Typisch Jungs?
Kompetenzen stärken, Konflikte lösen
OÖ. Jedes Kind hat seinen eigenen Charakter mit individuellen Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen. Manche sind laut und kaum zu bremsen, andere wiederum leise und introvertiert. Beide Gruppen eint, dass sie oft mit denselben Herausforderungen zu kämpfen haben. Vielen fällt es schwer, sich in Gemeinschaften einzubringen, Freunde zu finden oder Konflikte konstruktiv zu lösen. Dies kann nicht nur in der Familie zu Problemen führen, sondern auch Einfluss auf die schulische Laufbahn der Kinder nehmen. In der Familienbund-Kinderkompetenzgruppe für Buben lernen die Kinder neben dem respektvollen Umgang untereinander auch Regeln einzuhalten und sich in Gruppen zu integrieren.
Typisch Jungs?
Aufgrund vermehrter Rückmeldungen aus Schulen und Beratungsstellen hat der OÖ Familienbund das Projekt „Kinderkompetenzgruppe“ ins Leben gerufen. Mithilfe einer Förderung im Zuge des Männerschwerpunkts des Sozialministeriums kann der OÖ Famili-enbund im Jahr 2018/2019 zwei Kinderkompetenzgruppen für insgesamt 12 Kinder anbieten – aufgrund der Förderbestimmungen ist das Angebot aber auf Buben beschränkt. „Burschen wird zwar oft eine schwächer ausgebildete soziale Kompetenz nachgesagt, doch sozial-emotionale Defizite sind auch bei Mädchen ein Thema – wie Anfragen zeigen. Deshalb ist es mir ein großes Anliegen, dass wir unsere Kinderkompetenzgruppen in Zukunft auch wieder für Mädchen anbieten können!“, sagt OÖ Familienbund-Landesobmann Bernhard Baier.
Soziale Kompetenz fördern
In den Kompetenzgruppen werden zur Förderung der sozialen Kompetenzen fünf Hauptthemen behandelt: Selbst- und Fremdwahrnehmung; Grenzen setzen, erkennen und akzeptieren; gewaltfreie Konfliktlösung; Kommunikation sowie selbstwert stärken und Selbstvertrauen aufbauen. Bei dem Angebot werden nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern intensiv miteinbezogen.
Regulieren von Gefühlen
"In vielen Familien wird das Regulieren von Gefühlen nicht mehr begleitet und damit auch nicht geübt. Es ist sehr wichtig, dass Eltern mit Achtsamkeit auf die Gefühlsausdrücke ihrer Kinder reagieren und den Kleinen erklären, was sie in diesen Momenten empfinden", erklärt Michael Merl, Vorstand der Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie Kepler Universitätsklinikum. Er wünsche sich für jeden Bezirk eine Anlaufstelle zur Förderung der sozialen Kompetenzen.
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