Verband der LogopädInnen OÖ
Logopädie in Zeiten der Corona-Pandemie
Viele Schutzmaßnahmen wie ein Mund-Nasenschutz oder eine Plexiglaswand lassen sich in der Therapie bei Logopäden und Logopädinnen nicht umsetzen. Der Verband der Logopädinnen und Logopäden Oberösterreich fordert nun, dass die Corona-Pandemie bei Kassenverträgen berücksichtigt werden soll.
OÖ. Logopädische Praxen waren aufgrund der Corona-Pandemie nie geschlossen. Die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen seien jedoch ein großes Hindernis für die Therapie, berichtet der Verband der Logopädinnen und Logopäden Oberöstereich. Unter den Patienten und Patientinnen sind etwa Säuglinge mit Problemen bei der Nahrungsaufnahme, Kleinkinder mit Schwierigkeiten beim Erwerb der Sprache, Kinder mit Behinderungen, aber auch Erwachsene mit Hörstörungen oder Störungen nach Unfällen. Für alle von ihnen sei es wichtig, Mimik und Gestik wahrzunehmen, was ein Mund-Nasenschutz oder eine Plexiglaswand erschwert. Dadurch ist der Mund nicht sichtbar, was wiederum für die Verbesserung der Aussprache ein zentraler Aspekt ist. Häufig ist außerdem der direkte Körperkontakt nicht vermeidbar, beispielsweise bei der Therapie von Gesichtslähmungen.
Desinfektion nach jeder Einheit
Eine weitere Herausforderung stellt derzeit die Desinfektion von Räumlichkeiten (Therapieraum, Warteraum und Toiletten) sowie der verwendeten Materialien nach jeder Einheit dar. Dadurch entsteht ein zusätzlicher Zeitaufwand. Ob dieser abgegolten wird, sei laut dem Verband der Logopädinnen und Logopäden Oberösterreich eine weitere Frage. Das von der Corona-Pandemie betroffene zweite Quartal des Jahres 2020 werde erst im Oktober ausbezahlt. Der Verband fordert daher, dass die angekündigte Verlängerung der Phase 2 bei der Beantragung noch berücksichtigt werden soll.
Teletherapie nur im Ausnahmefall möglich
Derzeit sei speziell bei Menschen mit Behinderungen oder Kindern mit Autismus nicht an eine Wiederaufnahme der Therapie zu denken. Teletherapie, sprich Therapie über Video und Telefon, biete sich höchstens für die Beratung von Eltern und zur Anleitung an. Sie sei zum Beispiel gut für Schüler und Schülerinnen oder für leichter betroffene Patienten und Patientinnen, zum Beispiel nach einem Schlaganfall, geeignet.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.