Weihnachtsbotschaft von Bischof Scheuer
"Bitte (nicht) berühren!"

"Menschen werden also zu Freundinnen und Freunden des Lebens, wenn sie sich von Weihnachten wirklich berühren lassen", sagt Bischof Manfred Scheuer in seiner Weihnachtsbotschaft auf MeinBezirk.at. | Foto: Diözese Linz/Hermann Wakolbinger
  • "Menschen werden also zu Freundinnen und Freunden des Lebens, wenn sie sich von Weihnachten wirklich berühren lassen", sagt Bischof Manfred Scheuer in seiner Weihnachtsbotschaft auf MeinBezirk.at.
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Den Leserinnen und Lesern der BezirksRundSchau sowie den Userinnen und Usern von MeinBezirk.at/OÖ sendet der Linzer Bischof Manfred Scheuer folgende Weihnachtsbotschaft.

Die Weihnachtskrippen sind in unserem Land allgegenwärtig. In vielen Privathäusern und praktisch in jeder Kirche ist eine aufgestellt. Auf einer besonders schönen ausgestellten Krippe habe ich einmal gelesen: Bitte nicht berühren. Wahrscheinlich, um die wertvollen Figuren zu schützen. Vielleicht auch, um keinen Alarm auszulösen.
Bitte nicht berühren: Das könnte man aber auch missverstehen. Der Betrachter bzw. die Betrachterin soll nicht berührt werden vom Geschehen, nicht in Berührung kommen mit den Hirten oder den Schafen, sich nicht berühren lassen von der Botschaft der Engel, nicht mit Maria und Josef in Dialog treten. Er bzw. sie soll dem Frieden, der Freude und der Freiheit nicht zu nahe kommen, sich nicht dem Licht aussetzen und auch nicht dem Stern der Sehnsucht und der Orientierung. Bitte nicht berühren: Heißt das, dass es verboten oder unmöglich ist, sich vom Kind in der Krippe anrühren und bewegen zu lassen?

Neugeborene lassen einen nicht kalt

Neugeborene Kinder lassen einen nicht kalt. Bei Eltern und Großeltern ist das selbstverständlich. Man kann aber auch Folgendes beobachten: Betreten Eltern mit einem Baby den Raum, ändert sich schlagartig die Stimmung. Auch fremde Erwachsene haben das Bedürfnis, dem Kind Aufmerksamkeit zu schenken. Offensichtlich sind sie beglückt vom Wunder des beginnenden Lebens. Kann es sein, dass in diesen Momenten bewusst wird, welche Besonderheit jedem Leben zukommt? Dass Leben zerbrechlich ist und beschützt werden muss?

Jedes Leben ist ein Geschenk

Ein jedes Leben ist ein Geschenk. Das Kind in der Krippe, das zu Weihnachten im Mittelpunkt des Feierns steht, verkörpert diese Botschaft Gottes, die viele Menschen gerade zu Weihnachten selbst erfahren. Sie machen die Erfahrung, wertgeschätzt und geliebt zu sein. Ausgedrückt wird dies durch Worte, Gesten, Geschenke und Besuche.
Diese Erfahrung kann wiederum Impulse freisetzen, die über die Festtage hinaus wirken: Das eigene Umfeld, aber auch die Gesellschaft profitiert von einer Sichtweise, die das Leben als Geschenk sieht und bejaht – unter allen Umständen. Die weihnachtliche Sehnsucht nach Menschlichkeit hat die Kraft, in alle Lebensbereiche hinein durchzudringen. Menschen werden also zu Freundinnen und Freunden des Lebens, wenn sie sich von Weihnachten wirklich berühren lassen.
Bischof Manfred Scheuer

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