin, deren tatsächliche, unglaublich lange Berufsbezeichnung laut Wirtschaftskammer folgende ist: Erzeuger kunstgewerblicher Gegenstände, Gewerberechtliche Geschäftsführung, Erzeugung von kunstgewerblichen Zier- und Schmuckgegenständen aus unedlen Metallen, Draht, Gips, Beton, Holz, Horn, Kunststoff, Leder, textilen Materialien, Stroh, Papier und Glaselementen, Gemüse und Obst sowie durch Fädeln von Edelsteinen, Silber-, Glas-, Kunststoff- und Filzelementen und das Bemalen und das Verzieren von Holz, Keramik, Porzellan, Seide, Textilien, Billets und Wachswaren.
Alinas Puppe wurde als geheilt entlassen und freut sich nun noch auf ein langes Leben im Kreise ihrer Familie.
Näheres unter: puppenkurhaus.at
Familien-Freizeittipp
Das Linzer Puppentheater begeistert Jung & Alt mit selbstgeschriebenen, spannenden Stücken rund um Kasperl, Basti, Seppy & Co.
Die nächsten Vorstellungen:
„Die geheimnisvoll Flaschenpost“: 22.10., 23.10. und 24.10., jeweils um 15 Uhr
"Balduin, das Gespensterkind": 29.10., 30.10. und 31.10., jeweils um 15 Uhr
Die aktuellen Spieltermine gibt es unter: puppentheater.at/programm/spielplan
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.