Neue Kassenverträge

Einigung zwischen ÖGK und Ärztekammer OÖ

Das positive Verhandlungsergebnis soll gleichzeitig ein Neustart für die angespannte Beziehung zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse und der Ärztekammer OÖ sein.

OÖ. Der oberösterreichische Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser war in der Vergangenheit nicht besonders gut auf die ÖGK zu sprechen. Die von der Kurz-ÖVP vorangetriebene Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger erwies sich als Millionengrab und wurde dementsprechend scharf kritisiert. Nach schwierigen aber erfolgreichen Verhandlungen einigten sich nun die ÖGK und die Ärztekammer OÖ auf eine deutliche Tariferhöhung sowie ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der vertragsärztlichen Versorgung im Bundesland.

Neue Strukturen sollen unter anderem dafür sorgen, dass Kassenärzte, die viele Patienten behandeln, keine Honorarabschläge mehr bekommen. Der Bereitschaftsdienst wird ebenfalls modernisiert. "Angesichts der bevorstehenden Pensionierungswelle ist es sehr wichtig, dass Kassenverträge gerade für junge Kolleginnen und Kollegen attraktiv sind. Um diese junge Ärzteschaft für den niedergelassenen Bereich zu begeistern, braucht es attraktive und gut dotierte Modelle", erklärt Niedermoser.

Einigung als Chance für Neustart

Mit dem Vertragsabschluss soll die Attraktivität des Kassenvertrages gesteigert und neue Vertragsärzte für das Versorgungssystem gewonnen werden. Zwar fehlt noch der finale Segen des ÖGK-Verwaltungsrates, hier dürfte es sich aber nur um einen Formalakt handeln.

"Für die Österreichische Gesundheitskasse ist es im Interesse der Versicherten besonders wichtig, dass es weiterhin ein attraktives Sachleistungssystem gibt und der Patient nicht direkt beim Arzt bezahlen muss. Daher sind wir über die Einigung sehr froh", sagt Michael Pecherstorfer, Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses für Oberösterreich. Mit dem bevorstehenden Abschluss wird auch ein Neustart in der bisher schwierigen Beziehung zwischen Ärzteschaft und der ÖGK angestrebt.