Linzer beim Blackout in Spanien
„Mein Mann hat gleich das ganze Eis aufgegessen“

- Benidorm an der Costa Blanca in Spanien.
- Foto: PantherMedia/perszing1982
- hochgeladen von Ingo Till
Ein Ehepaar aus Linz war gerade an der spanischen Costa Blanca unterwegs, als vergangene Woche plötzlich der Strom weg war.
GUADALEST, BENIDORM/SPANIEN. „Es war ganz eigenartig“, berichtet Ulrike Maggauer aus Linz, die gemeinsam mit ihrem Mann auf einer Spanien-Reise den Blackout vergangene Woche miterlebte. Während eines Ausflugs nach Guadalest, einem Ort, einige Kilometer im Landesinneren an der Costa Blanca, fiel in den Läden plötzlich das Licht aus. „Wir haben uns nicht großartig was gedacht – ein einfacher Stromausfall halt“, erzählt Maggauer.
Handyakku, Benzin, Bargeld
Die Rückfahrt zum Campingplatz in Benidorm, etwa 30 Kilometer entfernt, offenbarte das wahre Ausmaß des Problems. „Alles wie ausgestorben“ – Tankstellen außer Betrieb, Straßenlaternen erloschen, Bankomaten aus. „Man hätte kein Benzin und kein Bargeld bekommen“, betont Maggauer. Auch der Campingplatz war betroffen – kein Strom für die Kühlschränke, kein Wasser. „Mein Mann hat dann gleich das ganze Eis aufgegessen“, erzählt Maggauer lachend. Zum Glück funktionierte das Mobilfunknetz noch, sodass Maggauer ihre Tochter und ihren Bruder beruhigen konnte. Strom für die Smartphones habe man kurzerhand von der Batterie des Wohnmobils abgezapft. Online gab es Hinweise auf einen großflächigen Ausfall, mit Spekulationen über einen möglichen Cyberangriff.
„Schon ein bisschen enterisch“
Dann ging es zum Lokalaugenschein in die Stadt. Die sonst so lebhaften Lokale an der Promenade in Benidorm waren still – „Sonst ist dort immer Remmidemmi, jetzt war als ruhig – schon ein bisschen enterisch“, so Maggauer. Erst gegen 18 Uhr, sechs Stunden nach Ausbruch des Blackouts, kehrte der Strom zurück. Die Freude der Menschen sei hörbar gewesen: „Aus den Lokalen kam freudiges Geschrei.“
„Ein paar Stunden ohne Strom verkraftet man“
Am Campingplatz habe der Stromausfall noch sechs weitere Stunden gedauert – ungewohnt zwar, aber halb so wild, wie Maggauer betont: „Ich muss ehrlich sagen, ein paar Stunden kein Strom, das verkraftet man.“ Bewusstsein für die Herausforderungen einer derartigen Lage hat die Geschichte aber dennoch geschaffen: „Schaut, dass euer Benzintank und eure Handyakkus nie ganz leer sind, und habt Bargeld dabei“, rät Maggauer.
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