Zu wenig Honorar für Ärzte
Aus für Mutter-Kind-Pass in Oberösterreich steht bevor

Das Honorar für die Mutter-Kind-Pass-Untersuchung ist seit 28 Jahren gleich. | Foto: LenaMiloslavskaya/panthermedia
  • Das Honorar für die Mutter-Kind-Pass-Untersuchung ist seit 28 Jahren gleich.
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Die Ärztekammer für Oberösterreich bereitet sich auf ein Ende der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen vor, da der Aufwand in den vergangenen Jahren immer mehr geworden ist, das Honarar für die Ärzte aber nicht.

OÖ. Seit Jahrzehnten habe es beim Mutter-Kind-Pass, trotz steigender Anforderungen, keine Anpassungen bzw. Verbesserung der Rahmenbedingungen gegeben, kritisiert die Ärztekammer für Oberösterreich. „Dabei hatte es in der Vergangenheit seitens der Ärztekammer vermehrt Versuche gegeben, über eine Valorisierung und Verbesserung mit den zuständigen Stellen zu beraten“, so Thomas Fiedler, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte sowie Fachgruppenvertreter für Frauenheilkunde und Geburtenhilfe. „Daher wird auch in Oberösterreich eine Kündigung der Mutter-Kind-Pass-Untersuchung vorbereitet“, so Fiedler.

Mehr Aufwand, gleiches Honorar

In den letzten Jahrzehnten sei es etwa wegen erweiterter Laborbefunde, Laborbefundmanagement, CTG-Erstellung, etc. zu einem erhöhten Personalaufwand gekommen. Hinzu kamen unter anderem die erweiterte Infektionsdiagnostik oder intensivere und zeitaufwändigere Beratungen über Geburtsmodalitäten (Wunschkaiserschnitt), Covid19 oder Impfungen. Einen erhöhten Gesprächsaufwand habe es auch durch die immer mehr werdenden Paar- oder Familienberatungen gegeben, während es in den Anfangszeiten des Mutter-Kind-Passes überwiegend nur Beratungen von Einzelpatientinnen gewesen seien. Alle diese – und viele weitere – Leistungen seien in den vergangenen 28 Jahren bei der Honorierung nicht berücksichtigt worden und das ursprüngliche Honorar von 18,02 Euro all diese Jahre nicht valorisiert. „Dieser Zustand ist unzumutbar“, so Fiedler.

Haberlander wünscht rasche Einigung

"Der Mutter-Kind-Pass ist eine wichtige Errungenschaft der Gesundheitsvorsorge und eine rasche Einigung auf Bundesebene im Sinne unserer Kinder begrüße ich sehr. Im Zuge der geplanten Reform des Mutter-Kind-Passes wäre es sinnvoll, neben den Untersuchungen auch die Masern-Impfung in den verbindlichen Teil des Mutter-Kind-Passes aufzunehmen", unterstreicht Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander, die diese Erweiterung im Sommer dieses Jahres gefordert hat.

Katholischer Familienverband fordert Handeln des Finanzministers

Besorgt zeigt sich der Katholische Familienverband angesichts des drohenden Endes der kostenlosen Mutter-Kind-Pass-Untersuchung: „Gerade für viele einkommensschwache Mütter ist es wichtig, dass die Vorsorgeuntersuchungen kostenlos und niederschwellig angeboten werden“, sagt Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes. Die Ausgaben für die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen werden zu zwei Drittel aus dem Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) sowie vom Gesundheitsministerium und den Krankenversicherungsträgern gedeck. Trendl fordert Finanzminister Magnus Brunner auf, die Mindereinnahmen für den FLAF aus dem Bundesbudget, insbesondere über eine Valorisierung des Abgeltungsbetrages der Einkommenssteuer, abzugelten und so die weitere Finanzierung des FLAF und damit des gelben Passes sicherzustellen

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