Skinny Fat
Gesundheitsrisiko Viszeralfett
Eine schlanke Figur ist leider kein Garant für Gesundheit, denn auch dann kann sich im Bauch unbemerkt tückisches Viszeralfett, also inneres Bauchfett, angesammelt haben. Hat man zu viel davon drohen Herzinfarkt und Schlaganfall oder auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus.
OÖ. Bauchfett ist überlebenswichtig: Es legt sich schützend um unsere inneren Organe und dient dem Körper immer schon als Energiespeicher. Immerhin ist unser Körper dadurch in der Lage ohne Nahrungsaufnahme rund 40 Tage zu überleben, denn Viszeralfett kann sofort in Zucker umgewandelt werden. Doch das Fettdepot das unser Überleben sichert, ist gleichzeitig auch ein erheblicher Risikofaktor, ganz anders als etwa Fettpölsterchen an Hüfte, Beine oder Gesäß.
Inneres Bauchfett kann jeden treffen
Im Vergleich zum „normalen“ Fett wird viszerales Fett im Bauchraum gespeichert, wo es wichtige Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse und Niere umgibt. Dort sorgt es für den wichtigen Schutz vor Traumen.
„Viszeralfett ist hormonaktiv, und produziert einerseits selbst Hormone und reagiert aber auch stark auf hormonelle Signale. Die produzierten Hormone wirken entzündungsfördernd und können zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder einer Insulinresistenz führen, “ erklärt Johannes Föchterle, Facharzt für Innere Medizin mit Zusatz Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen sowie Fachgruppenvertreter für internistische Sonderfächer der Ärztekammer für Oberösterreich.
Der Grund für zu viel inneres Bauchfett ist meist eine zu hohe Kalorienaufnahme. Unser Nahrungsangebot ist mittlerweile überwältigend. Vor allem durch zucker- und fetthaltiges Fast Food und Fertiggerichte führen viele ihrem Körper täglich viel mehr Energie zu, als er benötigt. Aber auch Stress oder erbliche sowie hormonelle Faktoren beeinflussen die Wahrscheinlichkeit inneres Bauchfett anzusetzen.
Wie misst man das schädliche Bauchfett?
Welchen Anteil bei Übergewicht am Bauch das Unterhautfett und das Viszeralfett ausmachen, können nur bildgebende Verfahren genau feststellen. Allerdings kann man mithilfe eines Maßbands den Bauchumfang messen und so herausfinden, ob man zu viel Bauchfett hat.
Bei Männern birgt ein Bauchumfang von mehr als 94 Zentimetern ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Frauen ist ein Taillenumfang ab 80 Zentimetern mit einem Risiko für die Gesundheit verbunden. „Individuell muss aber mit einer Ärztin bzw. einem Arzt abgeklärt werden, wie gefährlich die Menge an Bauchfett bereits ist“, ergänzt Föchterle.
So wird man Bauchfett los
Entscheidend ist die tägliche Kalorienzufuhr, diese ist individuell und richtet sich nach Geschlecht, Größe, Gewicht sowie Aktivität. „Zusätzlich ist es ratsam, zucker- und fettreiche Zwischenmahlzeiten sowie kalorienreiche Getränke und Alkohol zu vermeiden. Besser wäre zu Wasser zu greifen und für reichlich Gemüse und Salat auf dem Teller zu sorgen. Coronabedingt ist bei vielen der Sport ausgefallen und es wurde auch eher zu ungesundem Essen gegriffen – daher sollte man, gerade wenn man merkt, dass der Bauchumfang erhöht ist, jetzt allmählich wieder den Fokus auf die Gesundheit legen“, rät der Mediziner. Das heißt: regelmäßig Sport treiben und allgemein mehr Bewegung in den Alltag einbauen, wie etwa Treppensteigen, Radfahren oder Spazierengehen, dann hat man bereits einige Kalorien verbrannt.
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