Ordensklinikum Linz
Erste Nierentransplantation bei chronischem Leukämiepatienten

Heute, drei Jahre nach der Transplantation, geht es dem 58-jährigen Patienten aus dem Mühlviertel sowohl mit der gespendeten Niere als auch mit der chronisch myeloischen Leukämie gut. | Foto: horizont21 - Fotolia
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Am Ordensklinikum Linz wurde weltweit vor drei Jahren erstmals eine Nierentransplantation an einem Patienten mit chronisch myeloischer Leukämie (CML) durchgeführt. Wir verraten, wie es dem Patienten heute geht.

OÖ. Der heute 58-Jährige lebt nun bereits seit drei Jahren mit der neuen Niere sowie der CML. Auch das American Journal of Transplantation, das international renommierteste Magazin im Bereich der Transplantationsmedizin hat über diesen Fall berichtet.

Eine chronisch myeloische Leukämie (CML) ist eine Art des Knochenmarkskrebses.
Erkrankt ein Patient an CML, kann die Krankheit durch Einnahme des speziellen Wirkstoffes Imatinib oft sehr gut kontrolliert werden. Der Krebs wird dadurch nicht geheilt, sondern unterdrückt. Der Patient kann aber ein annähernd normales Leben führen und hat bezüglich der CML eine gute Lebenserwartung. Somit rücken auch wieder andere Krankheiten in den Vordergrund, die zu behandeln sind.

Dialyse einzige Option

Entwickelt ein Patient zusätzlich zur CML auch eine schwere Nierenkrankheit, blieb bislang eine lebenslange Dialysebehandlung, dreimal pro Woche für je vier Stunden, die einzige Option. Krebserkrankungen, einschließlich der CML, galten bislang als Ausschlusskriterium für eine Nierentransplantation. Der Grund: „Durch eine Transplantation und die danach benötigte Immunsuppression können manche Krebsarten schneller wachsen – auch Blutkrebs könnte sich schneller ausbreiten. Das wäre natürlich fatal“, erklärt Primar Daniel Cejka, Leiter der Abteilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin des Ordensklinikum Linz Elisabethinen. Beobachtungen am Transplantationszentrum des Ordensklinikum Linz sowie an anderen Transplantationszentren ergaben, dass Patienten, die erst Jahre nach einer Nierentransplantation eine chronisch myeloische Leukämie entwickelten, sehr gut mit beiden Medikamentenarten – den Immunsuppressiva sowie dem Wirkstoff Imatinib – zurechtkamen.

„Da unser Patient seit eineinhalb Jahren die CML mit der Behandlung sehr gut im Griff hatte, wurde er entgegen der bisherigen internationalen Empfehlungen dennoch als möglicher Kandidat für eine Nierentransplantation in Betracht gezogen. Nach vielen Gesprächen mit dem Patienten über Vorteile und Risiken haben wir schlussendlich die Nierentransplantation durchgeführt“, sagt Primar Cejka, der gemeinsam mit dem Team des Transplantationszentrums des Ordensklinikum Linz diese erstmalige Transplantation bei einem Patienten mit CML gewagt hat.

Drei Jahre später

Heute, drei Jahre nach der Transplantation, geht es dem 58-jährigen Patienten aus dem Mühlviertel sowohl mit der gespendeten Niere als auch mit der chronisch myeloischen Leukämie gut. Der Körper nahm die Niere gut an und die CML ist nach wie vor stabil. „Diese weltweit erstmalige Nierentransplantation bei einem Patienten mit vorbestehender CML hat uns gezeigt, dass man bei einer gut eingestellten CML nicht unbedingt auf eine Transplantation verzichten muss“, ist Cejka überzeugt.

Auch das American Journal of Transplantation, das international renommierteste Magazin im Bereich der Transplantationsmedizin, wurde auf diesen Fall aufmerksam. In einer der letzten Ausgaben wurde dieser Fallbericht detailliert im Journal publiziert und öffnet für Patienten weltweit Türen, auch jenen Patienten mit CML eine Organtransplantation zu ermöglichen.

Weitere Informationen zum Transplantationszentrum am Ordensklinikum Linz hier

Heute, drei Jahre nach der Transplantation, geht es dem 58-jährigen Patienten aus dem Mühlviertel sowohl mit der gespendeten Niere als auch mit der chronisch myeloischen Leukämie gut. | Foto: horizont21 - Fotolia
Primar Daniel Cejka, Leiter der Abteilung Nephrologie und Transplantationsmedizin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, führte die erste Nierentransplantation an einem chronisch erkrankten Leukämiepatienten durch.  | Foto: Ordensklinikum Linz
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